Detlef Krause

Commerzbank hundertfünfzig Jahre


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      200,0

      134,0

      100,0

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      63,0

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      24,2

      1924

      In den Inflationsjahren kommt es zu einem intensiven Konzentra- aaa

      tionsprozess im deutschen Kreditwesen. Insgesamt bedeutet die aaa

      Währungszerrüttung aber einen Substanzverlust für den Banken- aaa

      sektor. Die Commerz- und Privat-Bank kann sich in dieser Phase aaa

      gut behaupten. Nach der Hyperinflation müssen die Kreditinsti- aaa

      tute zum 1. Januar 1924 eine Goldmark-Eröffnungsbilanz vor- aaa

      legen. Die Commerz- und Privat-Bank bewertet ihr bisheriges aaa

      Kapital in Höhe von 700 Mio. Mark mit 42 Mio. Goldmark und aaa

      bildet einen Reservefonds von 21 Mio. Goldmark. Darüber hinaus aaa

      werden Vorzugsaktien im Wert von 100 Mio. Mark, die 1922 zur aaa

      Abwehr einer unfreundlichen Übernahme ausgegeben worden aaa

      waren, wieder eingezogen.

      Mit 319 Geschäftsstellen verfügt die Commerz- und Privat-Bank aaa

      über das dichteste Filialnetz unter den Großbanken.

      Das Ende der Inflation hat auch zur Folge, dass die angefallene aaa

      Mehrarbeit in den Kreditinstituten wieder zurückgeht. Der Perso- aaa

      nalbestand sinkt bei der Commerz- und Privat-Bank daher auf aaa

      rund 10 200 im Dezember des Jahres.

      Commerzbank 1870–2020

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      Bankangestellte in den Filialen Nordenham und Aue in den

      1920er Jahren

      Commerzbank Aktiengesellschaft · 1920 –1945

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      Commerzbank 1870–2020

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      Mitarbeiter in der Berliner Wertpapier-Abteilung

      in den 1920er Jahren

      Commerzbank Aktiengesellschaft · 1920 –1945

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      Werbeschild in den Filialen für

      Banksparbücher, um 1928/29

      An der neuen Deutschen Golddiskontbank (Dego) ist die Com- aaa

      merz- und Privat-Bank mit 4,4 Prozent beteiligt. Da vom Kapital aaa

      in Höhe von 10 Mio. £ die Hälfte ausgegeben wird, beträgt ihr aaa

      Anteil 220 000 £. Die Dego, eine Tochter der Reichsbank, war aaa

      eine öffentliche Bank, die ursprünglich Banknoten in Pfund Ster- aaa

      ling ausgeben sollte. Nach der Währungsstabilisierung vergab sie aaa

      Kredite zur Vorfinanzierung von Exportaufträgen sowie mittel- aaa

      fristige Kredite an die Landwirtschaft.

      1925

      Die Commerz- und Privat-Bank führt, so der Geschäftsbericht, aaa

      nach ausländischen Vorbildern „im großen Maßstabe den Maschi- aaa

      nenbetrieb“ ein.

      1926

      Im August schließen 27 deutsche Banken einen Konsortialvertrag aaa

      zur Finanzierung von Liefergeschäften deutscher Unternehmen aaa

      in die Sowjetunion. Die Commerz- und Privat-Bank ist an dem aaa

      Konsortium mit einem Anteil von rund sieben Prozent maßgeb- aaa

      lich beteiligt. Ebenso wirkt die Bank an den Folge-Konsortien, die aaa

      bis zum Beginn der vierziger Jahre gebildet werden, zum Teil mit aaa

      noch höheren Quoten mit.

      1927

      Mit der Erholung der wirtschaftlichen Lage wächst auch das aaa

      Geschäftsvolumen: Die Commerz- und Privat-Bank erhöht ihr aaa

      Aktienkapital von 42 auf 60 Mio. Reichsmark (RM).

      Commerzbank 1870–2020

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      Das Amerika-Geschäft gewinnt an Bedeutung: Im Februar wird aaaa

      eine Vertretung in New York eingerichtet. Erster Leiter wird aaa

      Konrad v. Ilberg, der später in den Vorstand der Kreditanstalt für aaa

      Wiederaufbau rücken wird. Auf ihn folgt 1932 sein Stellvertreter aaa

      Enno W. Ercklentz. Die Repräsentanz existiert bis 1939. Nach aaa

      den Worten v. Ilbergs hatte die Commerzbank in den Jahren um aaa

      1930 „das groesste Geschäft von allen deutschen Banken im aaa

      Mittelwesten.“

      Im Oktober begibt die Commerz- und Privat-Bank unter Führung aaa

      der Chase National Bank eine Anleihe über 20 Mio. Dollar mit aaa

      einer Laufzeit von zehn Jahren. Dadurch erhält die Bank neue aaa

      Mittel für Kredite an ihre „Kundschaft aus der mittleren Industrie“. aaa

      „Amerika“-Anleihe der Commerzbank über 20 Millionen Dollar, Oktober 1927 aaa

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      Commerzbank Aktiengesellschaft · 1920 –1945

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      Aktie der Tobis Tonbild-Syndikat mit der Unterschrift des Aufsichtsratsvorsitzenden

      Curt Sobernheim, August 1931

      Im August entsteht als deutsch-niederländisch-schweizerisches aaa

      Joint Venture die Tonbild-Syndikat AG (Tobis) mit einem Kapital aaa

      von 14 Mio. RM. An den Verhandlungen ist Curt Sobernheim aaa

      vom Vorstand der Commerz- und Privat-Bank maßgeblich betei- aa

      ligt. Er übernimmt auch den Aufsichtsratsvorsitz der Tobis. Damit aaa

      leistet die Commerz- und Privat-Bank einen wichtigen Beitrag zur aaa

      Einführung des Tonfilms in Deutschland.

      Die Commerz- und Privat-Bank gründet gemeinsam mit der aaa

      Chase