Detlef Krause

Commerzbank hundertfünfzig Jahre


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ersten Streik im deutschen Bankwesen im April beteiligen sich aaa

      auch Mitarbeiter der Commerz- und Disconto-Bank in Berlin und aaa

      Hamburg.

      Der „Hamburger Sülzeaufstand“ im Juni 1919, der sich ursprüng- aaa

      lich gegen einen vermuteten Lebensmittelskandal richtet, weitet aaa

      sich zu politischen Unruhen aus. Dabei wird auch die Hamburger aaa

      Niederlassung der Bank vorübergehend besetzt.

      Die Commerz- und Disconto-Bank errichtet eigene Filialen in aaa

      Dortmund, Essen, Köln und München. In den nächsten drei aaa

      Jahren folgen 25 weitere Filialgründungen, u. a. in Bochum, aaa

      Braunschweig, Bremen, Danzig, Düsseldorf, Frankfurt am Main aaa

      und Königsberg.

      Scheck der

      Commerz- und

      Disconto-Bank,

      um 1919

      Commerzbank 1870–2020

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      Neue Filialen

      entstehen im

      Jahr 1919

      unter anderem

      in München,

      Dortmund und

      in Köln.

      Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg · 1870–1919

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      Von der Commerz- und Privat-Bank

      zur Commerzbank Aktiengesellschaft

      Die Zeit der Weimarer Republik und des

      Nationalsozialismus (1920–1945)

      1920

      Größter Schritt in der Expansionsphase um 1920 ist die Fusion aaa

      mit der Mitteldeutschen Privat-Bank aus Magdeburg. Im Juni des aaa

      Jahres erhöht die Commerz- und Disconto-Bank ihr Kapital um aaa

      115 auf 200 Mio. Mark; hiervon dienen 60 Mio. Mark zum Um- aaa

      tausch der Aktien der Mitteldeutschen Privat-Bank im Verhältnis aaa

      1:1. Durch diesen Zusammenschluss – und durch Übernahmen aaa

      kleinerer Institute – steigt die Zahl der Geschäftsstellen von knapp aaa

      100 (1919) auf insgesamt 294, vor allem in Sachsen-Anhalt, in aaa

      Sachsen und in Thüringen. Um die Bedeutung des Vorgangs zu aaa

      hervorzuheben, nimmt die Commerz- und Disconto-Bank den aaa

      Namen Commerz- und Privat-Bank an.

      Die Commerz- und Privat-Bank führt gemeinsam mit dem Barmer aaa

      Bank-Verein und der Nationalbank für Deutschland die Umwand- aaa

      lung der Firma Rudolph Karstadt in eine Aktiengesellschaft – mit aaa

      einem Kapital von 40 Mio. Mark – durch. Ferdinand Lincke wird aaa

      Mitglied des Aufsichtsrats der Rudolph Karstadt AG.

      Zum 50-jährigen Bestehen schenken die Hamburger Angestellten aaa

      der Direktion ein Ölgemälde, das eine Ansicht der Elbe darstellt. aaa

      In der Berliner Zentrale wird die Telefonanlage für 120 000 Mark aaa

      erneuert.

      ◀ Werbeanzeige aus dem Jahr 1940

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      Feier der Vorsteher der Hamburger Depositenkassen zum 50-jährigen Bestehen

      der Commerzbank, April 1920

      Die Mitteldeutsche Privat-Bank – eine Regionalbank aus Magdeburg

      Die Mitteldeutsche Privat-Bank gehörte zu den bedeutendsten deutschen aaa

      Regionalbanken. Sie wurde 1856 von Magdeburger Kaufleuten als aaa

      „Magdeburger Privat-Bank“ gegründet, um „Handel, Industrie und aaa

      Gewerbe zu beleben.“ An der Spitze des Verwaltungsrats stand, bis zu aaa

      seinem Tod 1877, der Kaufmann und liberale Politiker Carl Deneke aaa

      (1803–1877). Ursprünglich hatte die Magdeburger Privat-Bank auch das aaa

      Recht zur Ausgabe von Banknoten. Als dieses Privileg 1890 endete, aaa

      wandelte sich die Magdeburger Privat-Bank zu einer „normalen“ Geschäfts- aaa

      bank. Wesentlichen Anteil an der dynamischen Entwicklung hatte Moritz aaa

      Schultze (1860–1946), der 1890 als Dreißigjähriger an die Spitze der Bank aaa

      berufen wurde. Unter seiner Leitung entstand ein dichtes Filialnetz in aaa

      Mitteldeutschland. Im Zuge dieser Expansion wurde im Jahr 1909 der aaa

      Dresdner Bankverein übernommen. Da sich der Wirkungskreis neben der aaa

      Provinz Sachsen auch auf das Königreich Sachsen ausgedehnt hatte, be- aaa

      schloss man, den Namen in „Mitteldeutsche Privat-Bank“ umzuwandeln.

      Ein wichtiger geschäftlicher Schwerpunkt war die Finanzierung des aaa

      Zuckerhandels und der Zuckerindustrie. So wurden an der Magdeburger aaa

      Zuckerbörse rund drei Viertel des Umsatzes von der Mitteldeutschen Privat- aaa

      Bank vermittelt. Enge Beziehungen existierten ferner zur Kaliindustrie aaa

      Commerzbank 1870–2020

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      Die Zentrale der Mitteldeutschen Privat-Bank in Magdeburg wurde

      als Niederlassung der Commerzbank weitergeführt.

      Moritz Schultze (1860–1946),

      Direktor der Mitteldeutschen

      Privat-Bank, trat in den Vor-

      stand der Commerzbank ein;

      Porträt aus dem Jahr 1915.

      Commerzbank Aktiengesellschaft · 1920 –1945

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      (Burbach-Kaliwerke) und zur Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG in aaa

      Magdeburg.

      Um eine Großbank zu werden, hätte die Mitteldeutsche Privat-Bank aaa

      jedoch eine eigene Niederlassung am Berliner Finanzplatz aufbauen aaa

      müssen. Anstelle dieser kostspieligen Lösung kam die Fusion mit einer aaa

      Großbank in Frage. Die Commerz- und Disconto-Bank war hierfür ein aaa

      passender Partner, denn