Alexandra Gehring

Die Abrichtung | Erotischer SM-Roman


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körperbewusst. Ich spüre mich. Natürlich geilt es mich auch richtig auf, wenn mein Partner seine Lust befriedigen kann. Blümchensex kann sehr lustvoll sein, aber ab und an möchte ich so richtig hart rangenommen werden. Wenn beide so denken, ist Sex eines der wichtigsten Dinge, ein Bindeglied in der Partnerschaft. DS mit der Spielweise devot und dominant, erweitert je nach Stimmung um ein Vielfaches die sexuellen Möglichkeiten, deshalb gehört es für mich natürlich dazu. Ich bin sehr gespannt und gewillt, neue Erfahrungen hier zu erleben.«

      »Danke. Sari, bitte, was hast du auf deinem Kärtchen stehen?«

      »Hier steht: Abrichtung. Das Wort hat etwas extrem Negatives. Es hat mich zunächst abgestoßen. Tiere kann man abrichten, aber Menschen? Inzwischen verstehe ich diese Wortwahl. Sexuell erzeugt etwas Perverses, etwas Abstoßendes bei mir mitunter genau den gegensätzlichen Effekt. Obwohl ich es von der Vernunft und meiner moralischen Grundhaltung her ablehne, berührt es mich, und ich werde stark erregt. Ein sehr irritierendes Gefühl. Ich könnte mich dafür schämen. Mein Verstand lehnt etwas ab, und ich werde geil. Das ist schon etwas Perverses, etwas Unheimliches. Hier im Camp verstehe ich unter Abrichtung die Summe des neu zu Erlernenden, eine große Erweiterung meiner sexuellen Praktiken, aber das geht nur, wenn ich zu meiner Weiblichkeit stehe. Ich muss es wollen, das ist mir bewusst. Alles hier ist eine große Herausforderung für mich, und ich habe schon ein wenig Muffensausen vor den kommenden Tagen.«

      Schmunzelnd kam die Antwort von Lena: »Danke Sari! Ich kann alles, was du gesagt hast, nur unterstreichen. Muffensausen brauchst du aber nicht zu haben. Unser Team will das Beste für dich.«

      Dann begrüßte Lena eine Frau namens Eva. »Du bist mit über achtundfünfzig Jahren unser Liebling im Camp. Du kommst aus Paris und bist dort Lehrerin für Deutsch und Physik. Toll, dass du dabei bist. Ich habe dir keine Karte gegeben. Bitte erzähl uns einfach, warum du hier bist. Was erwartest du für dich?«

      »Ganz klar: deftigen Sex!«

      Ein Lachen erfüllte den Raum und spontaner Beifall von allen.

      »Eine meiner Lieblingslebensweisheit ist: ›Das Leben kommt von vorn!‹ Ich lebe im Jetzt, Hier und Heute. Ich habe Ansprüche an mich, bin aber gleichzeitig Realistin. Die Kinder sind schon lange aus dem Haus. Ich habe einfach Lust, im doppelten Sinne des Wortes. Ich habe einen tollen Mann kennengelernt. Mein altes, etwas konservatives Sexleben ist Vergangenheit. Ich liebe es, etwas verrückt zu sein, und ich glaube, da bin ich hier richtig. Ich möchte mich ausleben. Und noch eine Lebensweisheit: ›Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat!‹ Ich möchte nicht später auf dem Krankenbett liegen und mir vorwerfen, nicht einmal versucht zu haben, das zumindest kleine Glück dieser Welt zu finden. Ihr seht, ich bin hier, suche es, und immer wieder finde ich es! Das macht das Leben lebenswert.«

      Alle fanden diese Einstellung super. Sari stimmte mit den gehörten Lebensweisheiten voll überein. Mit wenigen Worten, und viel Aussage, waren sie auf den Punkt gebracht.

      Auch Lena nickte anerkennend. »Klasse Ansichten. Ich bin mir sicher, du bist hier richtig. So, Susan, du bitte noch.«

      »Hier steht einfach: SM. Meine ersten sexuellen Erfahrungen waren toller Sex, der mich befriedigte. Aber als ich etwa vor einem Jahr im Netz BDSM-Pornofilmchen angesehen hatte, wurde ich doch neugierig. Tage später gingen mir vor dem Einschlafen bestimmte Szenen nicht mehr aus dem Kopf. Ich spürte, nicht immer nur die anständige Susan sein zu wollen. Als ich mir weitere Videos ansah, spürte ich, wie aufgewühlt ich war. Es berührte mich. Hier bin ich, um das alles besser zu verstehen und es real zu erleben. Natürlich bin ich auch einfach nur neugierig, wie das hier so abläuft. Auch neugierig, wie meine Psyche mit dem allem umgeht. Meine künftigen Partner können sich auf eine heiße Susan freuen. Oh, jetzt spreche ich von ihnen schon in der Mehrzahl.«

      Ein Kichern erfüllte den Raum.

