Kim Shatner

VögelBar 1 | Erotischer Roman


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bei dir abliefern sollen, damit du dann auch zu Hause bist.«

      »Nicht vor elf. Vorher bin ich nicht ansprechbar.«

      »Okay. Ich sage Eric, dass wir uns am Freitagnachmittag bei dir treffen.«

      »Hat er denn meine Adresse?«

      »Nein, Eric kommt vorher zu mir und holt mich ab. Dann fahren wir gemeinsam zu dir.«

      »Gut. Ich freue mich«, sagte sie lachend.

       Kapitel 8

      Als Sandy an diesem Freitagvormittag die Augen aufschlug, brannte bereits ein solch starkes Verlangen in ihr, dass sie das Gefühl hatte, verrückt zu werden. Sie fuhr sich mit der Hand in den Schritt und bemerkte, dass sie feucht war. Mit halbgeschlossenen Augen lehnte sie sich über den Rand ihres Bettes und tastete nach dem pinkfarbenen Vibrator, der irgendwo da unten liegen musste. Sie hatte ihn. Es war eine Luxusausführung aus wasserdichtem Softjelly, mit einem in drei Stufen regelbaren Motor mit variierender Rotationsrichtung und einem kleinen Teufelchen obendrauf, dessen ausgestreckte rosa Zunge als Klitorisstimulator diente. Sie stellte den Vibrator auf Vibrationsstufe Zwei und schob ihn langsam in ihre Vagina. Sie stöhnte lustvoll auf. Der gewundene Schaft mit seinen Reizzacken hatte sie im Nu in Ekstase versetzt.

      Nachdem es ihr zweimal gekommen war, fühlte sie sich besser. Da war zwar immer noch ein Restsaldo an Geilheit zwischen ihren Beinen, aber damit musste sie jetzt leben. Schließlich galt es, den Großteil ihrer Lust für die beiden Herren aufzuheben, die um fünfzehn Uhr zu Besuch kämen.

      Es klingelte an der Tür. Sandy kletterte aus dem Bett und zog sich rasch ein T-Shirt über. Dann griff sie nach der Haarbürste, fuhr sich damit ein paar Mal notdürftig durch ihre blonde Mähne und machte auf. Sie blickte in das leicht verschwitzte Gesicht eines etwa zwanzigjährigen Mannes, der auch sofort den Grund seines Kommens nannte. Er kam von dem Feinkostladen und brachte die Sachen vorbei, die Marc bestellt und natürlich bereits bezahlt hatte – einen Karton mit sechs Flaschen Veuve Cliquot sowie ein in Alufolie gehülltes Silbertablett mit exquisiten Leckereien.

      Sandy bat den Mann herein und führte ihn in die Küche. »Stellen Sie alles dort auf den Tisch!«, sagte sie. Dann drückte sie ihm eine Fünf-Pfund-Note in die Hand und wünschte ihm noch einen schönen Tag.

      Nachdem sie ihn wieder zur Tür geleitet hatte, ging sie in die Küche zurück, öffnete den Karton, nahm drei Flaschen heraus und stellte sie kalt. Im Kühlschrank räumte sie ein paar Sachen um, damit eine freie Fläche entstand. Dort landete schließlich das Tablett mit den mit pikanten Zutaten dekorierten Kanapees.

      Für ihre Toilette nahm sie sich ausgiebig Zeit. Unter der Dusche enthaarte sie sich sorgfältig und wusch sich die Haare. Sie cremte sich mit wohlriechenden Essenzen ein und lackierte sich abschließend die Fingernägel. Auch ihr Appartement hatte sie mal wieder gründlich aufgeräumt.

      Jetzt, zwei Stunden vor dem Date und dem hundertsten Blick in den Spiegel, brannte in ihr ein Analfieber, das unbedingt gelöscht werden musste. Sie konnte es kaum noch abwarten, von zwei starken Schwänzen gleichzeitig gefickt zu werden.

      Gegen vierzehn Uhr wurde sie plötzlich unruhig. Angst beschlich sie. Ihr wurde ganz flau im Magen, und sie überlegte sogar einen Moment lang, ob sie das Date absagen sollte. Du kannst doch jetzt nicht kneifen, sagte sie dann zu sich selbst. Du machst dich doch lächerlich. Sie ging an den Kühlschrank, öffnete eine Flasche Champagner und füllte sich ein Glas. Sie leerte es in einem Zug. Dann schenkte sie sich ein zweites Glas ein. Sie musste sich einfach Mut antrinken.

      Und plötzlich war es fünfzehn Uhr und es klingelte. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ihr Herz schlug bis zum Hals.

