gilt nun das Internet als besonders einflussreich: Es wird zum Beispiel von den einen als eine Chance wahrgenommen, global und auf eine neue Art zu kommunizieren, überkommene soziale und politische Strukturen aufzubrechen, das gesellschaftliche Zusammenleben zu erneuern, Möglichkeiten für Wirtschaftstreibende z. B. in der Vermarktung und im Vertrieb zu eröffnen und nicht zuletzt die Einschränkungen der „alten Medien“ zu überwinden. Andere wiederum befürchten, dass durch das Internet und die damit verbundene Förderung der Globalisierung regionale Besonderheiten gefährdet werden, dass sich als gefährlich betrachtetes Wissen – z. B. über die Konstruktion von Waffen und Sprengkörpern – ungehindert verbreitet, dass Privates nicht mehr privat bleibt oder dass die neue Art zu kommunizieren zum Untergang der jeweils gebrauchten Sprache oder zumindest zu deren „Verschandelung“ durch schlampigen, fehlerhaften Gebrauch führt.
Unabhängig davon, ob sich das Internet großen Zuspruchs erfreut oder ob es harsche Kritik erfährt: Es wird immer davon ausgegangen, dass es sich beim Internet um ein – mittlerweile nicht mehr ganz so – „neues Medium“, also ein Medium handelt. Diese Annahme wollen wir hier jedoch nicht einfach so übernehmen. Vielmehr soll in diesem Kapitel diskutiert werden, inwieweit man im Falle des Internets tatsächlich von einem Medium sprechen kann und was seine medialen Charakteristika sind.
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