Джеймс Аллен

Gute Gedanken + gute Gefühle = gute Früchte


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nicht finden, indem Sie lediglich auf eitle Kleidung, materielle Reichtümer oder gewisse Nahrungsmittel verzichten; sie erschließt sich Ihnen nicht, weil Sie von nun an gütige Worte wählen.

      Aufzugeben ist die Geisteshaltung der Eitelkeit, indem Sie die Gier nach Pracht und Prunk, Ausschweifungen, sowie allen Hass, allen Wettstreit, alle Verurteilung hinter sich lassen.

      Auf diese Weise werden Sie im Herzen rein und lauter, und werden die Wahrheit finden.

      Nur dem äußeren Anschein zu frönen ist Pharisäertum und Heuchelei, während die an zweiter Stelle genannte Haltung die Erste einschließt.

      Sie können auf die Annehmlichkeiten der äußeren Welt verzichten und sich in eine Höhle im tiefen Wald zurückziehen, doch solange Sie Ihre Selbstsucht mitnehmen, bleiben Sie elendiglich und geben sich einem Trugbild hin. Sie können ebenso gut dort bleiben, wo Sie sich jetzt befinden, und alle Ihre bisherigen Aufgaben und Arbeiten weiter erledigen, jedoch auf Ihren inneren Feind verzichten.

      Auf der Welt, jedoch nicht von dieser Welt zu sein, ist die höchste Stufe der Vollkommenheit, der größtmögliche Seelenfriede, der edelste Sieg.

       „Betretet den Pfad, kein Kummer ist schlimmer als Hass, kein Schmerz schlimmer als Leidenschaft, keine Täuschung größer als die Sinne.“5

      Je mehr Ihnen die Überwindung des Selbst gelingt, umso besser werden Sie die Dinge in ihrer richtigen Perspektive erfassen können. Wer sich von seinen Leidenschaften, Vorurteilen, Vorlieben und Abneigungen mitreißen lässt, betrachtet alles verzerrt und voreingenommen. Er sieht nur seine eigenen Illusionen.

      Wer sich von jeder Leidenschaft, jedem Vorurteil, jeder Präferenz und Parteilichkeit befreit hat, sieht sich selbst so, wie er ist, und er sieht andere so, wie sie sind. Er sieht alles in seiner richtigen Proportion und Beziehung.

      Da es nichts gibt, was er anzugreifen, zu verteidigen, zu verbergen und zu beschützen hat, ruht er in sich und ist ausgewogen.

      Er hat die tiefe Schlichtheit der Wahrheit verwirklicht, denn sein unvoreingenommener, ruhiger und gelassener Geisteszustand ist der Zustand der Wahrheit. Wer diesen Zustand erreicht hat, wohnt bei den Engeln und sitzt zu Füßen des Allerhöchsten. Wie könnte sich ein solcher Mensch, der das Große Gebot kennt, der den Ursprung der Sorgen und das Geheimnis des Leids kennt und der den Weg zur Wahrheit kennt, auf die Niederungen des Wettstreits und der Verurteilung herablassen? Er weiß, dass die blinde, nach dem Selbst trachtende Welt in die Wolken ihrer eigenen Trugbilder eingehüllt und von der Finsternis des Irrtums und des Selbst umgeben ist; sie kann das unverbrüchliche Licht der Wahrheit nicht erkennen und ist völlig unfähig, die profunde Schlichtheit des Herzens, welches das Selbst hat absterben lassen oder dabei ist, dies zu tun, zu erkennen.

      Nachdem die leidgequälten Weltalter – auch das weiß dieser Mensch – Berge des Kummers aufgeschüttet haben werden, wird die erdrückte und geplagte Seele der Welt zu ihrem letzten Hort flüchten, und wenn die Weltalter abgeschlossen sein werden, wird jeder verlorene Sohn wieder in den Schoß der Wahrheit zurückkehren.

      Deshalb bringt er allem guten Willen entgegen und betrachtet alles mit sanfter Anteilnahme, wie ein Vater, der seinen missratenen Kindern Mitgefühl entgegenbringt.

      Die Menschen können die Wahrheit nicht verstehen, weil sie am Selbst hängen; sie glauben an das Selbst und lieben es, und halten es für die einzige Realität. Dass es eine Illusion ist, erkennen sie nicht.

      Sobald Sie nicht mehr an das Selbst glauben und aufgehört haben, es zu lieben, sondern sich auf die Wahrheit zubewegen, werden Sie die ewige Realität finden.

      Wenn die Menschen von den berauschenden Getränken des Luxuslebens, des Vergnügens und der Eitelkeit betrunken sind, wird der Durst nach dem Leben immer größer und vertieft sich in ihnen und sie träumen von der Unsterblichkeit im Fleische, doch wenn der Zeitpunkt kommt, an dem sie ihre eigene Saat ernten, und Kummer und Leid hinzukommen, gelangen sie unter Aufgabe des Selbst und aller Rauschwirkungen des Selbst zerknirscht und gedemütigt mit schwerem Herzen zu der einzigen Unsterblichkeit, der alle Illusionen zerstreuenden Unsterblichkeit: zur spirituellen Unsterblichkeit der Wahrheit.

