wird, Spielen angesagt ist, der Spaziergang ansteht und vieles mehr. Möchten Sie Ihrem Hund dagegen möglichst alles recht machen und »springen« jedes Mal, wenn er etwas will, erreichen Sie genau das Gegenteil. Ob Sie nun grundsätzlich auf gar keine Forderung Ihres Hundes eingehen oder gelegentlich doch seinen Wünschen nachgeben, hängt vor allem davon ab, zu welchem Typ Ihr Vierbeiner gehört.
Bei eigenständigeren oder dickköpfigeren Vierbeinern sollten konsequent nur Sie der agierende Teil sein. Bei führigen Hunden dürfen Sie das auch mal etwas lockerer sehen. Aber nie sollte es so sein, dass einzig und allein der Hund agiert und Sie immer nur reagieren.
Das richtige Timing
Der exakte Einsatz von Körpersprache und Stimme ist dann am wirkungsvollsten, wenn das Timing stimmt. So kann es durchaus passieren, dass man je nach Verhalten des Hundes von lobender Stimme rasch auf ein »Knurren« umschalten muss. Oder sich unterwegs im richtigen Augenblick vom Hund entfernen muss, um ihn auf diese Weise zum Kommen oder Mitlaufen zu animieren.
Wartet man in solchen Situationen zu lange mit der Kommunikation oder signalisiert dem Hund etwas Falsches, kann er Ihrem Verhalten nicht das entnehmen, was Sie ihm jetzt gerade vermitteln möchten.
So wird das Üben kinderleicht
Zum Pflichtprogramm eines jeden Vierbeiners gehören im Zusammenleben mit uns Menschen unbedingt einige wichtige Gehorsamsübungen. Doch wie können Sie die Ihrem Youngster am besten beibringen?
Beispiel »Platz«: Für die Belohnung richtet sich der Welpe auf – so wird das Aufsetzen belohnt und nicht das Platz!
Positive Motivation
Hunde sind von Natur aus neugierig und lernen gern. Bis sie aber etwas können, bedarf es vieler Wiederholungen, die möglichst durchgehend fehlerfrei ablaufen sollten. Das heißt, Sie gestalten die Übungssituation so, dass der Hund im Prinzip nichts anderes tun kann als das, was Sie von ihm möchten. Ansporn für den Hund ist in jedem Fall die anschließende Belohnung (>).
So machen Sie es richtig – die Belohnung gibt es, wenn sich der Welpe genau in der Platzposition befindet.
Das Signal
Um dem Hund sagen zu können, dass er sitzen, kommen oder was auch immer tun soll, brauchen Sie ein Signal. Das ist meist ein Wort, kann je nach Übung aber auch ein Pfiff oder ein Handzeichen sein. Doch wann führt man am besten welches Signal ein?
Stellen Sie sich vor, es sagt jemand zu Ihnen in einer für Sie vollkommen fremden Sprache, dass Sie sich setzen sollen. Sie würden es nicht verstehen. Setzen Sie sich aber einige Male von selbst auf einen Stuhl und hören dabei jedes Mal das entsprechende Wort in der fremden Sprache, können Sie verknüpfen, dass das wohl »Setzen Sie sich« heißt.
Genauso geht es Ihrem Vierbeiner. Wenn Sie »Sitz« sagen und das für ihn völlig neu ist, kann er nicht wissen, was Sie meinen. Deshalb nennen Sie das Hörzeichen erst, während er das erwünschte Verhalten gerade ausführt. Nach einigen Wiederholungen kann er beides verknüpfen.
Die Belohnung
Es klingt eigentlich ganz einfach: Hat der Hund etwas richtig gemacht, gibt’s ein Häppchen. Doch auch Belohnen will gelernt sein! Zunächst ist es wichtig, den Hund im richtigen Moment zu belohnen – nämlich während er noch exakt das macht, wofür man ihn belohnen möchte. Denn der Hund verbindet Lob und auch Tadel immer mit dem Verhalten, welches er zuletzt gezeigt hat ( Fotos, >).
Dazu ein Beispiel: Sie haben den Welpen zu sich gerufen, und er kommt bei Ihnen an. Sie suchen erst jetzt in der Tasche nach dem Leckerchen. Der Welpe schnüffelt inzwischen am Boden, läuft zum nächsten Mauseloch oder springt an Ihnen hoch. Bekommt er den Happen dann endlich, verbindet er ihn nicht mehr mit dem Kommen.
Immer belohnen?
