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Der Reichsherold Jerusalem „Georg Rüxner“ von Hans Burgkmair d.Ä.
Geschichte der W appen und ihrer Träger
Die Geschichte der Heraldik (Wappenkunde) ist vom Wort Herold" abgeleitet) geht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Zur Zeit der Kreuzzüge begannen Ritter, Fürsten und Angehörige des Hochadels ihre Schilde und Ausrüstungen mit einprägsamen Figuren in kontrastreichen Farben zu schmücken, um auf dem Schlachtfeld oder bei Turnieren als Freund oder Feind identifizierbar zu sein.
Ab Mitte des 14. Jahrhunderts verliehen Könige Wappen an verdiente Krieger. Diese Auszeichnung war oft, aber nicht immer, mit der Erhebung der Geehrten in den Adelsstand verbunden. Vom Beispiel der Krieger angespornt, legten sich bald auch Geistliche, Bürger und Bauern, aber auch Stadtverwaltungen. Handwerkerzünfte und andere Körperschaften Wappen zu. Heute wie damals werden Wappen vor allem als Eigentumszeichen und zur Zierde von Gegenständen gebraucht. Oft wurde die Ansicht vertreten, nur ein (von Fürsten oder Königen) verliehenes Wappen sei echt, und nur der Adel sei zur Wappenführung berechtigt. Das ist falsch: Das Recht an einem historischen Familienwappen haben alle, die mit Urkunden und Unterlagen den lückenlosen Nachweis erbringen können, daß sie von dem Wappenstifter in direkter männlicher Linie abstammen. Wie der Familienname wird das Wappen vom Vater auf den Sohn vererbt. Frauen führen das Wappen ihres Vaters oder das ihres Mannes.
Heute kann jeder, der ein Wappen wünscht, ein neues annehmen und es als Firmenzeichen auf Briefköpfen und Visitenkarten oder auf Werbeprospekten verwenden.
Der Neuentwurf muß allerdings bestimmten heraldischen Regeln und Richtlinien entsprechen. Nach der Prüfung durch einen heraldischen und einen genealogischen Ausschuß wird ein Wappenbrief ausgestellt und das neue Wappen in einem Wappenbuch veröffentlicht.
Erhebung des Freiherrn Anton Schenk von Stauffenberg in den Reichsgrafenstand durch Kaiser Leopold II., 1785
Der hessische Löwe
Wie Siegel seit 1200 beweisen, führten die Landgrafen von Thüringen den steigenden Löwen in ihrem Schild.
Während Krone und Streifung des Wappentieres nicht bezeugt sind, überliefert der Totenschild des Landgrafen Konrad von Thüringen
(1234 in den Deutschen Orden eingetreten) in der Marburger Elisabethkirche die Teilung des Löwen.
Zuerst wohl Rot und Weiß und mit Krone. Als weitere Belege sind das Lied von Troje um 1210 sowie Konrad von Mure und das Epos vom „Turnier von Nantheiz “ in denen die Schildfarben erwähnt werden zu nennen. Der erste hessische Landgraf Heinrich I. aus dem Hause Brabant übernahm nicht den Brabanter Löwe in seinem
Wappen sondern das seiner Mutter Sophie aus Thüringen samt der Helmzier. In den hessischen Wappen wechselte die Zahl der Teilungslinien auf dem Löwen. Die neunmalige Teilung, die obere in Silber wurde erst im 15. Jahrhundert zur Regel. Die Helmdecken waren zuerst blau und rot (um 1334) später vorwiegend rot und silbern. Auf die Beifügung anderer Territorialwappen zum Hessenlöwen die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert aufkam wurde ab 1808 im Großherzogtum Hessen-Darmstadt bis 1902 wieder verzichtet.
Das in dieser Zeit gültige große Majestätswappen enthält in Blau von Silber und Rot geteilten Löwen mit einer goldenen Königskrone, der mit der rechten Vorderpranke ein silbernes Schwert mit goldenem Griff schwingt.
Dieses Schwert symbolisiert den im Mittelalter für die Landgrafen bezeichnenden Ehrentitel “ Vorfechter zwischen Rhein und Weser „.