      Der Mensch geht vom Übel zum Guten, vom Selbst zur Wahrheit; er durchschreitet das dunkle Tor der Sorgen, denn Sorgen und Selbst sind unzertrennbar.

      Nur im Frieden und in der Glückseligkeit der Wahrheit verschwinden Kummer und Sorgen.

      Falls Sie enttäuscht sind, weil Ihre Pläne vereitelt wurden oder weil jemand nicht Ihren Erwartungen entsprochen hat, dann nur deshalb, weil Sie am Selbst hängen.

      Falls Ihr Gewissen Sie aufgrund einer vergangenen Handlung plagt, dann deshalb, weil Sie im Selbst verhaftet sind. Falls Sie aufgrund des Verhaltens eines Mitmenschen unter Unmut und Verdruss leiden, dann deshalb, weil Sie das Selbst anbeten. Falls Sie verletzt sind, weil man Ihnen in Wort oder Tat übel mitgespielt hat, dann deshalb, weil Sie vom Selbst nicht loskommen können. Jede Art von Leid hat mit dem Selbst zu tun!

      Sobald Sie die Wahrheit verwirklicht haben, leiden Sie nicht mehr unter Enttäuschungen, Gewissensbissen oder Bedauern; die Sorgen gehen Ihnen aus dem Weg.

       „Das Selbst ist das einz’ge Verlies,

       das einkerkern kann die Menschenseele.

       Die Wahrheit ist der einzige Engel,

      der ihn befreien kann aus dieser Höhle.“ 6

      Das Leid der Welt wird vom Menschen selbst verursacht. Sorgen läutern und stärken die Seele und der Endpunkt der Sorgen ist der Vorgarten der Wahrheit.

      Haben Sie viel Leid durchgemacht? Haben Sie sich viel gesorgt? Haben Sie viel über die Probleme des Lebens nachgegrübelt? Dann sind Sie nunmehr bereit, den Krieg gegen das Selbst zu führen und ein Jünger der Wahrheit zu werden.

      Der Verstandesmensch, der die Notwendigkeit der Aufgabe des Selbst nicht erkennen kann, flattert von einer Theorie über das Universum zur nächsten und nennt diese dann „Wahrheiten“.

      Doch wer auf dem direkten Weg, auf dem Pfad der Rechtschaffenheit, voranschreitet, wird die sich niemals ändernde Wahrheit rasch erkennen, welche im Bereich der Theorien keinen Platz hat.

      Entwickeln Sie Ihre Herzensbildung!

      Bewässern Sie Ihr Herz ständig mit selbstloser Liebe und ehrlichem Mitgefühl, und treiben Sie alle Gedanken und Gefühle aus, die nicht im Einklang mit der Liebe stehen.

      Erwidern Sie Übles mit Gutem, Hass mit Liebe, Fehlverhalten mit Freundlichkeit, und bleiben Sie still, wenn Sie angegriffen werden.

      Auf diese Weise werden Sie Ihre eigennützigen Wünsche in das reine Gold der Liebe verwandeln, und das Selbst wird sich in der Wahrheit auflösen. Sie werden unbescholten unter den Menschen wandeln, und in das göttliche Gewand der Bescheidenheit gekleidet sein.

      4 Der „Gesang des Herrn“ http://www.i-bux.com/Bhagavad_Gita.html

      5 Aus: „Die Leuchte Asiens“ - http://goo.gl/kUBDV9 Von Sir Edwin Arnold (1832 – 1904) Britischer Dichter und Journalist

      6 Henry van Dyke (1852 – 1933) US-amerikanischer Schriftsteller, Pädagoge und Geistlicher

       Kapitel 3Spirituelle Macht erlangen

      Die Welt ist voll von Männern und Frauen auf der Suche nach Vergnügen, Unterhaltung, Neuigkeiten und Genussfreuden. Man lässt sich gerne von Gelächter oder Tränen rühren, und sucht nicht nach Stärke, Standfestigkeit und innerer Macht, sondern umgarnt die Schwäche und vergeudet das bisschen Macht, das man hat.

      Männer und Frauen, die über wirkliche Macht und Einfluss verfügen, gibt es nur wenige, weil nur wenige die notwendigen Opfer auf sich nehmen wollen, um diese Macht zu erlangen und noch weniger bereit sind, geduldig an ihrer Charakterschulung zu feilen.

      Sich von ständig schwankenden Gedanken und Impulsen leiten zu lassen, ist schwächlich und machtlos; diese Kräfte zu steuern und unter Kontrolle zu halten,