Günter Dippold

Kleine Geschichte Oberfrankens


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Patchworkeinkommen in der frühneuzeitlichen Stadt / Holzhandel und Flößerei / Die Schwierigkeiten früher Fabriken / Die Fränkische Schweiz

       Hochschulen und kulturelles Leben bis ins 19. Jahrhundert

      Das Allgemeine Krankenhaus in Bamberg / Städtisches Theater in Bamberg

       Obermainkreis und Oberfranken im Königreich Bayern

      Wittelsbacher in der Region / Die Eingliederung des östlichen Franken in den bayerischen Einheitsstaat / Neue Strukturen für die Glaubensgemeinschaften / Adlige Vorrechte im Königreich Bayern / Oberfranken im Vormärz / Die Revolution von 1848/49 / Neue Verkehrswege / Oberfrankens Bedeutung in Staatsregierung und Landtag

       Sachsen-Coburg und Gotha

       Die Industrialisierung

      Die Textilindustrie / Weißes Gold aus Oberfranken / Weitere Industriezweige / Starke Hausindustrien / Die Industrie des Coburger Raums

       Oberfranken nach dem Ersten Weltkrieg

      Wirtschaftliche Folgen des Kriegs / Bayern statt Thüringen: der Weg Coburgs / Bamberg als Landeshauptstadt auf Zeit / Das Aufkommen völkischer Bewegungen / Der Aufstieg der NSDAP

       Oberfranken im „Dritten Reich“

      Der Zusammenschluss mit Mittelfranken / Die „Machtergreifung“ in der Region / „Tyrann in der Westentasche“: Fritz Wächtler / Der schöne Schein des Regimes / Antisemitismus und Massenmord / Von Kutzenberg in die Vernichtungsanstalt: die T4-Aktion / Oberfranken im Zweiten Weltkrieg

       Im Schatten der Zonengrenze: Oberfranken zwischen 1945 und 1990

      Leben mit der Grenze / Die Eingliederung der Heimatvertriebenen / Die neuen Hochschulen

       Zurückgewonnene Mitte: Oberfranken seit der Wiedervereinigung

      Neue Verkehrswege / Chance und Krise traditioneller Industrien / Vermarktungsstrategien für Oberfranken

       Anhang

      Zeittafel / Generalkommissäre des Mainkreises bzw. des Obermainkreises / Regierungspräsidenten von Oberfranken bzw. von Ober- und Mittelfranken / Kreistags- und Bezirkstagspräsidenten von Oberfranken / Übersichtskarte / Literatur / Register / Bildnachweis

       Das Werden Oberfrankens

      Oberfranken ist eine junge Raumeinheit. Wenngleich der Begriff vereinzelt auftauchte, um höher gelegene Landstriche Frankens zu bezeichnen, so führte ihn doch erst König Ludwig I. von Bayern (reg. 1825–1848) auf Dauer ein. Im Herbst 1837 verfügte der Monarch einen Neuzuschnitt der acht „Kreise“ des Königreichs Bayern. Waren sie bis dahin nach Flüssen benannt, so beschwor der Monarch nun die Historie: Durch göttliche Vorsehung seien unter seinem Zepter mehrere der edelsten deutschen Volksstämme vereinigt, deren Vergangenheit reich an den erhabensten Vorbildern jeder Tugend und jeglichen Ruhmes ist. Daher sei es seine Absicht, die Benennung der einzelnen Haupt-Landestheile auf die ehrwürdige Grundlage der Geschichte zurückzuführen.

      Bei Ober- und Niederbayern, bei Schwaben und bei der Oberpfalz konnte der König auf alte Namen zurückgreifen, wenngleich der Zuschnitt nicht immer den historischen Grenzen entsprach. Der Hauptteil des ehemaligen Fränkischen Reichskreises, der im frühen 19. Jh. an Bayern gefallen war, wurde in drei Kreise gegliedert. Ihre Namen waren Neuschöpfungen, die sich an den geografischen Gegebenheiten orientierten: Der Kreis, der die tiefst gelegenen Punkte einschloss, hieß Unterfranken; der Kreis, der mit dem Schneeberg und dem Ochsenkopf die höchsten Erhebungen Frankens besaß, wurde Oberfranken genannt.

      Wenngleich das Oberfranken von 1837 seinen Umriss der königlichen Geschichtsbezogenheit verdankte, so band doch die Administration heterogene Räume zusammen. Oberfranken vereinigte in sich Gebiete ganz unterschiedlicher Tradition. Seine Hauptbestandteile waren das Hochstift Bamberg, über das bis 1802 der Bischof von Bamberg regiert hatte, und das Fürstentum Kulmbach-Bayreuth, das Markgrafen aus dem Haus Zollern beherrscht hatten, das 1792 Teil des Königreichs Preußen geworden war und das zuletzt unter französischer Verwaltung gestanden