Georg Soldner

Kinderkrankheiten natürlich behandeln


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Reihenfolge des Durchbrechens der Zähne, die Unregelmäßigkeit ist.

       Erleichtern Sie Ihrem Kind diese Zeit mit Chamomilla D6. Geben Sie jeweils 3 bis 5 Globuli. Es ist das wichtigste Mittel bei Zahnungsbeschwerden und muss je nach Bedarf anfangs eventuell viertel- bis halbstündlich wiederholt eingesetzt werden.

       Ergänzend hilft Magnesium phosphoricum D6: Zweimal täglich ½ Tablette zerdrücken und das Pulver direkt oder in etwas Wasser gelöst auf die Zunge geben.

       Viburcol Zäpfchen (Heel) helfen sehr zuverlässig bei nächtlichen Zahnungsschmerzen. Verabreichen Sie 1 Zäpfchen zur oder in der Nacht.

      Daumenlutschen und Schnuller

      Oft ist bei Kindern, schon beim Säugling, das Bedürfnis zu lutschen sehr ausgeprägt, sodass der Schnuller zu einem wichtigen Beruhigungsmittel werden kann.

      Nicht nur aus optischen und hygienischen Gründen ist dem Finger der Vorzug zu geben, sondern auch, weil die eigenen Fingerchen immer ohne Schwierigkeiten selbstständig zu finden sind. Das vermehrte Lutschen ist ein Urbedürfnis und dient auch in späteren Jahren noch als erstklassiges, jederzeit greifbares Beruhigungsmittel.

      Unserer Erfahrung nach ist die positive Wirkung des Seelentrösters vor allem in den ersten Lebensjahren weit größer als eventuelle negative Folgen in Form des nach außen gedrückten Oberkiefers. Ab dem frühen Schulalter sollten Sie gegebenenfalls einen Kieferorthopäden zurate ziehen.

      Das Kleinkind

      Machen wir einen Sprung ins Kleinkindalter. Jetzt sitzt Ihr Kind zum Essen schon mit am Tisch und es kann sich zunehmend selbst beschäftigen. Spätestens jetzt sollten wir uns darauf besinnen, dass der Großteil der Erziehung, die wir unserem Kind vermitteln wollen, von der Art unseres Seins ausgeht. So wie wir dem Kind in unserem Handeln und Reden erscheinen, so wird es uns nachmachen – »Vorbild« ist also das magische Wort.

      TIPP

       SCHREIBABYS

      Das Baby schreit vor allem abends anhaltend und schläft unruhig, die Ursache ist unklar. Die Eltern sind übermüdet und entnervt siehe >.

      Wichtig: Den Säugling nicht pausenlos herumtragen, vielmehr langsam die Zuwendung verringern, damit das Kind nicht überreizt wird und lernen kann, selbst in den Schlaf zu finden. Viel Ruhe und ein fester Rhythmus im Tagesablauf sind notwendig.

       Behandlung siehe > und >.

       Bei lautem Schreien und Übermüdung können Belladonna / Chamomilla Globuli (Wala) hilfreich sein: bis zu stündlich 2 bis 3 Globuli.

      Gehen Sie zum Arzt, wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert.

      Vorbild als erste Orientierung

      In dem Maße, wie wir Freude und Trauer, Lust und Schmerz äußern, wird das Kind mitempfinden. Können wir unsere Gefühle selbstverständlich zeigen, wächst das Kind zu einem mitfühlenden Wesen heran. Nicht nur wie wir miteinander und mit anderen Menschen umgehen, wird tiefgreifende Wirkungen haben, sondern auch das, worüber wir uns vor den Kindern unterhalten. Es prägt Ihr Kind, ob Sie vor ihm leichtfertig über andere urteilen oder ob Sie sich gegenseitig zuhören und Ihrem Partner und Ihren Freunden Wertschätzung entgegenbringen.

      Über das Spielen

      Ein Kind muss nicht permanent unterhalten werden. Es hat vielmehr das Urbedürfnis, die ihm innewohnenden vielseitigen Kräfte zu entwickeln. Als Säugling hat es die ersten Tast- und Formerlebnisse zum Beispiel durch einen hölzernen Ring oder eine weiche Puppe, die auch ein Riechfetisch werden kann und darf. Später sind es Klötze in verschiedenen Formen und Größen, an denen es schier unerschöpfliche Variationen im Spielen und Bauen ausprobiert.

