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kam ein Holzwurm gekrochen.

      Der hatte Nußbaum gerochen

      Die Dose erzählte ihm lang und breit.

      Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.

      Sie nannte den alten Fritz generös.

      Da aber wurde der Holzwurm nervös

      Und sagte, indem er zu bohren begann

„Was geht mich Friedrich der Große an!”

      Ein männlicher Briefmark erlebte

      Ein männlicher Briefmark erlebte

      Was Schönes, bevor er klebte.

      Er war von einer Prinzessin beleckt.

      Da war die Liebe in ihm erweckt.

      Er wollte sie wiederküssen,

      Da hat er verreisen müssen.

      So liebte er sie vergebens.

      Das ist die Tragik des Lebens!

      Heimatlose

      Ich bin fast

      Gestorben vor Schreck:

      In dem Haus, wo ich zu Gast

      War, im Versteck,

      Bewegte sich,

      Regte sich

      Plötzlich hinter einem Brett

      In einem Kasten neben dem Klosett,

      Ohne Beinchen,

      Stumm, fremd und nett

      Ein Meerschweinchen.

      Sah mich bange an,

      Sah mich lange an,

      Sann wohl hin und sann her,

      Wagte sich

      Dann heran

      Und fragte mich:

      „Wo ist das Meer?”

      Lampe und Spiegel

      „Sie faule, verbummelte Schlampe!”

      sagte der Spiegel zur Lampe.

      „Sie altes, schmieriges Scherbenstück!”

      gab die Lampe dem Spiegel zurück.

      Der Spiegel in seiner Erbitterung

      bekam einen ganz gewaltigen Sprung.

      Der zornigen Lampe verging die Puste:

      Sie fauchte, rauchte, schwelte und ruste.

      Das Stubenmädchen ließ beide in Ruhe

      und doch – man schob ihr die Schuld in die Schuhe.

      Schenken

      Schenke groß oder klein,

      Aber immer gediegen.

      Wenn die Bedachten

      Die Gaben wiegen,

      Sei dein Gewissen rein.

      Schenke herzlich und frei.

      Schenke dabei

      Was in dir wohnt

      An Meinung, Geschmack und Humor,

      sodaß die eigene Freude zuvor

      Dich reichlich belohnt.

      Schenke mit Geist ohne List.

      Sei eingedenk,

      Daß dein Geschenk

Du selber bist.

      Das Schlüsselloch

      Das Schlüsselloch, das im Haupttor saß,

      Erlaubte sich nachts einen Spaß.

      Es nahten Studenten

      Mit Schlüsseln in Händen.

      Da dachte das listige Schlüsselloch:

      Ich will mich verstecken,

      Um sie zu necken!

      Worauf es sich wirklich seitwärts verkroch.

      Alsbald nun tasteten die Studenten

      Suchend,

      Fluchend;

      Mit Händen

      An Wänden.

      Und weil sie nichts fanden, zogen sie weiter.

      Schlüsselloch lachte heiter.

      (Die Herren erreichten ihr Zimmer nimmer.

      Eigentlich war die Sache noch schlimmer.

      Ich selbst war nämlich bei den Studenten –

      Doch lassen wir es dabei bewenden.)

      Die Frau mit der Reiherfeder

      Ich weiß nicht genau,

      Warum ich so oft an die bleiche Frau

      Mit der weißen Reiherfeder denke,

      Mich immer in den Gedanken versenke:

      Wie könnte es werden, wie würde es sein,

      Wäre sie dein. – –

      Ich weiß es nicht und frage vergebens.

      Sie ist auf dem bunten Wege des Lebens

      Irgendwo still an mir vorüber gegangen,

      Die schöne Frau mit den bleichen Wangen.

      Sie hat mich mit kalten Blicken gemessen;

      Wir haben kein einziges Wort getauscht,

      Doch sie hat mich mit fremdem Zauber berauscht,

      Dass ich sie nimmer werde vergessen.

      Etwas wie sehnende, nagende Glut

      Will mir das pochende Herz zerreißen;

      Denk ich der bleichen Frau mit der weißen,

      Wehenden Reiherfeder am Hut.

      Ein Pflasterstein, der war einmal

      Ein Pflasterstein, der war einmal

      Und wurde viel beschritten.

      Er schrie: „Ich bin ein Mineral

      Und muss mir ein für allemal

      Dergleichen streng verbitten!”

      Jedoch den Menschen fiel’s nicht ein,

      Mit ihm sich zu befassen,

      Denn Pflasterstein bleibt Pflasterstein

      Und muss sich treten lassen.

      Ferngruß von Bett zu Bett

      Wie ich bei dir gelegen

      Habe im Bett, weißt du es noch?

      Weißt du noch, wie verwegen