Bis der Vierbeiner ein Kommando verstanden hat und es richtig ausführt, bekommt er jedes Mal eine Belohnung. Ganz zu Anfang halten Sie die Belohnung sogar in der Hand, um den Hund damit in die gewünschte Position zu lenken. Hat er verstanden, worum es geht, bekommt er seine Belohnung, nachdem er die Übung ausgeführt hat. Erst dann holen Sie das Leckerchen aus der Tasche, aber relativ schnell. Ab dann bekommt er, vor allem bei einfachen Übungen, nicht mehr jedes Mal etwas, sondern nur noch ab und zu. Besondere Leistungen, zum Beispiel wenn sich Ihr Kleiner aus dem Spiel mit einem Artgenossen rufen lässt, werden dagegen ganz besonders belohnt, etwa gleich mit einer halben Handvoll Happen. Das erhält die Erwartungshaltung. Stimmlich können Sie den Hund natürlich bei jeder richtigen Ausführung loben. Aber das muss, wie etwa bei einem banalen »Sitz«, nicht immer überschwänglich ausfallen. Auch die Stimme können Sie nach Leistung dosieren.
Wichtig: Die Belohnung bekommt der Vierbeiner immer am Ende der Übung. Soll der Hund zum Beispiel länger im Platz liegen bleiben, erhält er den Happen am Ende dieser Zeit, nicht etwa in dem Moment, in dem er sich hinlegt.
Reizvolle Belohnung
Lernt der Hund über eine Belohnung, muss er diese auch wirklich wollen. Sonst wird er sich nicht anstrengen. Testen Sie, was Ihr Hund gern frisst. Das kann normales Trockenfutter sein, aber auch gekochtes Hähnchenfleisch oder kleine Obststückchen. Verwenden Sie kleine, weiche Häppchen, auf denen er nicht herumkauen muss, sondern die er rasch schlucken kann. Beim Üben sollte der Hund nicht satt sein.
Wenn der Hund etwas falsch macht
Leider verhält sich ein junger Hund nicht immer gerade so, wie Sie es gern möchten. Geht beim Training etwas schief, denken Sie zunächst nach, ob der Aufbau der Übung richtig war. Vielleicht sind Sie zu rasch vorgegangen? Hat der Hund Ihr Signal überhaupt schon verstanden? Ist die Ablenkung zu groß? Gehen Sie einige Übungsschritte zurück und bauen Sie die Übung noch einmal neu auf. Sind Sie aber sicher, dass der Hund die Übung beherrscht, korrigieren Sie ihn. Oft reicht schon ein fester Tonfall mit strengem Blick. Auch hier ist das Timing wichtig. Steht Ihr Vierbeiner etwa unerlaubt aus dem Sitzen auf, korrigieren Sie ihn schon, während er aufsteht.
Es ist oft nützlich, taktisch vorzugehen. Dadurch vermeiden Sie unerwünschte Erfolgserlebnisse des Hundes. Soll Ihr Hundekind etwa lernen, niemanden anzuspringen, dann wird das nicht klappen, wenn es immer wieder mal Gelegenheit dazu hat und sich jemand darüber freut. Reizen Ihren Junghund zum Beispiel die Hühner in Nachbars Garten, nehmen Sie ihn immer rechtzeitig an die Leine, wenn Sie an diesem Grundstück vorbeigehen, damit er nicht womöglich ab und zu seinem Jagdtrieb frönen kann. Möchte der Jungspund verbotenerweise auf das Sofa oder Ihren Teppich bearbeiten, hängt Ihre Einwirkung davon ab, welcher Typ Ihr Hund ist. Bei einem »weicheren« Exemplar reicht ein tiefes Räuspern mit entsprechendem Blick und Körperhaltung, bei einem anderen kann zusätzlich ein beherzter Griff ins Fell nötig sein. Sie müssen Ihren Hund also gut einschätzen können. Die Korrektur sollte weder zu schwach sein, noch darf sie den Hund zu stark beeindrucken. Aber er sollte das unerwünschte Verhalten einstellen. Wägen Sie ab, wo Sie den Kleinen direkt mit einem »Nein« oder Ähnlichem zurechtweisen oder wo Sie im Vorfeld vermeiden, dass er etwas Unerwünschtes tun kann. Es sollte jedenfalls nicht so sein, dass der Welpe anfangs nur ständig »Nein« hört. Vermeiden Sie im Umgang mit Ihrem Vierbeiner Hektik und Nervosität, das überträgt sich auf den Hund und wirkt sich nachteilig auf die Situation aus.
Einheitliche Regeln: Darf der Hund beispielsweise nicht auf das Sofa, müssen ihm das alle Familienmitglieder verbieten.