Nicht er, nicht ich, sondern wir beide haben in diesem Punkt die gleiche Neigung, die wir mit Ihnen ausleben möchten. Alles geschieht mit Achtung, Respekt und auf Augenhöhe. Ihre Devotheit sollte ein Teil Ihrer Neigung sein. Selbstbewusstsein, Stolz und Devotheit widersprechen sich nicht. Im Gegenteil. Glauben Sie mir. Sie werden es mir bald bestätigen. Wir suchen in keinem Fall eine Professionelle oder eine nur aufs Geld ausgehende sexuelle Schlampe. Mein Mann und ich haben dazu keine Ader. Das Gegenteil ist der Fall. Da stellt sich natürlich die Frage: Kann man unanständiges Treiben und Erleben auch mit Anstand tun?«
Sie lächelte Elena an, die für sich schon Ähnliches gedacht hatte. Wie verrückt war das alles!
»Zumindest versuchen wir es! Sex ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Andere haben andere Hobbys, die sie befriedigen. Jedem das seine. Jetzt aber nochmals zu Ihrem Job.« Christina stand auf und stütze sich an ihrer Stuhllehne ab. »Wir essen mitunter zusammen, wir gehen zusammen in Kurzurlaub auf unser Boot in Südfrankreich oder in unser Ferienhaus auf Gran Canaria. Sie versichern uns Ihre Dienste zunächst für ein halbes Jahr. Dann sehen wir gemeinsam weiter. Jetzt sind Sie am Zug. Wenn Sie nicht abgeneigt sind und echtes Interesse Ihrerseits besteht, muss ich meinem Mann ein paar Fotos von Ihnen schicken, und zwar hier und jetzt. Das muss sein. Er möchte es so, Sie verstehen. Es ist auch ein kleiner Test, ob Sie bereit sind.«
Elena hatte verstanden. Wieder dieses Kribbeln, das ihren Körper durchzog.
»Einverstanden?« Christina schaute Elena auffordernd an.
Die nickte ihr bestätigend zu.
»Dann kommen Sie mit.«
Sie gingen die Treppe in Kellerräume hinunter.
Als Christina eine Tür öffnete, war Elena klar, was sie erwarten würde. Etwas erstaunt war sie dann doch. Zu ihrer Verwunderung war das Studio relativ schlicht eingerichtet. Zwei Tische nebeneinander, zwei schwere Holzbalken an der Decke, mehr nahm sie bei dem gedämpften Licht nicht wahr.
»Ziehen Sie sich aus und beugen Sie sich über den Tisch.«
Christina schaltete eine hellere Lampe ein.
»Ich mache ein kurzes Video von Ihnen. Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite. Zunächst die Beine breit!«
Sie machte ein Filmchen von Elenas Rückseite, von Arsch und Votze und musste sich eingestehen, dass das, was ihr hier geboten wurde, schon Extraklasse war.
»Jetzt legen Sie sich mit dem Rücken auf den Tisch und ziehen ihre Beine zum Körper.«
Ein weiteres Video. Christina filmte ausgiebig Elenas offen dargebotene Votze. Dann hatte sich Elena vor eine Wand zu stellen, ihre Arme nach oben gegen die Decke zu strecken. Ihre runden, festen Brüste streckten sich und standen richtig straff ab.
»Das gehört zu unserem Spiel. Es ist eine Information für ihn, aber auch ein willkommener aufgeilender Gruß von mir an meinen Mann. Ziehen Sie das hier bitte an!«
Das Bustier-Gummiteil presste ihre Titten zusammen. Kleine runde Öffnungen ließen ihre Nippel deutlich abstehen. Christina half ihr beim Anziehen der eng anliegenden Teile. Sie tat das sehr gewissenhaft, berührte Elenas Körper offensichtlich bewusst immer wieder. Diese spürte eine leichte Erregung, was sie auch etwas irritierte. Hautkontakt mit einer Frau hatte sie das letzte Mal gehabt, als Selina ihr am Baggersee den Rücken eincremte.
Der Latexrock bedeckte nur leicht Arsch und Votze. Christina zog die Latexteile nochmals zurecht. Elena spürte ihren Atem.
»Laufen Sie langsam auf mich zu«, sagte Christina und filmte mit dem Handy den ersten Auftritt von Elena in diesem Haus. »Jetzt ziehen Sie sich langsam aus! Erst das Oberteil, dann den Rock und drehen Sie sich dann um die Achse.«
Nach etwa zwei Minuten schaltete Christina ihr Handy ab.
Elena zog ihre Kleidung wieder an.
»Das wäre es fürs Erste.«
Sie liefen die Treppe wieder hoch.
