Thomas Schröder

Thassos Reiseführer Michael Müller Verlag


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      Nur noch wenige Strände auf Thássos sind gänzlich ohne Infrastruktur, fast überall wurden Beachbars eingerichtet. Dabei reicht die Palette vom schlichten Ein-Mann-Betrieb bis zur exklusiven An­lage mit Strandbetten unterm Zelt­dach mit Restaurant. Dementsprechend gibt es auch große Unterschiede, was den Verleih von Liegen und Sonnen­schir­men angeht. Während einfache Strand­bars ein 2er-Set plus Schirm ge­gen die Abnahme von zwei Getränken ver­leihen, wird an anderen Bade­plät­zen ein Mindestbetrag erhoben, für den man dann konsumieren kann. Immer öfter trifft man auch auf die Regelung, dass die Preise entsprechend der Ent­fer­nung zur Küstenlinie gestaffelt sind, je kürzer die Entfernung zum Meer, desto teurer.

      Östlich von Liménas: Hier reihen sich etliche kleine Buchten aneinander und, ehrlich gesagt, eine jede hat ihren Reiz. Rie­si­gen Zulauf erhält die Bucht Agía Iríni, mittlerweile besser bekannt als La Scala, hat sich doch der Name der wohl exklusivsten Beach­bar auf Thássos auf die ganze Sand­bucht übertragen. Wer’s ruhiger mag, sollte die kleine Sand­bucht Papali­máni vorziehen.

      Westlich von Liménas: Die dort ge­le­ge­nen Strän­de gehören zu den be­son­de­ren Bade­highlights auf der Insel. Wäh­rend die beiden künstlich mit weißem Sand auf­geschütteten Marble Beaches Saliá­ra und Pórto Vathý sich im Hoch­som­mer vor Besuchern kaum noch retten kön­nen, wird der feine, von dich­tem Kie­fern­wald einge­rahm­te Sand­strand Ma­krí­ammos meist nur von den Gästen der dortigen Hotel­anlage genutzt. Scha­de eigentlich, denn gera­de diese Bucht hat einen ganz be­son­de­ren Reiz.

      Größ­ten­teils feinsandig, flach ab­fal­lend und breit prä­sen­tie­ren sich die meis­ten Strän­de in die­sem Teil der Insel. Die hohen, dicht be­wal­de­ten Berge bieten zu­dem eine atem­be­rau­ben­de Ku­lis­se.

      Golden Beach: Zu den ganz großen Fa­vo­ri­ten ge­hört die sich un­ter­halb des Berg­dorfs Pana­gía er­stre­cken­de große Sand­bucht, in der man bei ent­spre­chenden Wind­ver­hält­nis­sen in klei­neren Wellen hüpfen kann.

      Parádissos Beach: Nomen est omen, einen paradie­si­schen Ruf genießt der nahe bei Kínira ge­legene Strand mit wie­de­rum wunderbar feinem Sand. Zwei We­ge führen von der Inselrund­stra­ße hin­ab, im Sommer sind die Park­plätze al­ler­dings schnell besetzt. Wer hier ba­den will, sollte früh auf­bre­chen.

      Eine Sandbucht reiht sich an die an­de­re, hier hat man wirklich die Qual der Wahl.

      Alikí: Gleich an zwei Stränden kann man sich am Hals des Sporns der Halb­insel im Meer erfrischen, beliebt ist der feinsandige an der West­seite, etwas ruhiger geht es an dem kieseligen öst­li­chen Beach zu. Ei­nen ganz besonderen Badespaß bieten die wannenartigen Ver­tiefungen im Ge­stein an der Spitze der Halbinsel.

      Gióla: Fast am südlichsten Punkt von Thás­sos findet sich scheinbar mitten im Nichts ein stark frequentierter Park­platz an der Inselrundstraße. Der Grund ist ein Natur­schwimm­be­cken, zu dem man über steinige Wege hin­unterklettern muss. Den immer zahl­reicher wer­den­den Fans macht das aber nichts aus. Die wegen ihres wun­der­baren Farb­spiels auch als „Auge des Zeus“ be­zeich­nete, na­hezu kreisrunde Ver­tie­fung wird stän­dig von der Bran­dung ge­speist und ist so tief, dass man von den umge­ben­den Felsen auch hin­ein­springen kann.

      Psíli Ámmos: Zahllose kleine Buchten zie­hen sich vom Kap Salónikos nach Nor­den. Be­son­ders beliebt ist Psíli Ámmos mit wei­ßem, fei­nem Sand.

