Thomas Schröder

Thassos Reiseführer Michael Müller Verlag


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stehende Böcke aus­ma­chen.

      Links von dem Heiligtum führt der Pfad weiter aufwärts und bringt Sie dann links von einer Gipfelsäule und einem Fahnenmast über den Hügel hin­weg zu einer steilen Treppe. Glück­licherweise sind die Stufen fast ständig durch ein Geländer gesichert, sonst bekäme man es vielleicht doch mit der Angst zu tun. Ohnehin scheint dieser spärlich rot mar­kierte Abstieg mehr von Ziegen als von Touristen benutzt zu werden, ein­deutige Spuren lassen zu­mindest darauf schließen. Bald pas­siert man wieder gut erhaltene Teile der Stadtmauer. Nach insgesamt mehr als 200 Stufen biegt man an einer Gabe­lung rechts ab und stößt nach 10 m auf das Parmenónas-Tor, das einzige, durch das man wirklich hin­durch­gehen kann. Es wurde um 500 v. Chr. er­rich­tet. Von hier aus windet sich ein schma­ler Pfad zwi­schen Olivenbäumen hin­durch. An dessen Ende kommt man über fünf Stufen zu einem Erdweg, dem man nach links weiter abwärts folgt. Schließ­lich geht man auf as­phal­tiertem Sträßchen zwischen Wohn­häu­sern hinab zur Hauptstraße, die man in der Nähe des Silenentors erreicht. Rechts geht es zum Hafen zurück.

      Wem der oben beschriebene Rückweg zu gefährlich bzw. zu steil ist, kehrt vom Pan-Heiligtum Richtung Theater zurück und zweigt kurz davor auf den schon be­kann­ten Laternenweg ab, dem man hi­nun­ter in die Stadt folgt.

      Der Töpfer Kostís bei der Arbeit

      Ungefähr eine halbe Stunde dauert der Spa­ziergang zu der hübsch gelegenen Töp­ferei von Kostís. Vom alten Hafen ge­gen­über dem Café Plátanos folgt man der von Tavernen gesäumten Straße in süd­west­li­che Richtung, passiert die an­läss­lich der Olympischen Spiele in Athen im Jahr 2004 auf­ge­stellte Statue des antiken Faustkämpfers Theagénis, überquert bald einen Bach und kommt zum modernen Hafen, wo die Fähren nach Keramotí abfahren. Die Straße folgt dem Verlauf der Strandbucht. 200 m weiter kommt man an der Ouzerí Moúses vorbei und geht nun auf einem mal gepflasterten, mal naturbelassenen Weg weiter stets am Meer ent­lang. Links liegt die kleine Kirche Ágios Vas­sí­lios, deren Vordach durch über­di­men­sio­nale Säulen abgestützt wird. Da­hin­ter er­kennt man freigelegte Grund­mau­ern aus byzantinischer Zeit. Oberhalb des schmalen Strands schlän­gelt sich der Weg durch einen kleinen Oli­ven­hain bzw. entlang neuerer Häu­ser bis zum Ziel, dem letzten Haus in der Bucht.

      Wer außer an Keramik auch an der Archäologie Spaß hat, sollte von der Töpferei zu der nördlich gelegenen Land­straße hinaufgehen. Dort kommt man zu den Aus­grabungen einer spät­an­tiken Grabanlage.

      In der Töpferei bei Kostís

      In einem der letzten Häuser am Westrand von Liménas liegt die klei­ne Werk­statt von Kostís Chrysogélou. Hier findet man ge­schmackvolle Kera­mik, die sich wohltuend vom griechischen Durch­schnittsallerlei unterschei­det, meist in gedämpften Blau-, Grau- und Grüntönen glasiert. Gerne zeigt er den Besuchern auch seine Werkstatt, deren Geschichte be­reits zu Anfang des 20. Jh. be­gonnen hat. Kostís’ Großvater kam 1908 von der bekannten Töpferinsel Sífnos nach Thássos. Die grüne Insel und auch ei­nes der thassitischen Mädchen hatten es ihm angetan, sodass er blieb, heira­tete und eine Töpferei einrichtete, die dann einer seiner Söh­ne über­nahm. Und Kostís setzte die Handwerkstradition einige Jahrzehnte später fort. Wie Vater und Großvater auch modelliert er im Übrigen heute noch die typischen sifnischen Schmortöpfe mit der runden Form - darin werde das Es­sen einfach besser warm ge­hal­ten, meint er.

