Alexandra Gehring

Die Abrichtung | Erotischer SM-Roman


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Jahre alt und werde euch unsere Camp-Philosophie etwas näherbringen. Vier von euch sind heute angekommen, drei schon gestern. Nochmals willkommen! Es werden außergewöhnliche Tage für euch, die ihr nie vergessen werdet.

      Welche Beweggründe euch auch immer hierher geführt haben, ihr habt unseren Respekt und unsere Achtung vom ganzen Team. Alle, die hier ihren Job machen, können den nicht ohne Gefühle und Empathie ausüben. Die Ausbilder sind grundsätzlich schwarz gekleidet, es sei denn, die Situation erfordert etwas anderes. In ihrer Freizeit, beim Frühstück oder Abendessen tragen sie weiße Hemden.

      Was wir von euch erwarten: Geht einfach mit ins Traumland. Lernt loszulassen, zuzulassen, lernt zu vertrauen. Unser Camp ist abgeschottet, wir sind also absolut unter uns. Damit sichern wir die familiäre und positive intime Offenheit. Das herrliche, warme Sommerwetter tut ein Weiteres dazu.«

      Lena blickte in die Runde. Einige der Mädels änderten ständig ihre Sitzposition. Die Anspannung war deutlich spürbar.

      Dann fuhr Lena fort: »Jede von euch hat sicherlich einen anderen Beweggrund, sich hier ins Camp zu begeben. Aus meinen Abschlussbesprechungen habe ich die Erkenntnis, dass jede Besucherin eine andere Sicht auf die erlebten zehn Tage hier hat, was in diesem hochsensiblen intimen Bereich nicht verwundert. Das Wort ›Abrichtung‹ erklärt in einem Wort, weshalb ihr hier seid. Es geht um eine perfekte Ausbildung in allen Bereichen der Sexualität, von normalem Ficken mit allem, was dazugehört, bis hin zu SM mit seinen vielen Spielarten.

      Im Gegensatz zum Blümchen- oder Vanillasex ist die Wortwahl im SM- oder DS-Bereich klar und deutlich, wie ihr ja schon gemerkt habt. Durch die harte, deutliche Wortwahl steigert sich die Intensität der sexuellen Handlungen. Wer dazu steht, hat sicher keine Probleme damit. Ihr seid ja hier, um neue, ungewohnte Schritte in eine offenere Denkweise zu gehen, alte Zöpfe hinter euch zu lassen, anerzogene Tabus aufzubrechen. Unter vier Augen, mit einem sympathischen Partner, sind Worte wie Schwanz, Votze, Titten gewollt und dienen zur Steigerung der Lust.

      Denkt nur daran wie viele Millionen mit Telefonsex umgesetzt werden. Obwohl die Herren wissen, dass am anderen Ende der Leitung eine oftmals wenig attraktive Hausfrau beim Bügeln ist, scheint die Stimulanz zu wirken. Für viele Männer ist es der Fetisch schlechthin. Sie zahlen ordentlich Geld dafür.

      In den Dominastudios geht es ähnlich zu. Die Damen führen keine sexuelle Handlung mehr aus. Sie befehlen, erniedrigen die Herren, lassen sie sich selbst befriedigen. Geilheit, nur erzeugt durch eine deutliche, harte, versaute Wortwahl, ohne einen körperlichen Kontakt. Alle Menschen haben einen eigenen Fingerabdruck. Ich denke im Kopfkino Sex sieht das nicht anders aus. Verbalsex ist also unglaublich wichtig. Es ist der Schlüssel, um in diese sexuelle Erlebniswelt einzutreten.

      Sex ist nicht nur ›Rein und Raus‹ oder Positionen aus dem Kamasutra, es ist immer auch Fantasie, Kopfkino, Sehnsucht, Hautkontakt, Genuss. SM mit seinen variantenreichen Spiel-möglichkeiten und Facetten erlaubt ein Sich-Selbst-Erleben!

      Ihr sollt lernen, eure Lust positiv und selbstbewusst zuzulassen. Jede Erfahrung, die ihr hier macht, prägt euch, begleitet euch ein Leben lang. Durch Können, Wissen und Erfahrung steigert ihr euer Selbstwertgefühl, ihr werdet selbstsicherer.

      Was suchen wir in der Liebe?

      Die Wissenschaft sagt uns, dass nach maximal zwei bis drei Jahren die Schmetterlinge im Bauch dem Alltag Tribut zollen. Unsere Emotionen, unser Gefühl und unser Verhalten prägt unser Verhältnis zum Partner. Lebenslust und Glück in der Beziehung können wir fördern, indem wir Nähe und Distanz, Sanftheit und Härte zulassen. Festigen können wir die Beziehung, indem wir dem Partner Hure und Göttin, Teufel und Engel sind. Das ist sicher für euch nichts Neues, aber es ist eben auch immer wieder notwendig, sich dessen bewusst zu sein. Ohne Veränderung entsteht leicht eine Unlust.

      An folgendem Beispiel seht ihr unsere Denkweise: Fotzen mit F empfinden wir als abwertend, als Schlampe, als primitiv, als einfach, als Straßenstrich ...

