Kathrin Hanke

Blutheide


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      Kathrin Hanke / Claudia Kröger

      Blutheide

      Kriminalroman

      Zum Buch

      Angst in der Idylle Kommissarin Katharina von Hagemann hat einige Jahre in München gearbeitet und kehrt nach einem schweren Schicksalsschlag nach Norddeutschland zurück. Im beschaulichen Lüneburg tritt sie voller Hoffnung ihre neue Stelle an, doch bereits der Start mit ihrem neuen Chef Benjamin Rehder verläuft alles andere als glatt. Bald schon stellt Katharina ihren Neuanfang infrage. Auch Rehder bezweifelt, dass er mit der jungen Kollegin klarkommt, hat aber ein noch viel größeres Problem damit, dass sein kriminell veranlagter und lange verschollener Bruder in der Heidestadt aufgetaucht ist. Die privaten Gedanken der Ermittler werden in den Hintergrund gedrängt, als kurz hintereinander drei Morde geschehen. Schnell scheint klar, dass es sich um Serientaten handelt, aber es sind weder ein Motiv noch eine einheitliche Vorgehensweise des grausamen Killers erkennbar. Als ein kleines Mädchen verschwindet, wird es zu einem Kampf gegen die Zeit, denn bisher hat der Täter keines seiner Opfer am Leben gelassen …

      Claudia Kröger, geboren in Hamburg, absolvierte eine Ausbildung zur Verlagskauffrau. Bereits in der Schulzeit entstand die Liebe zum Schreiben und führte über diverse Textprojekte zur hauptberuflichen Tätigkeit als Redakteurin und Texterin. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie in der Nähe von Lüneburg.

      Kulturwissenschaftlerin Kathrin Hanke war jahrelang vor allem als Texterin für namhafte Agenturen kreativ – seit 2014 schreibt sie als freie Autorin in ihrer Heimatstadt Hamburg.

      Bisherige Veröffentlichungen im Gmeiner-Verlag:

      Hamburgs dunkle Seiten (Kathrin Hanke, 2019)

      Störtebekers Piratin (Kathrin Hanke, 2019)

      Heidefluch (2019)

      In der Heide brodelt es (2018)

      Mordheide (2018)

      Die Engelmacherin von St. Pauli (Kathrin Hanke, 2018)

      Die Giftmörderin Grete Beier (Kathrin Hanke, 2017)

      Heidezorn (2017)

      Wermutstropfen (2016)

      Heideglut (2016)

      Mörderische Lüneburger Heide (2015)

      Eisheide (2015)

      Heidegrab (2014)

      Blutheide (2013)

      Impressum

      Personen und Handlung sind frei erfunden.

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      sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

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      Alle Rechte vorbehalten

      10. Auflage 2020

      Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

      Herstellung: Julia Franze

      E-Book: Mirjam Hecht

      Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

      unter Verwendung eines Fotos von: © iStockphoto.com / Olaf Simon

      Druck: CPI books GmbH, Leck

      Printed in Germany

      ISBN 978-3-8392-4164-6

      Widmung

      Für meine Mutter.

      Kathrin Hanke

      *

      Für Andreas und meine Eltern – weil die Kraft zu schaffen vor allem von denen kommt, die in jeder Situation hinter dir stehen.

      Claudia Kröger

      Gedicht

      Wer sich entschieden hat, etwas zu tun,

      und an nichts anderes denkt,

      überwindet alle Hindernisse.

      (Giacomo Girolamo Casanova)

      Prolog: Sonntag, 01. Mai 2011

      03.11 Uhr

      Er schreckte aus dem Schlaf hoch. Ein Geräusch hatte ihn geweckt, doch jetzt hörte er nichts mehr, nur den gedämpften Verkehrslärm, der von draußen durch die Mauer und die Fenster direkt an sein Ohr drang und an den er sich schon lang gewöhnt hatte. Er fühlte sich nicht gut. Seine Glieder schmerzten, und ihm war heiß. Sicher hatte er wieder Fieber. Das hatte er immer, wenn er gerade einen Fall gelöst hatte. In der Regel verschwand es so schnell, wie es gekommen war.

      Langsam setzte er sich auf und zog sich das durchgeschwitzte Unterhemd über den Kopf. Die kleine Leselampe auf dem Nachttisch brannte noch immer. Er blickte sich in seinem Schlafzimmer um: Das Album, über dessen Seiten er vorhin zufrieden eingeschlafen war, war zu Boden gefallen. Sicher hatte dies das Geräusch verursacht, das ihn aus seinem Traum gerissen hatte. Er wusste, dass er geträumt hatte, nur bekam er nicht mehr in seinen Kopf zusammen, was es gewesen war.

      Er beugte sich über die Bettkante und griff nach dem schlicht-schwarzen Album, legte es vor sich und schlug es auf. Die erste Seite hatte er freigelassen. Wer weiß, wozu sie noch gut sein konnte. Dann blätterte er langsam weiter. Mit zärtlichem Blick begutachtete er die Seiten, auf denen sich eingeklebte Zeitungsausschnitte und Fotos abwechselten. Als wäre das Album so kostbar und zerbrechlich wie eine Mingvase, wendete er jedes einzelne Blatt bis zum letzten, auf dem etwas eingeklebt war. Es waren die Fotos vom Tatort zu seinem gerade erfolgreich abgewickelten Mordfall. Später würde er noch die Artikel hinzufügen, die sicher in den nächsten Tagen in der Zeitung erscheinen würden. Wie die anderen im Album akribisch dokumentierten Fälle hatte er auch diesen mit Bravour gelöst. Stolz schwappte in ihm hoch.

      Mit einem Seufzer klappte er das Album zu und legte es auf den Nachttisch. Bald würde es voll sein. Er schaltete die Leselampe aus und versuchte wieder einzuschlafen, was ihm nach kurzer Zeit gelang. Auf seinen Lippen lag ein zufriedenes Lächeln.

      Gedicht

      Du musst das Leben nicht verstehen,

      dann wird es werden wie ein Fest.

      Und lass dir jeden Tag geschehen

      so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen

      sich viele Blüten schenken lässt.

      Sie aufzusammeln und zu sparen,

      das kommt dem Kind nicht in den Sinn.

      Es löst sie leise aus den Haaren,

      drin sie so gern gefangen waren,