keine Braut,
Noch Kunst noch Konstabler.
Wer mir jetzt eins in die Fresse haut,
Oder ein Kinnladenschuß
Wären immerhin diskutabler.
Sterben jetzt, wäre Genuß.
Siehst du den gelben Schaum?
Das Fleisch ist ganz weich.
Selbst wenn ich schliefe,
Blähen versäumte Präservative
Sich Luftschiffen gleich
In meinen Traum.
Stochern muß ich; gib eine Gabel!
Aus dem Tagebuch eines Bettlers
Ich klingelte. Ich bettelte um Brot.
Um alte Sachen.
Ich beschrieb anschaulich die Not.
Ich kann so eine jämmerliche Miene machen.
Meine Familie sei teils hungrig, teils tot.
Nur ein kleines, hartes, verschimmeltes Restchen Brot,
Womit ich eigentlich Geld meinte.
Der Herr verneinte.
Ich versuchte diverse Gebärden.
Ich kann so urplötzlich ganz mager werden.
Ich taumelte krank.
Ich – stank.
Da wurde ich gepackt.
Fünf Minuten später war ich nackt.
In einer Wanne im Bad
Bei dreißig Grad.
Ich weinte. – Ich wußte:
Hier half kein Beteuern.
Man fing an, meine Kruste
Herunterzuscheuern.
Dieser Herr war ein Schelm.
Ich wurde auf die Straße gestoßen.
Ich fand mich in schwarzen Hosen,
Lackschuhen, Frack und Tropenhelm.
Ich fand kein Geld. – Mir wurde bang,
Ich fand nur ein Trambahn-Abonnement.
Und ich ging auf die Reise,
Fuhr mit der Sechzehn stundenlang
Immer im Kreise.
Was halfen die noblen Sachen?
Ich bettelte. Probeweise.
Ich kann so eine kummervolle Miene machen.
Aber die Leute begannen zu lachen
Und die Haltestelle zu verpassen.
Ich sann auf einen Schlager.
Ich wurde urplötzlich ganz mager.
Ich wurde gewaltsam aus der Trambahn heruntergelassen.
Da waren die Anlagen und Gassen
Auf einmal ganz traurig und fremd.
Als ich aus dem Pfandhause kam,
Trug ich nur noch Hose, Barfuß und Hemd.
Ich mußte mir einen Anzug leih’n.
Ich ging mit der Gräfin Mabelle,
Die eigentlich eine Büfettmamsell
Ist und gesucht wird, in ein Hotel.
Wir speisten: Hirschbraten mit Knickebein.
Wir sangen zu zwei’n:
»Wer hat uns getraut –…«
Und zuletzt, ganz laut:
Von einem, dem alles danebenging
Ich war aus dem Kriege entlassen,
Da ging ich einst weinend bei Nacht,
Weinend durch die Gassen.
Denn ich hatte in die Hosen gemacht.
Und ich habe nur die eine
Und niemanden, wo sie reine
Macht oder mich verlacht.
Und ich war mit meiner Wirtin der Quer.
Und ich irrte die ganze Nacht umher,
Innerlich alles voll Sorgen.
Und sie hätten vielleicht mich am Morgen
Als Leiche herausgefischt.
Aber weil doch der Morgen
An einem Teiche
An einem Teiche
Schlich eine Schleiche,
Eine Blindschleiche sogar.
Da trieb ein Etwas ans Ufer im Wind.
Die Schleiche sah nicht was es war,
Denn sie war blind.
Das dunkle Etwas aber war die Kindsleiche
Einer Blindschleiche.
Aus meiner Kinderzeit
Vaterglückchen, Mutterschößchen,
Kinderstübchen, trautes Heim,
Knusperhexlein, Tante Rös’chen
Kuchen schmeckt wie Fliegenleim.
Wenn ich in die Stube speie
Lacht mein Bruder wie ein Schwein
Wenn er lacht, haut meine Schwester,
Wenn sie haut, weint Mütterlein.
Wenn die weint, muß Vater fluchen.
Wenn er flucht, trinkt Tante Wein
Trinkt sie Wein, schenkt sie mir Kuchen:
Der Bücherfreund
Ob ich Biblio- was bin?
Phile? „Freund von Büchern” meinen Sie?
Na,