      Sie öffnete die Tür und blickte zuerst in Marcs strahlendes Gesicht. Er sah aus wie immer. Die Souveränität und Dominanz, die er ausstrahlte, wirkten wohltuend und beruhigend. Sein Blick schien zu sagen: Mach dir bloß keine Sorgen. Ich werde die Zügel bis zum Schluss fest in der Hand halten und dafür sorgen, dass vor allem du auf deine Kosten kommst.

      »Das ist Eric«, sagte er, nachdem er ihr den Begrüßungskuss gegeben hatte.

      Eric küsste sie ebenfalls auf beide Wangen und strahlte sie mit einer so ehrlich empfundenen Bewunderung an, dass Angst und Unsicherheit schlagartig verschwanden. Eric registrierte ihr frisch geföhntes Haar, die gepflegte Sommerbräune, das sexy Minikleid und die superschicken High Heels. Marc ist wirklich zu beneiden, dachte er.

      Während die Männer im Wohnzimmer verschwanden, holte Sandy eine neue Flasche Champagner aus dem Kühlschrank. Die beiden Kerle mussten ja nicht wissen, dass sie bereits eine halbe Flasche intus hatte. Sie fühlte, dass sie sehr stark begehrt wurde. Und dieses Gefühl tat ungemein gut.

      »Marc, kommst du bitte mal und machst mir die Flasche auf?«, rief sie durch die Tür.

      »Klar, Schatz.« Zwei Sekunden später war er bei ihr in der Küche und griff ihr sofort in den Schritt.

      Sie wich keinen Millimeter zurück, sah ihn bloß an.

      »Kannst du’s noch aushalten?«, flüsterte er.

      Sie schüttelte den Kopf. »Nicht mehr lange, Marc. Ich bin so was von scharf. Ich brauche es wirklich ganz, ganz schnell.«

      Marc nickte verständnisvoll.

      Dann schnappte er sich die Flasche Veuve Cliquot und öffnete sie professionell. »Wo sind die Gläser?«, fragte er.

      »Die stehen schon drüben. Neben den Kanapees. Da steht auch der Sektkühler.«

      Sie gingen ins Wohnzimmer zurück.

      Sandy hatte die Jalousien den ganzen Tag über unten gelassen. Ihre Lamellen waren so eingestellt, dass sie die brütende Nachmittagshitze abhielten und stattdessen für ein warmes, erotisierendes Licht im Raum sorgten.

      »Schön hast du’s hier«, sagte Eric. »Man fühlt sich sofort wohl.«

      »Danke«, erwiderte Sandy und ließ sich von Marc ein Glas Champagner reichen. »Lasst uns anstoßen.«

      »Cheers!«

       Kapitel 9

      »Hmm, fantastisch!«, meinte Sandy. Sie schloss die Augen, um das Kribbeln auf ihrer Zunge besser genießen zu können. »Marc, du kennst dich doch mit meiner CD-Sammlung aus «

      Marc nickte. »Ja, etwas.«

      »Leg uns bitte was Passendes ein.«

      »Du bist Schmuckdesignerin?«, fragte Eric.

      Sie nickte eifrig. »Ja, das war immer mein Traumberuf. Für mich gibt’s nichts Schöneres.«

      »Ich würde mir deine Sachen gern mal anschauen.«

      »Setz dich doch erst mal!«, schlug Sandy vor.

      Eric nahm auf einer cremefarbenen Couch Platz, und Sandy setzte sich auf die Couch gegenüber. Zwischen ihnen stand ein kleiner Glastisch.

      »Ich habe eine eigene Homepage, auf der du dir meine Pretiosen in aller Ruhe ansehen kannst Ich habe aber auch einen kleinen Katalog hier ... Für den Fall, dass du dir einen ersten Überblick verschaffen möchtest.«

      »Kubanisch oder brasilianisch?«, rief Marc aus der Ecke. Er hockte vor Sandys CD-Sammlung und suchte noch immer nach passender Musik.

      »Brasilianisch natürlich!«, rief Sandy zurück.

      Ein paar Sekunden später füllte sich der Raum mit der leicht schwülstigen Musik Noel Rosas: »Quando o apito da fábrica de tecidos ...«

      In ihrem Schoß begann es inzwischen zu kochen. Da unten war es so heiß, dass sie befürchtete, ihr Kleid könnte jeden Moment in Flammen aufgehen. Sie öffnete die Beine ein wenig, um Luft ranzulassen. Einen Slip trug sie nicht.

      »Dann zeig mir doch bitte mal ein paar deiner Exponate«, sagte Eric schließlich.

      »Aber gern.« Sie stellte ihr Glas ab, ging zum Sideboard und kam mit einem schwarzen Hochglanzprospekt zurück.