dass ihr alle kommen konntet«, japste sie, umarmte jeden kurz und blieb dann mit geröteten Wangen vor Kate stehen. »Ich bin so gespannt, wie dir unser Brautschmuck gefällt.«
»Da mache ich mir keine Sorgen«, antwortete ihr Kate. »Wenn ich nur schon das Bild von dieser traumhaften Kirche sehe, weiß ich, dass nichts schiefgehen kann. Wir werden euch natürlich helfen, wo es geht. Nicht, dass ihr auf der ganzen Arbeit sitzen bleibt.«
»Vergiss es«, sagte Hurley. »Großmutter lässt sich da nicht helfen. Sie ist es gewohnt, große Feiern zu organisieren.«
»Trotzdem«, erwiderte Kate. »Wir werden euch, wo es nur geht, zur Hand gehen.«
»Dann kommt«, sagte Hurley, nachdem alle ihr Gepäck bekommen hatten. »Ich möchte euch Großmutter vorstellen.«
Kate sah sich interessiert das große zweistöckige Landhaus an, auf das sie nun zugingen. Es war ein typisch italienischer Stil. Es bestand aus unverputzten Natursteinen und hatte an den Fenstern braune Klappläden, die im Moment alle zu waren.
Neben dem Gebäude ging es in den Garten, indem Kate einen gemauerten Pavillon sehen konnte. Darunter stand eine große Rattan Sitzgruppe auf deren Tisch zahlreiche Gläser und Getränke standen.
Am hinteren Ende des Pavillons befand sich noch eine kleine Mauer, in der mittig, in Kniehöhe, ein offenes Feuer brannte. Jetzt glitt ihr Blick an dem Freisitz vorbei, über eine saftig grüne Wiese zu einem weiteren Gebäude. Es war ziemlich lang, hatte nur ein Erdgeschoss und wirkte auf Kate, wie ein viel zu lang geratener Bungalow.
»Herzlich willkommen«, empfing sie Hurleys Großmutter, als sie vor ihr auf dem geschotterten Hof ankamen. Kate betrachtete sich die Frau, die mit ihren schwarzen Haaren und ihrem leuchtend roten Lippen einfach fabelhaft aussah. Sie war klein. Kate schätzte sie auf höchstens einen Meter sechzig und wie sie sich die italienischen Großmütter immer vorgestellt hatte, war sie nicht hager, sondern gut beieinander. Die leckere italienische Küche, dachte sich Kate und hoffte, dass sie in zwei Tagen noch in ihr Brautkleid passen würde.
»Ich bin Aurora«, stellte sich die Frau vor, dann bemerkte sie Kate. Sie kam auf sie zu, küsste sie auf die Wangen und sagte: »Herzlichen Glückwunsch.« Auch an Will wandte sie sich und schüttelte ihm die Hand. »Sharon hat schon so viel von euch beiden erzählt.«
»Danke«, sagte Will. »Für Ihre Gastfreundschaft und, dass wir hier mit Ihnen und unseren Freunden zusammen feiern können.«
»Ja«, sagte Kate. »Ich habe Hurley gerade schon gesagt, dass wir kräftig mit anpacken werden. Sagen Sie uns einfach, was zu tun ist, dann helfen wir Ihnen, wo es nur geht.«
»Che male«, rief Aurora lachend. »Das wird nicht nötig sein. Ich habe hier draußen für uns eindecken lassen. Aber bevor wir essen, wird Ihnen Hurley Ihre Unterkünfte zeigen und wenn Sie mögen, können Sie erst einmal Ihre Sachen auspacken und sich frisch machen.« Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Wie wäre es, wenn wir uns in einer Stunde hier treffen?« Sie deutete an ihrem Haus vorbei auf den gemauerten Pavillon. »Dann könnten wir gemeinsam essen.«
»Sehr gerne«, sagte Will und auch die anderen waren alle einverstanden.
Hurley winkte sie jetzt zu sich.
»Wenn ihr mir und Sharon jetzt bitte folgen würdet?«, sagte er. Will wandte sich auf dem Weg Jon zu. »Mein lieber Junge«, wisperte er. »Nicht schlecht dieses Anwesen. Sicher warst du früher andauernd mit deiner Frau hier?«
»Nein leider nicht«, entgegnete er ihm. »Seit ich bei der SAS arbeite, habe ich für so etwas kaum noch Zeit.«
Kate musste lachen.
»Na du hast es ja auf den Malediven auch nicht gerade schlecht getroffen«, meinte sie.
