Georg Soldner

Kinderkrankheiten natürlich behandeln


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und das Wachstum Ihres Kindes kann zurückbleiben. Die Zuckerkrankheit, Diabetes mellitus, tritt im frühen Kindesalter immer häufiger auf – Vitamin-D-Mangel begünstigt dies deutlich! Über die Augen aufgenommenes Sonnenlicht reguliert Ihr Hormonsystem, beeinflusst den Schlaf und Ihre Stimmung. Vitamin-D-Tabletten können diese Wirkung nicht ersetzen.

       Dennoch kann es in den Wintermonaten sinnvoll sein, Vitamin D einzunehmen – lassen Sie Ihren Blutspiegel messen.

       Am wichtigsten ist Ihr täglicher Spaziergang, wenn es hell ist oder die Sonne scheint. Verwenden Sie dabei möglichst keine Sonnencreme. Diese blockiert die Vitamin-D-Bildung zu über 90 Prozent – bereits bei Lichtschutzfaktor 15! Vermeiden Sie einen Sonnenbrand, indem Sie sich nicht zu lange in der Sonne aufhalten.

      »Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel.«

      SEBASTIAN KNEIPP (1821 – 1897)

      Gesunde Ernährung

      Ihr Essen sollte bekömmlich für Sie sein. Vielleicht vertragen Sie jetzt kein körnerreiches Vollkornbrot – Weißmehlbrötchen, Pommes frites und Fertigpizza aber stellen das andere Extrem dar.

       Am besten sind frisch zubereitete Speisen. Die wertvolle Folsäure ist in frischem grünen Gemüse enthalten – ist es drei Tage alt, sinkt der Gehalt bereits um mehr als die Hälfte! Essen Sie viel Salat mit frischen Kräutern. Bemühen Sie sich während Schwangerschaft und Stillzeit, Ihre Ernährung aus Produkten zusammenzustellen, die ohne chemische Zusätze gedüngt sind.

       Eisen ist zum Beispiel in Rind- und Kalbfleisch, aber auch in Hafer und Hirse enthalten. Tierische Nahrungsmittel sollten aus biologisch, am besten biologisch-dynamisch orientierten Betrieben stammen.

       Besonders gut werden in der Schwangerschaft Sauermilchprodukte vertragen, also Quark, Joghurt und Kefir.

       Seien Sie vorsichtig mit Salz. Üben Sie bei Süßigkeiten etwas Disziplin, sie begünstigen Infekte und lästige Pilzerkrankungen.

       Für gute Verdauung sorgen ballaststoffreiche Kost und Kleie. Bei Verstopfung helfen vier oder fünf am Vorabend eingeweichte Feigen oder Pflaumen, die Sie morgens zum Frühstück langsam kauen.

       Trinken Sie schwarzen Tee und Kaffee mäßig und nicht zu stark. Empfehlenswerte Ernährungsratgeber siehe >.

      WICHTIG

      VITAMIN B12

      Milch, Milchprodukte, Eier, Fisch und Fleisch enthalten Vitamin B12, das für die Blutbildung und das Nervensystem unentbehrlich ist. Wer auf diese Lebensmittel verzichtet, sollte einen Mangel durch den Arzt ausschließen lassen. Müdigkeit, Unkonzentriertheit, depressive Gefühle können einen Vitamin-B12-Mangel anzeigen. Ein schwerer Mangel kann zu nicht mehr gutzumachenden Schäden beim Kind führen.

      Harmonie und Ruhe

      Genießen Sie die Zeit der Schwangerschaft und versuchen Sie, sie harmonisch zu gestalten. Verordnen Sie sich selbst Zeiten der Ruhe, des Rückzugs vom Tagesgeschäft, Zeit für einen Spaziergang. Legen Sie währenddessen Ihr Mobiltelefon zur Seite und versuchen Sie, nach innen zu lauschen. Nehmen Sie sich Zeit für die Partnerschaft, beziehen Sie Ihren Partner mit ein. Besuchen Sie einen Geburtsvorbereitungskurs, wo Sie unter Anleitung einer Hebamme oder Krankengymnastin Entspannungsübungen und die richtige Atmung bei der Geburt lernen.

      Ob bei Ihnen eine Hausgeburt möglich oder eine Entbindung in der Klinik besser ist, klären Sie mit Ihrem Frauenarzt. Voraussetzungen für eine Hausentbindung sind Ruhe und Pflege zu Hause sowie Entlastung im Haushalt. Büchertipps siehe >.

      Der Säugling

      Nach der Geburt, mit dem ersten Schrei Ihres Kindes, der zur Entfaltung seiner Lungen führt, beginnt die Fürsorge für das Baby.