      Ágios Antónios Beach (San An­tonio Beach): Wer gerne einen Strand­spazier­gang macht, sollte den flach abfallenden, lang­gezogenen Strand bei Potós wäh­len. Zu­dem finden Indivi­dua­listen hier imm­er noch ein ruhiges Eckchen.

      Skála Prínou: Er gehört sicherlich zu den besten Badeplätzen der Insel. Jen­seits des Ha­fens zieht sich rund um das Kap mit klei­nem Leuchtturm ein ki­lo­me­ter­lan­ger, z. T. mit Kieseln durch­setz­ter Sand­strand, an dem man auch in der Hoch­saison noch nicht Handtuch an Hand­tuch liegt.

      Skála Rachoníou: Wer auf jegliche Infra­struktur ver­zich­ten mag, sollte die schma­len und kie­seligen südlichen Strand­abschnitte zwischen Klísma und Skála Marión auf­suchen. Mehr Leben herrscht dage­gen im Norden bei Skála Rachoníou.

      Antike Stätten, Klöster & mehr

      Nur zum Baden ist Thássos viel zu schade, gibt es auf der Insel doch eine Menge zu entdecken: interessante archäologische Aus­grabungen, Reste von anti­ken Marmorsteinbrüchen, pit­toreske und lebendige Dörfer mit tra­ditionellen Häusern sowie alte Kirchen und drei bewohnte Klöster ...

      ◊ Alljährlich im August führt der Kul­turverein von Theológos den Ab­lauf einer sog. thassitischen Hoch­zeit vor und erinnert an alte Bräuche

      ◊ Besonders interessante Inselfeste: Mariä Entschlafung (15.8.) in Pana­gía, Ágios Athanásios (18.1.) in Kástro, Ágios Panteleímonas (27.7.) im gleich­na­migen Kloster

      Liménas: Thássos hatte in der Antike gro­ße Bedeutung. Im damals sog. „Athen des Nordens“ entstanden pracht­volle Bauwerke, deren Reste Ar­chä­ologen freigelegt haben. Wahre Klein­ode sind darunter, z. B. die einzig­arti­gen Reliefs an den Toren der sehr gut erhaltenen, einst 3,5 km lan­gen Stadtmauer in Liménas, der an­ti­ke Marktplatz, die Agorá, heute wie da­mals mitten im Herzen der Stadt ge­le­gen. Immer noch graben Archäologen und bergen neue Schätze. Oberhalb der Stadt beeindrucken das Theater, das Kás­tro und noch viel mehr.

      Alikí: Kulturgenuss und Badespaß las­sen sich beim Spaziergang über die Halb­insel Alikí wunderbar verbinden. Ne­ben Kulthöhlen, Tem­pelruinen aus ioni­scher Zeit, rö­mischen Gräbern, früh­christlichen Basi­li­ken und einer kleinen Höhlen­kirche fin­det man hier nämlich fast rund um die Halbinsel Reste antiker Marmor­stein­brüche. In ihren wannen­artigen, blen­dend wei­ßen, ständig vom Meer­was­ser über­spül­ten Vertiefungen lässt es sich wun­der­bar entspannen.

      Archäologisches Museum in Liménas: Blickfang ist ein riesiger, widder­tra­gen­der Koúros im Eingangsgebäude, doch da­rüber hinaus hat das sehr liebevoll und nach modernsten Kriterien der Prä­sentation gestaltete Museum noch vie­le wei­tere beachtenswerte Fund­stü­cke von der Insel zu bieten.

      Volkskundemuseum in Theológos: Wer sich für das Alltagsleben vor noch gar nicht so lange vergangenen Zeiten interes­siert, ist hier genau richtig. Alte Land­wirtschafts- und Haushaltsgeräte wie z. B. eine Weinpresse, ein Butter­fass, eine Wachsmühle, Bienenkörbe und Web­stühle, aber auch komplett ein­gerich­tete Wohnräume füh­ren das harte Leben von damals vor Augen.

      Panagía: Vom Pano­ra­ma­weg ober­halb des Dorfes bietet Pa­na­gía einen atem­be­rau­benden An­blick: ein Meer von mit grauen Schiefer­plat­ten ge­deckten Dä­chern vor der tief­grü­nen Kulisse der das Dorf um­ge­ben­den Kiefernwälder, im Zen­trum eine be­son­ders schöne und se­hens­werte Kirche, auch sie schie­fer­ge­deckt. Die Gassen sind so eng, dass