Auf dem Schild ruht die Königskrone, die auf dem hermelingefütterten Purpurbaldachin wiederholt wird. Schildhalter sind zwei herschauende goldene Löwen mit Königskronen. Unterhalb des Schildes sind Ketten des 1807 gestifteten Ludwigsordens und des Verdienstordens Phillipps des Großmütigen sichtbar.
In anderen Variationen findet man zusätzlich die Kette des Ordens vom Goldenen Löwen.
Unterhalb des Schildsockels zieht sich ein Band mit der Devise „Gott, Ehre, Vaterland“ hin.
Nach einer totalen Umgestaltung 1902 blieb der Schwertschwingende hessische Löwe allein Inhalt des kleinen Staatswappens. Auf dessen Schild liegt die großherzogliche Krone Sie besteht aus einem blätterbesetztem Reif, oben den Reichsapfel tragend. Nach dem Sturz der Monarchie gab sich der neue Volksstaat Hessen als alleiniges Symbol den Löwen, nun aber ungekrönt und ohne die dynastischen Attribute. Auch entfiel das Schwert in der Pranke des Löwen.
Als einziges Beiwerk wurde die Volkskrone über dem Schild beigefügt, die Volkssouveränität betonen soll. Wobei der Ausdruck „Volkskrone“ in der amtlichen Blasonierung vermieden wird.
Stadt Darmstadt
Wappen der Stadt Darmstadt
Das Darmstädter Wappen geht in seinen ersten Formen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die Gestalt des Darmstädter Wappens ist in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder Änderungen unterworfen worden, so dass der damalige Großherzog von Hessen Ernst Ludwig am 10.03.1917 einen Wappenbrief erteilt hat, in dem das Wappen angegeben, beschrieben und als verbindlich hingestellt worden ist.
Das Wappen der Stadt Darmstadt zeigt unter einer auf den oberen Schildrand gesetzten rot ausgeschlagenen großherzoglichen Krone im geteilten Schild, oben in Gold ein blau bewehrter und bezungter, wachsender roter Löwe, unten in Blau eine silberne Lilie.
Die obere Hälfte des Wappens (ein roter, wachsender Löwe in Gold) symbolisiert sozusagen die vormalige Landeshoheit der Grafen von Katzenelnbogen über unsere Stadt. Es war ein Graf von Katzenelnbogen, der 1550 von Kaiser Ludwig dem Bayern die Erlaubnis erhielt, Darmstadt zu ummauern und hier einen Wochenmarkt abzuhalten. Die Herkunft der Lilie ist nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird jedoch vermutet, dass die Lilie die ursprünglich der Gottesmutter Maria geweihte Stadtkirche in Darmstadt versinnbildlichen soll. Die Lilie gilt als Zeichen der Reinheit und wird daher oft als Attribut der Gottesmutter Maria dargestellt.
Am 13.03.1917 - aus Anlass seines 25-jährigen Regierungsjubiläums - verlieh der Großherzog Ernst Ludwig (1892 -1918) der Stadt Darmstadt das Recht, die Krone des Großherzogtums, rot ausgeschlagen, über dem städtischen Wappenschild zu führen.
Darmstadts Stadtgeschichte
1013 Übertragung der Grafschaft Bessungen (mit dem Ort Darmstadt) durch Kaiser Heinrich II. an den Hochstift Würzburg.
1200 Übertragung von Besitzrechten des Bistums Würzburg an die Grafen von Katzenelnbogen.
1330 Stadtrechtverleihung (für Graf Wilhelm I. v. Katzenelnbogen) durch Kaiser Ludwig IV. v. Bayern.
1479 Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen und Übergang der Grafschaft an Heinrich III (der Reiche 1458 – 1483). von Oberhessen
Das Darmstädter Siegel tritt erstmals 1573 auf, nachdem Darmstadt 1567
Residenzstadt wurde (geteilt, oben Löwe, unten leer 1530).
Ritterturnier zu Darmstadt
In seinem Turnierbuch von 1530 berichtet der Reichsherold Georg Rüxner mit Amtsnamen „Jerusalem“ von einem Ritterturnier in Darmstadt (28.