      Im Puppenspiel entwickelt sich auch der Sinn für den eigenen Körper – handgemachte Puppen aus natürlichen Materialien sind dafür besonders geeignet.

      Kinderlieder und -verse sind das Medium, durch das ein Kind Freude an Rhythmus und Musik erfährt.

      TIPP

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       DAS ABENDLICHE ZWIEGESPRÄCH

      Um Ihrem Kind beim Einschlafen zu helfen, sollten Sie sich ihm intensiv zuwenden. Eine Geschichte oder ein Lied, vor allem das Besprechen der wichtigsten Erlebnisse des Tages, nehmen die Angst vor der Dunkelheit und dem Alleinsein. Bereinigen Sie Unstimmigkeiten, seien Sie bereit, zu verzeihen – so kann Ihr Kind unbeschwert in den Schlaf finden.

      Die Zeit der Infekte

      Das Kleinkindalter bis zum Zahnwechsel ist die Zeit der häufigsten Erkältungs- und Infektionskrankheiten. Das Immunsystem entwickelt sich in großen Schritten. Es ist ähnlich lernfähig wie das Gehirn und lernt in dieser Zeit, sich gesund zu regulieren. Das bedeutet, dass es nicht Gewebe des eigenen Körpers angreift (Autoimmunerkrankungen) und andererseits stark genug wird, sich stabil gegenüber der Umwelt abzugrenzen, statt auf sie allergisch zu reagieren. Autoimmunerkrankungen und Allergien werden heute immer häufiger, während akute Infekte oft unterdrückt oder »weggeimpft« werden (zum Beispiel die Windpocken). Normale Infektionskrankheiten sind aber notwendige »Hausaufgaben« in diesem Alter, ohne die das Immunsystem seine Selbstregulation nicht erlernen kann.

      Das Schulkind

      Der Zeitraum zwischen dem Schuleintritt und dem Beginn der Pubertät ist gekennzeichnet durch große körperliche Stabilität. Immer seltener kommt es zu Erkältungs- und Infektionskrankheiten. In diesem neuen Lebensabschnitt aber fällt uns an den Kindern eine seelische Labilität auf. Zu Beginn der Schulzeit ist die Gefühlswelt noch sehr fantasiebetont und das Denken in abstrakten Modellen ist dem Kind noch fremd. Es lebt in der Gegenwart, im Spiel, in der Nachahmung. Dieses »Paradies« verdämmert um das neunte Lebensjahr.

      Seelische Not

      Erstmals lockert sich die enge seelische Bindung an die Eltern so weit, dass sich das Kind einsam, verlassen fühlen kann. Es beginnt, die Eltern und Lehrer in neuem Licht zu sehen: Gut und Böse werden unterscheidbar, die »Vertreibung aus dem Paradies« der Kindheit beginnt. Schwierigkeiten können auftreten mit Freunden oder mit der Lehrerin, von der es sich nicht verstanden oder überfordert fühlt. Wenn dann Unverständnis oder Leistungsdruck vonseiten der Eltern hinzukommen, gerät ein Kind in große seelische Nöte, die sich zunächst darin äußern, dass es stiller wird, mehr weint, sich weniger bewegt und kaum Appetit hat. Es gerät immer tiefer in seelische Bedrängnis und entwickelt Aggressionen anderen Menschen oder sich selbst gegenüber.

      Die seelischen Kränkungen treten als körperliche Krankheiten in Erscheinung; es kann zu psychosomatischen Störungen wie Kopf- und Magenschmerzen, Durchfall oder Erbrechen kommen.

      INFO

       REIZÜBERFLUTUNG

      Ständige akustische und optische Reize durch Fernseher, Computer, Radio & Co. tun Kindern nicht gut. Sie stören, verhindern und verschütten die eigene Kreativität. Diese Reizüberflutung kann zudem Ursache für Schlafstörungen und Schulschwierigkeiten sein, die ja vor allem durch Gedächtnisstörungen und Konzentrationsmangel ausgelöst werden.

      WIE SIE IHREM KIND HELFEN KÖNNEN

      Forschen Sie nach den Ursachen. Nehmen Sie sich viel Zeit für Ihr Kind, nähern Sie sich ihm behutsam, versuchen Sie, mit ihm zu sprechen. Suchen Sie auch das Gespräch mit Lehrern oder den Eltern von Freunden. Überlegen Sie sich, wie Sie die seelische