Matthias Krauß

Finite-Elemente-Methoden im Stahlbau


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2.4 durch die folgende Funktion genau beschrie-ben werden:

       St. Venantsche Torsion

       Querkräfte und sekundäre Torsion

      Zur Berechnung von Schubspannungen, die sich infolge von Querkräften und der sekundären Torsion ergeben, werden in Abschnitt 7.3 die zugehörigen Schubverformungen herangezogen. Es ist allgemein üblich, diese Schubspannungen in dünnwandigen Querschnitten durch Gleichgewichtsbetrachtungen zu bestimmen, was nach [12] zu der folgenden Bestimmungsgleichung führt:

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      Für geradlinige Querschnittsteile mit gleichbleibender Blechdicke t sind die Faktoren vor den Integralen konstante Größen. Daraus ergibt sich, dass der Verlauf der Schubspannungen nur von den Integralen abhängt. Da die Ordinaten z(s), y(s) und ω(s) einen konstanten oder linear veränderlichen Verlauf haben, ergibt sich für die Schubspannungen τxs ein linear veränderlicher oder quadratischer Verlauf. Mit der Definition der Schubspannungen in Abhängigkeit von den Schubverformungen nach Gl. (7.21) in Abschnitt 7.4.1 folgt

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      und daher ein quadratischer oder kubischer Verlauf der Verschiebungen u(s). Somit gelingt eine genaue Beschreibung mit dem Verschiebungsansatz in Tabelle 2.4 rechts:

       2.5.6 Zweidimensionale Funktionen für Querschnitte

      Betrachtet man zunächst ein zweidimensionales rechteckiges Element, dessen Ränder mit dem y-z-Hauptachsensystem eines Querschnitts zusammenfallen, so können die Ordinaten des Hauptsystems durch die dimensionslosen Elementordinaten

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      Damit dies gewährleistet ist, muss der Verschiebungsansatz Anforderungen bzgl. der Stetigkeit erfüllen. Betrachtet man die Grundgleichungen der beliebigen dickwandigen Querschnitte (s. Abschnitt 7.5.2), so wird deutlich, dass in der virtuellen Arbeit die Verschiebungen u und die ersten Ableitungen der Verschiebung auftreten. Für den Verschiebungsansatz bedeutet dies, dass er in den Funktionswerten stetig verlaufen muss, damit die ersten Ableitungen und daher auch die Verzerrungen stets endliche Werte ergeben. Sie dürfen natürlich nicht unendliche Werte annehmen, da das einer Klaffung im Inneren des Elements entsprechen würde. Man spricht hierbei von einer C0-Stetigkeit. Gleichzeitig muss der Verschiebungsansatz auch mindestens einmal differenzierbar sein, ohne zu null zu werden. Beides wird durch die Verwendung der Lagrangeschen Interpolationspolynomen sichergestellt, die im Zusammenhang mit den dünnwandigen Querschnitten bereits für eindimensionale Problemstellungen in Abschnitt 2.5.5 behandelt worden sind.

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