Andreas Jopp

Geheimnis Eiweiß - Die Protein Diät


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im vorderen Orient. Lassen Sie Großmutters Rezepte mit geschlagenem Eischnee in Griesbrei, Griesklößen oder Dinkelgries wieder zu Ehren kommen. Blättern Sie doch für Ideen einmal im Rezeptteil ab Seite 173. Machen Sie Ihr Leben wieder bunt, vitamin- und aminosäurenreich. Nach kurzer Zeit schon werden Sie feststellen, wie die vermehrte Zufuhr dieser Biomoleküle Ihre Psyche mit Glücksbotenstoffen überflutet, wie Ihr Nervenkostüm durch Nervenbotenstoffe ausgeglichener wird und wie Sie mit Ihrer Fettverbrennungsmaschine die Muskeln besser erhalten. So fühlen Sie sich schnell glücklicher und fitter.

       Wenn Chemiker von Lebensfreude sprechen

      »Glücklich durch Eiweiß, na, das ist doch etwas hoch gegriffen, oder?« Nun, lassen wir Professor Kofranyi vom Max-Plank-Institut zu Wort kommen. Er ist einer der größten Eiweißexperten und Chemiker unserer Zeit und erforschte die biologische Wertigkeit von Eiweiß. 104 Während er unermüdlich maß, welches Eiweiß seine Labortiere am besten wachsen ließ, genehmigte er sich selbst wohl auch ab und zu einen Löffel Eiweiß. Als letzten Satz einer oft zitierten komplizierten Abhandlung schreibt er: »(…) größere Eiweißgaben besitzen eine stimulierende Wirkung, und sie erhöhen die Arbeits- und Lebensfreude.« Erstaunlich: Ein sonst in Formeln sich ausdrückender Chemiker spricht von »Lebensfreude« und »stimulierender Wirkung«. Er spürte wohl, wie seine Labortierchen und er selbst einfach gut drauf waren mit Eiweiß. Kein Wunder: Denn die Produktion von Glükksbotenstoffen und das ganze Hormonsystem werden durch Aminosäuren angekurbelt.

      Nun haben Sie sicher schon einige Vorurteile gegen Eiweiß hinter sich gelassen und wissen etwas mehr:

      Image Unser Körper ist auf mehr Eiweiß eingestellt.

      Image Tierisches Eiweiß aus fettarmem Fleisch und aus Milchprodukten ist hochwertig und gesund.

      Image Eiweißkombinationen aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln sind optimal.

      Ergibt sich die nächste Frage: Wie viel Eiweiß brauchen wir denn – als aktive Menschen? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt einen 10-%-Anteil, das ist für Dauersitzer und betende Mönche ohne Stress. Für verfettetes, hängendes Sitzfleisch. Denn die minimale Eiweißzufuhr wurde für den sitzenden Menschen »errechnet«.105

      Tatsächlich gibt es aber bis heute keine Studien, die den optimalen Eiweißbedarf wirklich nachweisen! 10 %, 15 % oder 20 %? Es kommt entscheidend darauf an, ob Sie ein Sesselhocker sind und sich kaum bewegen oder ob Sie ein aktiver, forever young Mensch sind. Unsere Leser, die meist Sport treiben, die das Bürotreppensteigen als Fitnessübung nutzen, die in der Regel stressige, eiweißzehrende Jobs haben oder gerade vielleicht auf Diät sind, um wieder ihre Traumfigur zu bekommen, brauchen ganz sicher mehr Eiweiß. Mit dem Eiweißminimum arbeiten Sie nur mit halber Leistung, Ihre Psyche wird labil, Ihr Immunsystem ist nicht schlagkräftig genug, und die Muskeln werden immer wieder aufgezehrt.

