Matthias Krauß

Finite-Elemente-Methoden im Stahlbau


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2.5 angegeben, da sie dort zur Beurteilung der Ansatzfunktionen für die Verformungen benötigt werden.

      Abschließend soll in diesem Abschnitt noch das Stabilitätsproblem Plattenbeulen angesprochen werden. Nach [26] lautet die homogene DGL:

       2.5.1 Grundsätzliches

      Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erfassung der Randbedingungen, wobei geometrische und physikalische Randbedingungen unterschieden werden. Die Ansatzfunktionen sollten zweckmäßigerweise so gewählt werden, dass die Verformungsgrößen in den Knoten unmittelbar die Berücksichtigung der geometrischen Randbedingungen ermöglichen. Bei Biegung um die y-Achse bedeutet dies beispielsweise, dass die Verschiebung wM und die Verdrehung images als Knotenfreiwerte in den Ansatzfunktionen enthalten sein sollten. Physikalische Randbedingungen sind Bedingungen für die Schnittgrößen an den Rändern oder Enden von baustatischen Systemen. Als Beispiel zur Biegung soll hier die Randbedingung My = 0 an einem Stabende betrachtet werden. Aus Tabelle 2.3 liest man images ab, so dass aus My = 0 unmittelbar images folgt. Man kann natürlich Krümmungen images oder vergleichbare Größen, die zu physikalischen Randbedingungen bzw. entsprechenden Schnittgrößen korrespondieren, als Knotenfreiwerte in den Ansatzfunktionen berücksichtigen. Dies ist vereinzelt in FE-Programmen umgesetzt worden, hat sich aber nicht allgemein durchgesetzt, da damit gewisse Nachteile verbunden sind. Beim Weggrößenverfahren sollten daher in der Regel nur Knotenfreiwerte verwendet werden, die zu den geometrischen Randbedingungen korrespondieren.

      Für finite Stabelemente sind Polynomfunktionen von zentraler Bedeutung. Als Beispiel wird die Funktion

      (2.20) images

      betrachtet. Diese viergliedrige Polynomfunktion hat den Polynomgrad 3 und Polynomkoeffizienten a0, a1, a2 und a3. Verkürzt ausgedrückt spricht man auch von „Polynomen“.

      Beanspruchung durch Normalkräfte

      Die DGL für diesen Beanspruchungsfall kann Tabelle 2.3 entnommen werden. Da später nur Stabelemente mit gleichbleibenden Querschnitten betrachtet werden, kann EA = konstant gesetzt werden und es ergibt sich die folgende DGL:

      Die zweimalige Integration dieser DGL liefert:

      (2.22) images

      (2.23) images

      (2.24) images

      Wenn man nun die dimensionslose Koordinate ξ = x/ einführt, erhält man die folgende Funktion für die Längsverschiebungen:

      (2.25) images

      Da hier nur die Verschiebungen in den Knoten berücksichtigt werden (keine Ableitungen!), entsprechen die Formfunktionen in Bild 2.11 den Koeffizientenfunktionen des Lagrangeschen Interpolationspolynoms für zwei Stützwerte. Formfunktionen werden bei der FEM häufig verwendet. Sie haben korrespondierend zu einer Verformungsgröße den Wert eins, während sich alle anderen Verformungsgrößen, mit denen die Verschiebungsfunktion beschrieben wird, zu null ergeben.

       St. Venantsche Torsion

      Bei wölbfreien Querschnitten ist der Wölbwiderstand Iω = 0, so dass reine St. Venantsche Torsion auftritt. Für diesen Sonderfall ergibt sich die DGL nach Tabelle 2.3 unter der Annahme GIT = konst. zu:

      (2.26)