href="#ulink_3cd84cbe-2be5-5801-bdba-4642b537f58a">Standbild des Athleten aufgestellt. Wenige Schritte östlich vom Altar wurde sehr viel später Gaius und Lucius Caesar, den Enkeln des Kaisers Augustus, ein Denkmal 19 gewidmet. Von den beiden Statuen ist noch der Kopf des Lucius erhalten, der sich im Museum befindet. Erwähnenswert sind schließlich noch die Überreste eines Monumentalaltars 20 im Süden der Agorá, der wohl v. a. für Tieropfer diente.
♦ Das Gelände der Agorá ist von Nov. bis April tägl. 8-15 Uhr, im Sommer bis 19 bzw. 20 Uhr zugänglich. Eintritt frei.
Das Archäologische Museum mit einer beachtlichen, sehr anschaulich präsentierten Sammlung sehenswerter Fundstücke von der Insel befindet sich genau gegenüber dem Eingang zur Agorá. Für den Besuch sollten Sie ca. eine bis zwei Stunden einplanen.
Werfen Sie zunächst einen Blick in den Museumsgarten. Unter den hier ausgestellten Exponaten fallen besonders ein liegender steinerner Löwe (er bewachte einst eines der Stadttore) aus hellenistischer und daneben ein riesiger Vogel aus römischer Zeit ins Auge. Ihn fand man bei den Ausgrabungen des antiken Haupteingangs zur Agorá. Das noch sehr gut erhaltene Mosaik am Boden stammt aus dem 2. Jh. n. Chr. Es fand sich in den Ruinen eines Privathauses.
Spätrömisches Mosaik
Widdertragender Koúros
Statue des Kaisers Hadrian
Wohl das bekannteste Ausstellungsstück im Innern des Museums, aufgestellt im Eingangsbereich des Erdgeschosses, ist die Monumentalstatue des widdertragenden Koúros aus dem 6. Jh. v. Chr. Im Gegensatz zum langen Haar ist das Gesicht des nackten Jünglings, möglicherweise handelt es sich um Apoll, kaum ausgearbeitet. Das Werk blieb wahrscheinlich deshalb unvollendet, weil der Künstler einen Riss im Marmor entdeckte. In einem kleinen Raum links davon wird man über die Entstehungsgeschichte des Koúros, seine Auffindung und über die Tradition von Koúrosfiguren in der Antike informiert.
In einem weiteren Raum im Erdgeschoss werden Funde ausgestellt, die das Alltagsleben der Menschen auf Thássos vom Neolithikum bis zur Eisenzeit thematisieren. Man bekommt u. a. gezeigt, wie man damals die Toten bestattete, Kleidung herstellte, Speisen aufbewahrte, womit Handel getrieben und mit welchen Werkzeugen gearbeitet wurde. Über Treppen gelangt man in verschiedene Abteilungen, in denen, nach Themen geordnet, Fundstücke aus der antiken Epoche präsentiert werden. Eindrucksvoll sind z. B. Gebäudeteile aus der Zeit der ersten ionisch-griechischen Kolonialisten, die von der Insel Páros nach Thássos kamen. In einem Extrabereich bekommt man auch die Inschrift am Glaukos-Denkmal in der sog. Pflugschrift zu sehen. Einen guten Eindruck vom einstigen Aussehen der riesigen Agorá vermittelt ein Modell, Zeichnungen verdeutlichen, wie sie sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Über Stufen gelangt man hinab zu Funden, die das Alltagsleben der Menschen im 5. Jh. v. Chr. dokumentieren. Besonders erwähnenswert ist eine Badewanne, die man beim Silenentor ausgegraben hat. Schräg gegenüber davon befindet sich ein Fenster, durch das man einen Blick auf die Fundamente von Häusern der antiken Stadt werfen kann. Bemerkenswert in diesem Sektor ist auch ein spätrömisches Mosaik, auf dem zwei miteinander ringende Erosfiguren dargestellt sind.
Gehen Sie zurück zum Modell der Agorá und von dort weiter aufwärts zu den Funden aus römischer Zeit, unter denen die gewaltige Hadriansstatue, gefunden in der Agorá, herausragt. Dort und im Bereich des alten Hafens hat man auch Porträts anderer Kaiser, u. a. eines von Cäsar, sowie von Philosophen und Feldherren ausgegraben.
Stufen führen hinauf zu aus frühbyzantinischer Zeit stammenden Gebäudeteilen aus Vorgängerbauten der heutigen Kapelle Ágios Vassílios im Westen der Stadt. Dort hat man, wie die auf Thássos arbeitenden Archäologen glauben, die erste Kirche auf der Insel errichtet. Weitere frühbyzantinische Fragmente stammen aus Alikí.