      Heute formt er an einer strombetriebenen Töpferscheibe und brennt in ei­nem elektrischen Ofen, der Ton kommt fix und fertig aus Athen. Noch gut er­innern kann er sich an die Zeit, als er sein Arbeitsmaterial selbst herstellen musste. In eine Grube gab er Was­ser und Erde und mischte diese beiden Be­standteile durch, in­dem er die Masse immer wieder mit den Füßen stampfte. Auch das Brennen war damals viel mühsamer als heute. In dem großen Ofen in der Mitte der Werkstatt wurde abends Feuer gemacht, die ganze Nacht über legte Kostís einen Scheit nach dem anderen auf. Erst wenn das Feuer die richtige Farbe, d. h. der Ofen die not­wen­di­ge Temperatur hatte, konnte ge­brannt werden. Heute gibt der Töpfer an der Schaltuhr des Ofens Tempe­ratur und Zeit ein - für den ersten Brand 10 Stunden und 950 °C, für den zweiten 14 Stunden und 1080 °C - und es kann losgehen.

      ♦ Tägl. 10-13.30 und 16.30-19.30 Uhr, in der NS etwas kürzer.

      Nicht gerade umwerfend sind die Mög­lich­keiten unmittelbar in Liménas. Am besten ist der Stadtstrand nördlich des Fischerhafens, auch „Harbour Beach“ genannt. Er bietet Schat­ten durch eini­ge Bäume, ist sandig und flach abfal­lend, insbesondere im Hoch­sommer aber häufig überfüllt. Um­kleide­ka­bi­nen, Süßwasserduschen und ein Bade­wäch­ter sind vorhanden. Liegen und Son­nenschirme werden von mehreren um­liegenden Lokalen ge­gen Abnahme eines Getränks zur Verfügung gestellt.

      Am westlichen Stadt­rand liegt der etwas ruhigere, sehr schmale Ágios-Vas­sí­lios-Strand (nahe bei der gleich­na­mi­gen klei­nen Kirche). Auch hier gibt es seit ein paar Jahren Beachbars, so­dass Lie­gen und Sonnenschirme zur Ver­fü­gung stehen; Schatten spenden aber auch einige Bäume oberhalb des Stran­des.

      Die in Skála Prínou ansässige Tauch­schule Center Action Thássos un­ter­hält am alten Fischerhafen im Som­mer einen abends geöffneten Info­stand, an dem man Touren in die Un­ter­was­ser­welt der Insel buchen kann.

      ♦ C.A.T., Tel. 2593023003 und Tel. 00306977267401, www.actionthassos.com.

       Wanderung 1: Von Liménas nach Makríammos

      Aussichtsreiche Rundwanderung mit Bademöglichkeit

      Basis-InfosKarte

      Information/Reisebüros Endless Holi­days, Paraliakí Leofóros (ne­ben dem Gym­na­sium). Sehr freundli­ches Personal, z. T. auch deutschsprachig. Um­fas­sender Service, die rich­tige Adresse für die Buchung aller mög­li­chen Ausflüge (Inselrundfahrt, Segeltörns, Boots­ausflüge, Jeep-Safari, Kanutour auf dem Néstos etc.), außerdem unterhält Europ­car in diesem Büro eine Vertretung. Tel. 2593022633, www.thassos-travel.com/en.

      Visit North Greece, Pávlou Melá 17. Die in Heidenheim aufgewachsene deutschspra­chige Chrisúla aus Komotiní hat schon als Kind viel Zeit auf Thássos verbracht und kennt die Insel wie ihre Westentasche. Zusammen mit ihrem Mann Stélios führt sie die empfehlenswerte Agentur, die neben den üblichen Ausflügen zum Festland, Bootsfahrten, Inselrundfahrt etc. einige „selbstgestrickte“ Touren anbietet, seien es die Tour „Thássos einmal anders“, bei der man u. a. dem Wochenmarkt in Prinos und dem Künstler Kóstas Lóvoulos in Limenária einen Be­such abstattet, oder die vielfältigen Wan­der­trips - von der Kräuter­wan­de­rung bis zur Gip­fel­tour auf den Ipsárion ist alles dabei. Wer sich nicht all­zu sehr an­stren­gen möchte, dem sei der „Li­mé­nas Afternoon Walk“ empfoh­len. Außerdem vermittelt das Büro Miet­wagen ab Hotel, Fährhafen oder Flug­ha­fen. Tel. 2593112052, www.visitnorthgreece.com.

      Mýthos Travel, in der gleichnamigen Taverne am Fischerhafen. Bietet 2-mal pro Woche eine Tour an, auf der man die beiden großen „Ren­ner“ unter den Badeplätzen in drei Stunden be­su­chen kann. Mit dem Boot geht es von Li­mé­nas zuerst nach Saliára, dann mit dem Bus nach Gióla (35 €). Tel. 2593023543.

      North Sailing, vermietet größere und kleine­re Segel- sowie Motorboote. Außerdem bietet die Agentur Ausflüge mit Skipper an, die in der Regel 5 oder 7 Stunden dauern. Beliebt sind z. B. die Fahrten von Liménas nach Limenária entlang der Ost- oder Westküste oder auch die sog. Sunset-Touren. Tel. 2591051180, www.northsailing.gr.

      Ausflüge