Silvia Höfer

Tag für Tag durch meine Schwangerschaft


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      Diese Ultraschallaufnahme zeigt mittig die längliche Fruchthöhle in schwarzer Farbe. In der Flüssigkeit darin »schwimmt« der wurmförmige Embryo, der links als bläulicher Fleck zu sehen ist.

      33. TAG

      SSW 4+5 {Noch 247 Tage}

      Wann kommt das Baby auf die Welt?

      Mithilfe der sogenannten Naegele-Regel, benannt nach dem Heidelberger Professor für Geburtshilfe Franz Naegele (1778–1851), können Sie ohne Hilfsmittel den wahrscheinlichen Geburtstermin Ihres Babys bei einem 28-tägigen Zyklus ausrechnen. Ein Beispiel: Der erste Tag Ihrer letzten Regelblutung war am 12.4.2020. Dann addieren Sie dazu ein Jahr und erhalten somit den 12.4.2021. Von diesem Termin ziehen Sie nun drei Monate ab und kommen so auf den den 12.1.2021. Zuletzt addieren Sie zu diesem Termin noch einmal fünf Tage – fertig! Der errechnete Geburtstermin wäre bei diesem Beispiel demnach der 17.1.2021.

      Berechnung bei unregelmäßigem Zyklus

      Weicht Ihr Zyklus vom 28-Tage-Rhythmus ab, müssen Sie ein bisschen mehr rechnen: Ist Ihr Zyklus kürzer als 28 Tage, ziehen Sie die »fehlenden« Tage einfach vom auf dem herkömmlichen Weg ermittelten Ergebnis ab. Bei einem 25-tägigen Zyklus rechnen Sie also nochmals minus drei Tage.

      Dauert der Abstand zwischen zwei Blutungen bei Ihnen länger als 28 Tage, addieren Sie die entsprechende Anzahl von Tagen hinzu. Bei 32 Tagen macht das zum Beispiel vier Tage.

      Berechnung nach dem Tag der Zeugung

      Wenn Sie genau wissen, an welchem Tag Ihr Baby gezeugt wurde, spielt die Zykluslänge bei der Berechnung des Termins gar keine Rolle. In diesem Fall ziehen Sie vom zunächst ermittelten Termin (siehe erstes Beispiel) einfach sieben Tage ab, anstatt sie dazuzurechnen.

      GUT ZU WISSEN

      WAS IST ZU FRÜH?

      Geburten bis drei Wochen vor und zwei Wochen nach dem errechneten Datum gelten als »termingerecht«. So gesehen sind nur neun Prozent aller Geburten Frühgeburten, bei denen das Kind mehr als 21 Tage vor dem errechneten Termin zur Welt kommt. Nur ein Prozent sind übertragene Geburten mit mehr als 14 Tagen nach dem errechneten Termin. Fest steht: Zwei von drei Babys werden in der Zeitspanne von zehn Tagen vor bis zehn Tagen nach dem errechneten Termin geboren, denn unzählige Dinge beeinflussen den Entwicklungsprozess eines Babys. Wir sind eben alle etwas unterschiedlich und es gibt viele Faktoren, die die Zeit bis zur Geburt des Babys verzögern oder auch beschleunigen können. Dazu gehören Ihr Ernährungsverhalten und Ihre Lebensweise ebenso wie Ihre körperliche Verfassung sowie Ihre Hormone und Stoffwechselbesonderheiten.

      ANDERE EMPFEHLUNGEN

      Nicht überall in Europa rechnet man gleich, um zu erfahren, wann das Baby kommt. In Großbritannien wird mittlerweile empfohlen, grundsätzlich 282 Tage zum ersten Tag der letzten Periode zu addieren, um den Termin genauer zu bestimmen.

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      Unter polarisierendem Licht leuchten die Kristalle des Progesterons bunt. In den ersten Monaten produzieren die Eierstöcke das Hormon, später die Plazenta.