In dem dahinter liegenden Bereich werden wieder Ausgrabungen aus der Antike präsentiert. Ein Glanzstück des Museums ist die besonders anmutige Statuette der auf einem Delfin reitenden Aphrodite, die im 3. Jh. v. Chr. geschaffen wurde, als Thássos künstlerisch auf seinem Höhepunkt stand. Weiter nach oben steigend, entdeckt man u. a. ein wunderschönes Pan-Relief, das man auf einem Altarblock im Dionysium gefunden hat. Ein weiterer Bereich ist der Arbeitswelt in der Antike gewidmet. Auf Stelenfragmenten sieht man z. B. einen Fischer, einen Seemann, einen Schreiber und einen Minenarbeiter mit ihrem jeweiligen Werkzeug. Es wird u. a. auch verdeutlicht, wie man Flüssigkeiten abgemessen hat, und man erfährt einiges über die Herstellung und den Export von Wein in der Antike.
Wenn Sie eine Etage abwärts gehen und sich links halten, kommen Sie u. a. zu Funden aus der antiken Nekropole. Zum Abschluss sollten Sie von hier oben noch einen Blick auf den riesigen Koúros werfen und dessen filigran gearbeitete Haartracht bewundern.
♦ Von Nov. bis April Mi-Mo 8-15 Uhr, im Sommer bis 19 bzw. 20 Uhr. Eintritt 4 €.
Dritter Rundgang: Vom ehemaligen Kriegshafen in die antike Oberstadt
Der zwei- bis dreistündige, z. T. etwas beschwerliche Rundgang gehört mit zum Schönsten, was Liménas zu bieten hat, und lohnt wegen der Lichtverhältnisse besonders an einem Vormittag. An heißen Tagen sollte man sich mit genügend Wasser eindecken. Für den nicht ganz ungefährlichen Abstieg vom letzten Hügel kann ein Wanderstock gute Dienste leisten.
Beginnen Sie den Rundgang am heutigen Fischerhafen, dem antiken Kriegshafen, der seit eh und je durch zwei Molen geschützt ist und in der Vergangenheit entsprechend „geschlossener Hafen“ genannt wurde. Sein Pendant, der „offene Hafen“, der den Thassioten als Handelshafen diente, ist heute nicht mehr vorhanden. Er lag weiter nordöstlich - dort, wo sich jetzt ein schmaler Sandstrand befindet - und wurde vom Felsenkap Evraiókastro (Judenburg) gegen das offene Meer abgeschirmt. Von der antiken Anlage des Kriegshafens ist heute nicht mehr viel zu sehen. Hier und da erkennt man noch Reste der beiden alten Molen und Marmorplatten im Wasser. Mit Letzteren war einst der gesamte Grund dieses Hafens ausgelegt. Am Ende der südlichen Mole sind bei ruhiger See noch die Fundamente eines runden Wachturms auszumachen. Daneben gibt es aber auch einiges von der Unterwasserwelt zu sehen: Seeigel, lachs- und orangefarbene Seesterne, pockennarbige Muscheln, zahlreiche kleine Fischschwärme und mit etwas Glück auch mal ein Oktopus.
Am Hafen herrscht eine angenehme Atmosphäre. Wo einst die berühmten „schwarzgeschnäbelten“ Kriegsschiffe der Thassioten lagen, dümpeln heute die Kaíkia der Fischer und ankern die Ausflugsboote. Am von Platanen beschatteten Kai breiten die Fischer ihre Netze aus, um sie zu trocknen oder zu flicken. Vormittags sitzen sie oft auch in einem der Cafés und erholen sich bei Oúzo und Mezé von ihrer nächtlichen Arbeit. Zwischen den Lokalen fällt ein lang gestrecktes, schiefergedecktes Gebäude mit Giebelfenstern im Obergeschoss und schönen schmiedeeisernen Balkonen ins Auge. Das sog. Metóchi oder Kalogériko gehörte dem Áthoskloster Vatopédi. Die darin lebenden Mönche verwalteten von hier aus ihre Ländereien auf der Insel und dem gegenüberliegenden Festland. Vor einigen Jahren hat es dann die Inselverwaltung der Mönchsrepublik abgekauft und, nachdem es jahrelang dem Verfall preisgegeben war, mit viel Aufwand renovieren lassen. Seither dient es als Kultur- und Verwaltungszentrum: Im Erdgeschoss finden nun wechselnde Ausstellungen, aber