      Wärme und Nähe sind nach der Geburt wichtig: Wenn Ihr Kind auf Ihrem Bauch liegt, mit unmittelbarem Hautkontakt, wenn der Vater in der Nähe ist, fördert das die tiefe Verbindung, die für eine gesunde Kindheit die Basis bildet. Ihr Neugeborenes orientiert sich mit der Nase, nimmt Ihren Geruch wahr und findet so auch die Brust.

      Lassen Sie Ihr Neugeborenes übrigens besser nicht mit Blitzlicht fotografieren – das kann Ihr Kind sehr erschrecken.

      Die Haut sollte zurückhaltend gereinigt werden, damit die natürliche Fettschicht erhalten bleibt. Eincremen (mit möglichst neutralen Substanzen) in den ersten Lebenstagen bewahrt vor Ekzemen: Die Haut Ihres Babys braucht den schützenden Fettmantel!

      TIPP

       TRAGEN, FAHREN, LOSLASSEN

      In den ersten drei Lebensmonaten ist es fürs Baby besonders wichtig, seine Mutter körperlich zu spüren und ihr nahe zu sein. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme zeigen, wie Sie es am besten am Körper tragen können und wie Sie ein Tragetuch richtig binden und benutzen.

      Ab dem vierten Monat wird es immer wichtiger, dass Ihr Kind lernen kann, sich zu drehen. Richten Sie ihm dafür ein »Nest« in Ihrer Nähe ein, das genug Platz bietet, um sich etwas zu bewegen.

      Für Spaziergänge in der Natur ist jetzt ein Kinderwagen zu empfehlen, der Blickkontakt mit der Mutter oder dem Vater ermöglicht. Ihr Kind kann sich darin entspannen – und auch Ihre Rückenmuskeln entspannen sich beim Gehen! Bitte vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, aber das Licht des blauen Himmels braucht Ihr Baby ebenso nötig wie Ihre Milch.

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      Wärme und Geborgenheit

      Mit dem Tag der Geburt muss der kindliche Organismus seine Wärmebildung verdoppeln. Versuchen Sie, das gleichmäßig Umhüllende des Mutterleibes nachzuahmen. Es ist ratsam, zunächst mit dem Baby in der gleichmäßigen Wärme des Zimmers zu bleiben. Die ersten vier Wochen stellen eine Übergangsperiode dar, in der das Kind lernt, sich an die wechselnden Bedingungen außerhalb der Gebärmutter anzupassen.

       Kleidung: Bodys aus Wolle ersparen Ihrem Kind in kühlen Jahreszeiten erhebliche Wärmeverluste und saugen zudem den Schweiß auf. Der Kopf macht 20 Prozent der Körperoberfläche des Neugeborenen aus: Ein Mützchen aus Baumwolle oder Batist schützt vor Wärmeverlust. Prüfen Sie immer wieder Händchen und Füßchen, ob sie kalt sind.

       Sollte Ihr Neugeborenes eine starke oder länger anhaltende Gelbsucht haben, dann ist noch sorgfältiger auf konstante Wärme zu achten. Bei gesunden, reif geborenen Neugeborenen ist nur selten eine Fototherapie im Krankenhaus notwendig.

       Der Schutz vor plötzlichem Kindstod (SIDS) wird am besten durch eine ausgeglichene Körpertemperatur erreicht. Sowohl Wärmestau als auch Unterkühlung sind schädlich. Außerdem hat sich die Rückenlage als vorteilhaft erwiesen und wird von fast allen Babys toleriert.

       Schlafen sollte Ihr Baby in den ersten Lebensmonaten neben Ihrem Bett. Schläft Ihr Kind bei Ihnen im Elternbett, besteht die Gefahr der unbemerkten Überwärmung und damit ein erhöhtes Risiko des plötzlichen Kindstods. Eine gut gepolsterte Wiege eignet sich besonders. Wenn Ihr Kind unruhig wird, können Sie die Wiege vom Bett aus sanft bewegen, ohne aufzustehen. Das Wiegen ist immer noch das beste Beruhigungsmittel.

       Wenn Sie Ihr Kind gut zudecken, dann kann das Zimmer normal temperiert sein und häufig gelüftet werden. Eine direkte Lichteinwirkung können Sie zunächst ein wenig dämpfen, zum Beispiel durch einen zarten, lichten »Himmel« über der Wiege.

      Stillen

      Gleich nach der Geburt sollten Sie versuchen, Ihr Kind an Ihre Brust zu legen. Sie regen so die Milchbildung an, und