      34. TAG

      SSW 4+6 {Noch 246 Tage}

      Die ersten Herzschläge

      Etwa am 22. Lebenstag des Babys ziehen sich die frisch gebildeten Herzzellen zusammen und vollbringen ihre ersten Schläge. Ein Meilenstein! Denn für die weitere Entwicklung ist die Herztätigkeit von herausragender Bedeutung, versorgt das Herz doch die im Wachstum befindlichen Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Noch wirkt das Herz allerdings überdimensional groß, fast könnte man meinen, es befände sich außerhalb des winzigen Körpers.

      Das Herz ist bereits in diesem frühen Stadium zweigeteilt: Die linke Kammer leitet das mit Sauerstoff angereicherte Blut an die übrigen Körperteile weiter, die rechte Kammer empfängt das Blut aus den Organen. Im Unterschied zum Leben außerhalb des Mutterleibes erfolgt der Sauerstoffaustausch jetzt noch nicht über die Lunge, sondern über die Plazenta. Und das Herz des Babys schlägt doppelt so schnell wie das seiner Mutter.

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      Die Ernährung des Embryos erfolgt über den schmaler werdenden Haftstiel, den Vorläufer der Nabelschnur. Bis der Mutterkuchen gebildet ist, wird der Embryo über den Dottersack mit Nährstoffen versorgt.

      35. TAG

      SSW 5+0 {Noch 245 Tage}

      Schwangerschaft ist Schwerstarbeit

      Für Ihren Körper bedeuten die »Umbauarbeiten« in der Schwangerschaft Schwerstarbeit. Um ihn nicht zusätzlich zu fordern, sollten Sie keine schweren Lasten tragen und vermeiden, lange zu stehen. Das Mutterschutzgesetz (ab >) schreibt zudem vor, dass Sie keine Tätigkeiten ausführen dürfen, bei denen Sie sich häufig erheblich strecken oder beugen oder bei denen Sie hocken müssen. Und auch Nachtarbeit, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Überstunden sind für Sie von nun an tabu. Auch wenn Sie es momentan vielleicht noch nicht merken: Ihr Körper braucht seine Reserven für die Schwangerschaft und Sie sollten gut damit haushalten.

      Sport ja, aber nicht übertreiben

      Aus demselben Grund sollten Sie beim Sport auf Ihren Puls achten, damit Sie sich nicht überfordern. Die Herzfrequenz sollte 150 Schläge pro Minute nicht überschreiten. Wenn Sie sich an diese Maßgabe halten, können Sie weiterhin aktiv sein – es tut Ihnen und Ihrem Baby sogar sehr gut, wenn Sie sich regelmäßig bewegen. Achten Sie aber noch mehr als sonst auf die Signale Ihres Körpers und machen Sie eine Pause, wenn es Ihnen zu anstrengend wird.

      Wichtige Vorsorgemaßnahmen

      Wenn Sie sich gut ernähren, Sport treiben und auf Genussgifte wie Alkohol und Nikotin sowie auf Drogen verzichten, haben Sie schon viel für sich und Ihr Baby getan. Mit folgenden Vorsorgemaßnahmen schaffen Sie für Ihr Baby außerdem beste Bedingungen:

       Informieren Sie vor allen ärztlichen Untersuchungen Ärztin und betreuendes Personal darüber, dass Sie vielleicht (oder sicher) schwanger sind. Das gilt insbesondere, wenn man Sie röntgen will, zum Beispiel beim Zahnarzt.

       Sind Sie am Arbeitsplatz Strahlung, Chemikalien, starker körperlicher Anstrengung oder hohen Temperaturen ausgesetzt, müssen Sie Ihren Arbeitgeber sofort über die Schwangerschaft informieren, damit Sie sich aus den belasteten Bereichen zurückziehen können.

       Reden Sie mit Ihrer Krankenkasse über Leistungsangebote in der Schwangerschaft, wie Geburtsvorbereitungskurse oder Schwangerschaftsgymnastik. Diese Leistungen sind bei privaten und gesetzlichen Krankenkassen nicht einheitlich geregelt.

       Informieren Sie sich über Ihre Rechte im