      Lena lächelte. »Davon bin ich überzeugt, Susan. So, für heute lassen wir es dabei. Wir sehen uns wieder. Bis dahin habt ihr viel erlebt und könnt mir dann eure Gefühlslage schildern. Ab sofort ist es möglich, jederzeit mit mir Kontakt aufnehmen, denn bei allem, was euch geschieht, seid ihr dennoch unsere Gäste. Auf eurem Zimmer findet ihr weitere Informationen über den Tagesablauf. In zwei Stunden geht’s weiter. Macht’s gut!«

       Kapitel 11

      Auf dem Bett liegend, musste Sari besonders über einen Satz von Susan nachdenken. Auch sie wollte nicht immer nur die liebe, pflegeleichte, vernünftige, pflichterfüllende Sari sein. Obwohl sie absolut zufrieden mit ihrem bisherigen Leben war, störte sie, dass ihr eine gewisse Lockerheit fehlte. Sie wollte daran arbeiten, auch um ihrer Gesundheit willen.

      Hatte ihr Mann es ebenso empfunden, und war das auch ein Grund, weshalb sie hier war?

      Zu allen Menschen lieb, immer perfekt, nie laut oder unvernünftig, immer korrekt sein, fühlte sich oft wie eine Last an. Je mehr ihr das bewusst wurde, umso mehr war ihr klar, dass sie etwas ändern wollte und musste. Und genau jetzt war der Zeitpunkt gekommen, mal loszulassen, zu erleben, auszubrechen.

      »Okay, Sari, deshalb bist du hier!«, sprach sie sich selbst Mut zu.

       Kapitel 12

      »Hi, guten Tag. Ich bin Claas, komme aus Schweden und habe in Deutschland studiert. Ich bin im Sommer für ein paar Monate hier, und heute verantwortlich, deinen Ausbildungsstand zu dokumentieren. Ich hoffe, wir beide kommen miteinander klar. Heute wird dein Eingangsprotokoll in den Computer eingegeben. Alle deine Fortschritte werden dokumentiert. Jeden Abend wird ein Team die Daten auswerten, um deine Ausbildung zu optimieren. Hier in diesem Raum können wir deinen Werte messen und vergleichen. Also, lass uns anfangen. Zieh dich aus und leg dich auf diese Pritsche.«

      Sari dachte an ihren Mann. Ich mache es für ihn, kamen ihr die Gedanken. Das war natürlich nur die halbe Wahrheit ...

      Ihr erster Eindruck von Claas war positiv. Jetzt ging es also zur Sache. Sie musste sich auf ein Y-förmiges Holzgestell legen. Ihre Beine waren weit gespreizt. So hatte sie sich noch nie präsentiert, mit so offener Votze. Natürlich war ihr das unangenehm. Mehrere Spanngurte umschlossen ihren Oberkörper und machten sie vollkommen bewegungsunfähig.

      Sari konnte nicht denken. Sie ließ es einfach mit sich geschehen.

      »Wir haben eine der modernsten Fickmaschinen, die es auf dem Markt gibt. Genieße die nächsten Minuten«, sagte Claas.

      Nachdem er ein Kondom über den mittelgroßen Gummidildo geschoben hatte, führte er diesen bei Sari ein. Die Maschine begann mit langsamen Stößen in Saris Votze. Claas drehte an einem Regler.

      »Das Neue an der Maschine ist, dass dich der Dildo ausgesprochen realistisch fickt. Ich stelle jetzt auf Automatik, dann wirst du unregelmäßig rangenommen, mit Pausen und allem Drum und Dran, wie im richtigen Leben.«

      Tatsächlich wurde Sari mal wild und hart, dann wieder softig durchgefickt. Langsam verloren sich ihre Gedanken. Die Votze schmatzte, war patschnass. Obwohl es nur ein nüchterner Maschinenfick war, konnte sie sich nicht gegen ein aufkommendes geiles Gefühl wehren.

      Nach einer Weile sagte Claas: »So, das war nur das Vorspiel. Jetzt beginnt unser erster Test.« Er schaltete eine Uhr am Laptop ein. »Ich lass dich jetzt abspritzen und zwar richtig. Die Dauer, bis du kommst, ist unser erster Richtwert.«

      Er nahm den »Magic-Wand«-Großkopfvibrator zur Hand und hielt ihn an Saris Kitzler. Stöße mit der Fickmaschine und jetzt dazu noch der Supervibrator ... Sie wurde perfekt elektrisch gefickt. Der Vibrator an ihrer Klit war der Hammer! Natürlich nutzte Claas seine ganze Erfahrung. Hier waren sich alle Mädels sehr ähnlich.

      Nach kurzer Zeit schon vergaß Sari alles um sich herum. Sie schloss ihre Augen, presste ihren Kopf auf das kleine Kissen und dann kam es ihr.

      »Du spinnst ... du bist verrückt ... Mann, ist das geil ... Wahnsinn ...!« Sie wand sich in den Gurten. Speichel lief aus ihrem Mund. »Jetzzzzzzzzzt ... ich kommmme ...« Ihr Gehirn spielte verrückt. Zuckungen gingen durch ihren Körper ... »Wahnsinn ...«

      Erschöpft und im Taumel der Glückshormone