      Votzen mit V sind stolz auf ihre Weiblichkeit, auf ihr Können, auf Werte, auf sich, auf das Ambiente ...

      Wenn ihr bei eurer Abrichtung so genannt werdet, denkt an das V, an euren Stolz, empfindet es als Kompliment.

      Steht immer zu eurer Weiblichkeit! Begehrenswert zu sein, ist doch ein Privileg, das der liebe Gott euch mitgegeben hat.

       Kapitel 9

      Wie bleibt Sex noch spannend? Gewöhnungseffekte erzeugen Langeweile. Nutzt den fast unendlichen Facettenreichtum, den Sex bietet. Details und Unterkategorien machen die Sache spannend. Einmal nur anal, nichts anderes, ein andermal nur ein Quickie. Heute auf dem Küchentisch, ein andermal ein spontaner Mundfick im Auto. Schafft solche Ausnahmen vom Gewöhnlichen. Nutzt das! Macht es einfach. Überrascht euren Partner. Männer lieben es, wenn Frauen die Initiative ergreifen, auch wenn sie das nie zugeben würden. Lasst sie in dem Glauben, dass es ihre Idee war. Seid clever und genießt es einfach.«

      In der Runde sah sie viel Kopfnicken und Schmunzeln. Alle hörten Lena nun entspannter zu.

      »Ob ihr Badminton oder Handball spielt, ohne Training kommt ihr über ein Mittelmaß nicht hinaus. Deshalb seid ihr hier. Ihr wollt bessere Fickerinnen, bessere SM-Gespielinnen, einfach die perfekte Partnerin für euren Mann, Freund oder Herrn sein? Aber, und das ist das Wichtigste, ihr macht es in allererster Linie für euch!

      Unter DS versteht man eine devot/dominante Beziehung. Hier erzeugt eine deutliche Wortwahl, eine Anordnung, die devot befolgt werden muss, den besonderen Kick. In einer SM-Beziehung kommt noch die strenge körperliche Züchtigung hinzu. Eine Mischung aus Dienen, Gehorchen, Befolgen, aber auch Strafen provozieren durch Ungehorsam.

      Ihr werdet zu devoten Drei-Loch-Votzen erzogen und benutzt. Hier werdet ihr an eure körperlichen Grenzen geführt. Im Masobereich sind unsere Herren in der Lage, die Intensität individuell anzupassen. Schmerz soll Lust erzeugen. Du sollst deinen Körper spüren mit all deinen Sinnen, eintauchen in eine neue Welt der Emotionen. Lass es einfach mit dir geschehen. Finde Zugang zu einer neuen Lustbarkeit. Wenn du SM mit strenger Erziehung schon lebst oder erlebt hast, geh mit uns zu neuen Grenzen. Die Jungs haben die Erfahrung, um dich richtig einzuschätzen und weiterzubringen.

      Ganz wichtig! Versucht euch treiben zu lassen! Alles zu hinterdenken, einzuordnen, abzuwägen und zu bewerten, ist nicht förderlich für euer Wohlgefühl. Nach Wochen seht ihr manches in einem anderen Licht. Da wir alle unterschiedlich sind und unterschiedlich empfinden, wird jede von euch manches lieben, manches verfluchen, manches ablehnen. All das ist normal. Geht in jede Session mit einer positiven Einstellung und denkt immer daran: Hier geht es um Erleben und Zulassen von Sinnlichkeit und Lust.

      So, nun noch ein kleines Spiel. Auf der Karte, die ich euch gebe, steht ein Wort. Ich möchte offen und ohne Tabus hören, was euch dazu einfällt. Ihr habt euch entschlossen, hierher zu kommen. Also bitte, keine Zurückhaltung! Carla, du bist als Erste dran.«

      Carla las ihr Kärtchen. Mit rotem Kopf und mit deutlicher Verlegenheit, versuchte sie ihre Aufgabe im Sinne von Lenas Aufforderung zu erledigen. »Das fängt ja ganz deftig an. Hier steht: Arschvotze. Das ist eine meiner Schwächen. Trotz viel Vaseline und langsamem Eindringen, empfinde ich es oft als schmerzhaft. Eine innere Blockade kann auch die Ursache meines Schmerzempfindens sein. Ich erwarte etwas, was dann auch eintrifft. Ich möchte jederzeit in meinen Arsch fickbar sein. Es geht mir um das Wissen, dass es möglich ist. Ob ich es in der Situation möchte, ist etwas anderes. Es geht mir um meine Lusterfüllung, nicht nur um die des Partners. Ich will meinen Körper spüren, mehr Lust empfinden können. Ich möchte auch noch sagen, warum ich hier bin. Ich darf von mir sagen, dass ich in meinem Job sehr erfolgreich bin. In einigen Sportarten habe ich schon manchen Pokal gewonnen. Hier im Camp möchte ich mich in meinen weiblichen Fähigkeiten auf einen höheren Level bringen lassen. Ich freue mich darauf, diese neue Erfahrung zu machen.«

      Lena nickte. »Danke, das ist der Grundgedanke des Camps.«

       Kapitel 10

      »Jetzt bitte Lara! Was steht auf deiner Karte?«

      »Okay. Da steht: devot und maso. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht