Detlef Krause

Commerzbank hundertfünfzig Jahre


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Commerz- und Disconto-Bank und die Disconto-Gesellschaft aaa

      errichten die „Kriegs-Leder AG“ (2 Mio. Mark Kapital, zu 25 % aaa

      eingezahlt).

      1915

      Franz Heinrich Witthoefft (1863–1941), Mitinhaber der Firma aaa

      Arnold Otto Meyer, seit 1906 Mitglied des Aufsichtsrats, wird aaa

      zum Vorsitzenden gewählt. Witthoefft übt das Amt bis 1934 aus; aaa

      danach wird er von 1934 bis 1941 stellvertretender Vorsitzender aaa

      des Aufsichtsrats. Von 1920 bis 1923 ist Witthoefft außerdem aaa

      Präses der Hamburger Handelskammer, und im Jahr 1928 wird er aaa

      zum Senator der Freien und Hansestadt Hamburg ernannt.

      Infolge der Einberufungen zum Militär müssen zunehmend Hilfs- aaa

      kräfte eingestellt werden. Im Laufe des Ersten Weltkriegs werden aaa

      1 108 Mitarbeiter einberufen, von denen 257 ihr Leben lassen.

      Mitgründung der Deutschen Holz-Vertriebs-AG (unter Beteili- aaa

      gung des Kriegsministeriums). Das Kapital beträgt 1 Mio. Mark, aaa

      bei Einzahlung von 25 Prozent.

      Das Emissions- und Konsortialgeschäft für die öffentliche Hand aaa

      und Aktiengesellschaften nimmt wieder zu.

      Commerzbank 1870–2020

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      Der Hamburger Unternehmer und

      Politiker Franz Heinrich Witthoefft

      (1863–1941) stand von 1915

      bis 1934 an der Spitze des

      Aufsichtsrats.

      Der Standort Berlin wird immer

      wichtiger: Vorstand Gustav Pilster

      (1864–1944) wechselte Anfang

      1904 vom Stammsitz in Hamburg

      zur Niederlassung in der Reichs-

      hauptstadt; Foto: 1920er Jahre.

      Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg · 1870–1919

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      Im Ersten Weltkrieg wurden in den Banken zunehmend auch Frauen eingestellt, hier: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dresdner Bank Hamburg, 1915.

      1916

      Während des Ersten Weltkriegs schließen sich einzelne Firmen zu aaa

      sogenannten Kriegsgesellschaften zusammen. Damit steigen auch aaa

      die benötigten Kreditsummen, sodass die Banken vermehrt Kon- aaa

      sortialkredite vergeben. Die Commerz- und Disconto-Bank bleibt aaa

      vor allem in ihren bisherigen Branchen engagiert: Zentral-Ein- aaa

      kaufs- Gesellschaft der deutschen Genossenschaften (ZEG); aaa

      Reichskartoffelstelle; Kriegsausschuss für Kaffee, Tee und deren aaa

      Ersatzmittel GmbH; Reichszuckerstelle; Kriegs-Leder AG; aaa

      Reichslederhandels GmbH; Reichsstelle für Gemüse und Obst aaa

      GmbH; Zigarettentabakfabrik Einkaufsgesellschaft GmbH (ge- aaa

      meinsam mit der Dresdner Bank); Deutsche Holzvertriebs AG.

      Ungeachtet der zunehmenden staatlichen Lenkungsmaßnahmen aaa

      hält die Commerz- und Disconto-Bank an liberalen Marktprin- aaa

      zipien fest: „Es ist sehr zu wünschen, daß der Handelsstand, der aaa

      sich um den Aufbau unseres Wirtschaftslebens und um die Schaf- aaa

      fung unserer angesehenen Stellung im Weltverkehr so große Ver- aaa

      dienste erworben hat, bald wieder in seine alten Rechte eingesetzt aaa

      werden kann.“ (Geschäftsbericht, 1916)

      1917

      Beginn einer stürmischen Expansionsphase: Zwischen 1917 und aaa

      1923 übernimmt die Commerz- und Disconto-Bank rund aaa

      40 Bankinstitute. Dabei hat die Bank stets das Ziel, „ein sehr gutes aaa

      Effekten- und Kontokorrentgeschäft“ zu erwerben. Zunächst aaa

      Commerzbank 1870–2020

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      konzentriert sie sich auf Privatbanken wie Joël Hirschberg in aaa

      Stettin und W. Loewenstein & Co. in Cottbus und Forst.

      Darüber hinaus erwirbt die Commerz- und Disconto-Bank eine aaa

      Beteiligung von 2,5 Mio. Mark Aktien am Chemnitzer Bank-Verein aaa

      in Chemnitz.

      1918

      Übernahme des Bankhauses Eugen Köhler & Co. in Guben, des aaa

      Bankhauses Hirschmann & Kitzinger in Nürnberg und Fürth aaa

      sowie der Recklinghäuser Bank Franz Limper.

      Zunehmend erstreckte sich die Expansion auch auf größere aaa

      Regionalbanken. So werden der Bankverein Gelsenkirchen und aaa

      die Mülheimer Bank mitsamt ihren Filialen angegliedert, um im aaa

      rheinisch-westfälischen Industriegebiet Fuß zu fassen.

      Dr. August Weber wird neues Mitglied des Aufsichtsrats.

      Mit der Übernahme des Bankvereins Gelsenkirchen im Jahr 1918 baute die

      Commerzbank ihre Präsenz in Westdeutschland aus.

      Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg · 1870–1919

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      Gründung der Deutschen Schiffsbeleihungs-Bank Aktien-Gesell- aaa

      schaft, der ersten deutschen Schiffshypothekenbank. Die Geschäfts- aaa

      räume befinden sich im Gebäude der Commerz- und Disconto- aaa

      Bank in Hamburg, die auch zwei der drei Vorstandsmitglieder aaa

      stellt. Ihr Anteil am Kapital der Schiffsbeleihungs-Bank beträgt aaa

      16,5 Prozent.

      Dr. August Weber (1871–1957)

      Dr. August Weber war ein erfahrener Banker, der u. a. bei der Dresdner aaa

      Bank, der Löbauer Bank und der Mitteldeutschen Creditbank gearbeitet aaa

      hatte. Als ehemaliges Mitglied des Reichstags – von 1907 bis 1912 – ver- aaa

      fügte er über vielfältige politische Kontakte. Darüber hinaus übte Weber aaa

      leitende Positionen bei Wirtschaftsverbänden aus. In den Jahren 1930 bis aaa

      1932 war er Fraktionsvorsitzender der Deutschen Staatspartei im Reichs- aaa

      tag. 1932/33 gehörte Weber zu den drei stellvertretenden Vorsitzenden des aaa

      Aufsichtsrats der