      Orientieren wir uns an einer Millionen Jahre ausgetesteten Ernährung: Die Jäger und Sammler »gönnten« sich 19 bis 35 % Eiweiß. Ein Anteil von 25 % Eiweiß ist eher etwas für Leistungssportler. Aber 15 bis 20 % Eiweiß für aktive Menschen sind ein guter Mittelwert. Das wären 1,2 bis 1,6 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das lässt sich für Ihr Gewicht ganz einfach ausrechnen: Ihr Gewicht × 1,2 – 1,6 g = optimaler Eiweißbedarf.

       WIE VIEL EIWEISS SIE BRAUCHEN, ENTSCHEIDET IHR LEBENSSTIL

      Wie viel Eiweiß wir optimal brauchen, kann sehr unterschiedlich sein. Ihr Lebensstil zählt mit. Haben Sie viel Stress? Stresshormone bauen Muskeln ab. Bei Stress verbrauchen Sie auch mehr bestimmte Aminosäuren für Neurotransmitter. Treiben Sie viel Sport und wollen Muskeln aufbauen? Sind Sie auf Diät und wollen die Muskeln erhalten? Haben Sie gerade einen Infekt, bei dem viel Eiweiß für Immunzellen gebraucht wird? Dann brauchen Sie wahrscheinlich mehr Eiweiß.

Jäger und Sammler Aktiver Mensch heute DGE-Minimum-empfehlung
Proteinzufuhr als % der Gesamtkalorien 19–35 % 15–20 % 10 %
Gramm pro Kilogramm Körpergewicht 1,2–1,6 g/kg 0,8 g/kg
Kraftsportler 1,4–1,8 g/kg106
Auf Diät. Minimum 1,8–2 g/kg
Kurzfristig bei Infekten oder nach Operationen 2–2,5 g/kg

       Machen Sie Ihre Bluteiweißwerte wieder fit

      Mit zu wenig Eiweiß im Blut fühlen Sie sich schlapp, und Fett wird nicht gut verbrannt. Warum? Auch das Fett-Transporttaxi Carnitin wird aus Aminosäuren gebaut. Je besser Ihr Bluteiweißwert ist, desto fitter fühlen Sie sich.

      Mit zu wenig Eiweiß wird das Immunsystem träge. Oft liegt dies auch an schlechter Eiweißqualität, weil einseitig gegessen wird. Es mangelt dann an bestimmten essenziellen Aminosäurenbausteinen. Die kann man im Blut genau messen. Dann gibt es noch viele Menschen, die Eiweiß schlecht verwerten, weil die Verdauung schlecht funktioniert, wie bei Menschen ab 65.

      Kann man denn den Bluteiweißwert anheben? Manche Wissenschaftler sagen nein. Das ist aber nicht die Erfahrung von Orthomolekularmedizinern und praktischen Ärzten, die damit arbeiten und den Eiweißspiegel täglich im Blut ihrer Patienten messen und kontrollieren. Warum das so wichtig ist? Die Erfahrung zeigt: Wer im oberen Drittel des Bluteiweißwertes liegt, der fühlt sich glücklicher, kann sich leichter konzentrieren und ist leistungsfähiger. Das geht nicht auf Knopfdruck, sondern dauert einige Monate mit zusätzlichem Eiweiß, bis man den Bluteiweißwert gesteigert hat. Aber meist gelingt es. Vorsicht: Das heißt nicht, dass Sie jetzt nur noch Berge von Eiweiß vertilgen sollen! Nicht ein Extrem durch ein anderes beseitigen! Aber ein zusätzlicher hochwertiger Eiweißshake am Tag und mehr fettarme, eiweißreiche Kost wie Linsen, Bohnen und Quark – dann schaffen Sie es locker in das obere Wohlfühldrittel des Bluteiweißwertes.

       Der Bluteiweißwert

      Image Bei 8 g/dl ideal: Sie fühlen sich wohl, sind leistungsstark, die Muskeln werden erhalten, das Immunsystem ist schlagkräftig.

      Image Bei 7 g/dl gut.

      Image Bei 6 g/dl verbesserungsbedürftig: Müdigkeit, Stimmungsumschwünge, Infektanfälligkeit sind häufig.

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