»Mein Mann wird mir umgehend eine Rückmeldung geben«, erklärte Christina. »Alle Filmchen sind selbstverständlich nur für uns intern. Ich darf Ihnen doch ein ehrliches Kompliment machen?! Sie haben einen sehr erotischen und überaus attraktiven Körper. Da hat sich der liebe Gott mächtig angestrengt«, sagte Christina mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Elena musste zugeben, dieses weitere Kompliment aus dem Munde einer Frau schmeichelte ihr besonders.
Nach einigen Minuten kam Thorstens positive Antwort. Christina nickte. »Ich wundere mich nicht, denn ich kenne seinen Geschmack. Also, alles liegt jetzt bei Ihnen, Elena.«
»Wenn ich zusage, kann ich dann meine Gitarre mitbringen?«, fragte sie.
Christina spürte, wie wichtig das für Elena war. »Sehr gern. Sie sollen sich ja hier wohlfühlen. Also ein eindeutiges Ja. Jetzt geht’s zum Kern der Sache: Können Sie sich vorstellen, hier ein halbes Jahr mit uns gemeinsam zu verbringen? Nochmals in aller Deutlichkeit: Mitunter wird es hart zur Sache gehen. Schläge erzeugen bekanntlich Schmerz. Nicht immer entsteht daraus Lustschmerz. Eine Züchtigung kann an einem Tag in einen Taumel führen, an einem anderen Tag ist es ein Trip, der Ihre ganze Psyche und Physis an Ihre Grenzen führt. Sicherlich verfluchen Sie in solchen Augenblicken Ihre Zustimmung.«
Elena hatte Christina mit ernstem Gesichtsausdruck zugehört, lehnte sich zurück, überflog den Vertrag, ergriff den Kugelschreiber und setzte ihre Unterschrift darunter.
Christina lächelte. »Es wird bestimmt ein besonderes halbes Jahr in Ihrem Leben. Wir freuen uns auf Sie. Für heute gebe ich Ihnen dreihundert Euro plus die Unkosten für die Bahnfahrt. Dann sehen wir uns demnächst. Hartmut, unser Chauffeur, fährt Sie zum Bahnhof.«
Zu Hause
Draußen ging die Sonne langsam unter. Trotz der Umtriebigkeit im Zug, versuchte Elena einen klaren Kopf zu bewahren. Es fiel ihr schwer, ihre Gedanken zu ordnen.
Eine ganz klare Aussage über die sexuelle Neigung des Paares, über den Ablauf eines Tages oder der Nacht in der Villa, hatte Christina ihr nicht mit auf die Rückfahrt gegeben. Sie hatte ihr allerdings die Neigungen und Erwartungen ihres Mannes in aller Offenheit mitgeteilt. Dabei waren auch extreme SM-Elemente. Es war und blieb also ein Abenteuer. Aber auch, wie Elena fand, eine gut bezahlte Auszeit vor ihrem Einstieg in die richtige Arbeitswelt. Immerhin machte sie nun doch noch eine Reise, in diesem Fall eine Reise ins Unbekannte …
Der ICE fuhr in den Zentralbahnhof ein. Interessiert schaute sie dem hektischen Treiben auf dem Bahnsteig zu. Jeder dieser unzähligen, wuselnden, unbekannten Menschen hatte sein Leben, seine Probleme, seine Glücksmomente. Alle diese Menschen hatten immer wieder Entscheidungen zu treffen. Damit war sie nun bestimmt nicht allein. Einfacher machte es diese Erkenntnis aber auch nicht. Elena musste über sich selbst schmunzeln. Was für Gedanken! Sie hatte sich entschieden, und es fühlte sich gut an.
Ein Kind schrie laut auf und brachte sie endgültig in die nüchterne Realität zurück. Der Zug stand. Sie musste umsteigen. Am Kiosk kaufte sie eine Zeitschrift, die sie sich ab und zu gönnte. Wie sie amüsiert feststellte, war es eine aus dem Verlag ihrer neuen Herrschaften. Sie blätterte die Seiten durch und vertiefte sich in einen Bericht über die neuesten Modetrends. Es tat ihr gut, endlich auf andere Gedanken zu kommen. Als sie dann noch in ihrem Horoskop las »Beste Voraussetzungen für Veränderungen in Ihrem Alltag, alles was Sie in Angriff nehmen, wird ein Erfolg«, wurde ihr die Zeitschrift, samt der Herausgeber, noch sympathischer.
***
Am nächsten Abend traf sich Elena mit Selina, die sie mit Fragen über WhatsApp regelrecht bombardiert hatte. Sie hatten sich zum Abendessen in der Stadt verabredet.
Es gab nur ein Thema. Selina ließ nicht locker, hinterfragte jeden Satz, den Elena von sich gab. Nur kurze Zeit vertieften sich beide in ihr Pastagericht, das heute zur Nebensache wurde.
»Christina hat mir ihre Sicht deutlich erklärt. Sie wollen mich nicht nur zu ihrer Verwendung, zu ihrem Spaß, um sich mit mir auszutoben, sondern ich komme als Novizin,