»Ja, da kann ich dir nur recht geben«, meinte er grinsend.
Sie waren geradewegs auf dieses längliche Gebäude zugelaufen, vordem Hurley jetzt stehen blieb.
»Das ist unsere Ferienanlage«, sagte er. »Ihr werdet euch hier wohlfühlen. Wir haben genügend Platz für euch alle.«
»Ihr habt eine Ferienanlage?«, japste Mo.
Sharon sah sie strahlend an.
»Ist das nicht praktisch?«, meinte sie.
Kate blieb völlig überrascht vor dem Haus stehen, dass, wie sie jetzt erkannte, aus mehreren Wohneinheiten bestand. Alle paar Meter gab es eine Eingangstür, auf denen in großer gelber Schrift Nummern von eins bis neun standen.
Hurley führte sie jetzt um das Gebäude herum und zeigte ihnen den Gemeinschaftsgarten.
»Von hieraus habt ihr einen wunderbaren Ausblick über ganz Neapel«, sagte er. »Und wenn ihr etwas Ruhe braucht, könnt ihr es euch auf den Terrassen gemütlich machen.« Er deutete auf die einzelnen Terrassen, die jeweils zu den Wohneinheit gehörten.
»Das ist ja toll, hier«, murmelte Kate.
Sie ging auf den Zaun zu, der das Grundstück abtrennte und blickte über Neapel hinweg zum Meer. Auch die anderen sahen sich neugierig um. Mehrere Berberitzensträucher deuteten an, an welcher Stelle eine Wohneinheit endete und die Nächste anfing.
Hurley führte sie kurz darauf wieder vor das Gebäude und zog einen breiten Schlüsselring hervor.
»Ich gebe euch jetzt eure Schlüssel, dann könnte ihr euch in den Wohnungen ein wenig umsehen, eure Sachen auspacken und wenn ihr Fragen habt, dann können wir sie beim Essen besprechen, oder habt ihr jetzt schon etwas auf dem Herzen?«
»Alles bestens, Hurley«, meinte Rooie. »Aber schade, dass wir nur drei Tage hier sind.«
Sharon lachte laut.
»Das liegt doch ganz bei euch«, sagte sie, während Hurley ihnen die Schlüssel reichte, auf deren Anhängern die jeweiligen Zimmernummern standen. »Wer möchte, kann natürlich länger bleiben. Jack wird mit dem Rückflug doch sicher etwas deichseln können.«
»Oh man«, machte Rooie. »Ich habe mir aber nicht so lange freigenommen. Ich muss am Mittwoch schon wieder zur Arbeit.« Sharon zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht genügt ein Anruf?«, meinte sie feixend.
Kate und Will bekamen von Hurley den Schlüssel mit der Nummer zwei.
»Das ist ja gleich hier vorne«, sagte Kate. Sie konnte es kaum erwarten, sich die Wohnung anzusehen.
Während Hurley den anderen noch ihre Schlüssel reichte, ging sie mit Will schon einmal auf ihre Wohnung zu.
Will steckte den Schlüssel ins Schloss.
»Jetzt bin ich aber gespannt, wie es drinnen aussieht«, murmelte er und öffnete die Tür. »Wow. Sieh dir das an, Kate!«
Das Erste, was Kate auffiel, war das die Wohneinheit sehr hell und freundlich war.
Sie kam in einen länglichen Raum, indem gleich neben dem Eingang eine Eckbank mit einem cremefarbenen Esstisch stand. Daran angrenzend befand sich eine kleine Küchenzeile und geradeaus führte eine breite Glasflügeltür auf die Terrasse. Kate ging darauf zu und öffnete sie.
Als sie den Garten betrat, konnte sie Jojo und Derek neben sich auf der Terrasse hören.
»Nur mal probieren«, rief Jojo, der jetzt auf eine Schaukel zu rannte, die sich auf dem weitläufigen Gelände befand.
»Ach, hallo Kate«, sagte Despina. Erschöpft reichte sie ihr die Hand. »Erst noch mal in aller Ruhe; herzlichen Glückwunsch! Ich kam ja noch gar nicht dazu, dir zur Hochzeit zu gratulieren.«
»Ist schon gut, Despina. Die beiden haben dich ja voll im Griff.«
Allen kam jetzt ebenfalls zu ihnen heraus.
»Das kannst du laut sagen«, bestätigte er sie. »Lass die beiden doch etwas spielen, Despina. Hier passiert ihnen ja nichts und wir können in Ruhe unsere Sachen auspacken.« Als auch Will zu ihnen in den Garten kam, wandte sich