Martina Meier

Die Krimizimmerei


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Franzi hob die Maus hoch, zog den Zettel aus dem Maul und rollte ihn aus. Darauf stand:

      ICH FORDERE 2000 EURO LÖSEGELD FÜR DIE SCHOKOLADE.

      „Der Zettel lag hier direkt vor dem Laden. Das heißt, er war für Uli bestimmt“, sagte Kim. Sie rannten wieder in den Laden.

      Herr Kranichstein seufzte: „Oh nein, 2000 Euro, die kriege ich niemals zusammen.“

      „Wir müssen jetzt leider los. Wir haben noch ein wichtiges Treffen“, sagte Franzi.

      Als die drei eine halbe Stunde später im HQ saßen, sagte Kim: „Also, als wir dort angekommen sind, lag die Maus noch nicht dort. Das heißt, die Maus muss zwischen 13 und 13:05 Uhr dorthin gelegt worden sein.“

      „Die Kamera hat wahrscheinlich was aufgezeichnet“, schrie Marie.

      „Nicht schon wieder los“, meckerte Kim, ging dann aber doch mit Franzi und Marie zu den Fahrrädern. Sie fuhren wieder zu Uli. Doch der musste sie enttäuschen: „Tut mir leid, die Kamera ist kaputt.“

      „Das kann doch gar nicht sein! Was ist denn passiert?“, schimpfte Marie.

      Uli sagte: „Das weiß ich auch nicht so genau. Die Kamera war von einem Tag auf den anderen Tag kaputt.“

      „Ok, los, lasst uns wieder zurückfahren“, sagte Franzi.

      Als sie wieder im HQ waren, rief Kim: „Irgendwie kommen wir nicht voran.“

      „Vielleicht sollten wir den Laden mal observieren?“, dachte Franzi laut nach.

      Kim sprang auf. „Ja, super Idee! Wollen wir uns morgen um 10 Uhr vor dem Laden treffen?“

      „Ja“, sagten Franzi und Marie im Chor.

      Als sie sich am nächsten Tag um 10 Uhr vor dem Laden trafen, suchten sie sich ein Versteck. Es kam ein Kunde nach dem anderen. Aber es passierte nichts Besonderes. Die drei wollten schon gehen, als Uli in den Laden kam.

      „Wie kann das sein? Uli ist doch die ganze Zeit im Laden!“, sagte Kim aufgeregt.

      „Wir müssen da rein“, schrie Franzi, „ich habe irgendwie das Gefühl, dass wir mächtig reingelegt werden.“

      Die drei stürmten in den Laden und Uli stotterte: „Es ist nicht so ... also ...“

      „Du wurdest gar nicht beklaut, oder?“, unterbrach Marie ihn.

      Uli sagte: „Ihr habt recht. Ich habe einen Zwillingsbruder und hinter all dem steckt ein ausgeklügelter Plan.“

      „Ich rufe jetzt die Polizei“, sagte Kim.

      Als die Polizei drei Minuten später eintraf, führte sie Uli und seinen Bruder ab. Am nächsten Tag trafen sich die drei im Café LOMO und Kim sagte: „Lasst uns auf unseren gelösten Fall anstoßen!“

      Da sagte Kim: „Die drei Detektivinnen sind gut! Die drei Detektivinnen sind besser! Die drei Detektivinnen sind unschlagbar!“

      Sie lachten.

      Anna, aus Reinbek bei Hamburg, Deutschland

      *

      Die gelöschte Welt

      Bevor es hier gleich um Leben und Tod geht – wortwörtlich gemeint –, erkläre ich erst mal, wer ich bin. Ich bin Davin Barkart und gehe auf die Schule Sherlock Holmes. Wieso diese Schule so heißt, fragt ihr euch jetzt sicher. Ganz einfach: Sherlock Holmes hat die Schule erfunden. Wo waren wir noch einmal stehen geblieben? Ach so! Bei meinen Freunden und Freundinnen. Mein bester Freund ist Thomas Müller, mein anderer Freund ist Maik Kosma und dann natürlich noch Emil Kassemaile, mein größter Fan. Ihr müsst wissen: Ich bin ein Detektiv. Mit meiner Detektei habe ich schon ganz viele Fälle gelöst. Meine Freundin heißt Jule Mosental und wir sind schon seit zwei Jahren zusammen. Aber ich rede jetzt schon so lange, dass wir jetzt langsam anfangen sollten! Sonst verpasst ihr ja noch das Wichtigste. Habe ich jetzt alles gesagt? Ach so, ich bin 17 Jahre alt. Dann geht jetzt in euer Zimmer, legt euch aufs Bett und hört oder in meinem Fall lest weiter, denn jetzt geht es los!

      Ich ging wie an jedem Morgen zur Schule. Mit Ranzen auf dem Rücken ging ich durch das große Eingangstor und blickte auf die kleinen Türmchen, die schönen langen Säulen und wusste wie jeden Tag: Diese Schule war genau die richtige für mich! Die Schüler sprachen aufgeregt miteinander. Ich drängelte mich an ihnen vorbei und fragte Thomas, wieso alle so aufgeregt seien.

      „Es gibt ein neues, richtig cooles und unschlagbares Computerspiel, bei dem man gegen Riesen kämpfen und Hexen besiegen muss und chatten kann. Und Maik hat es erfunden!“, sagte Tom begeistert.

      Nach der Schule ging ich wieder nach Hause. Auf dem Weg sah ich noch Maik. Er sah völlig fertig aus. Er lief mir entgegen und stoppte abrupt vor mir.

      „Hilfe, Hilfe! Hilf mir! Mein Computerspiel wurde von jemandem gelöscht!“, sagte er aufgebracht. „Du musst den Täter finden!“

      „Ja, ja. Wem gefällt denn dein Erfolg nicht?“

      „Max Jasis, Moritz Garteses und Paul Jakobise.“

      „Aha, dann gehe ich mal zu Max.“

      Zehn Minuten später:

      „Hallo Max. Ich habe gehört, dass du eifersüchtig auf Maik bist.“

      „Ja, das bin ich. Aber ich würde deshalb nie so etwas tun! Außerdem war ich heute total im Lernstress, ich hatte gar keine Zeit dazu.“

      Danach:

      „Hallo Moritz. Ich habe gehört, dass du eifersüchtig auf Maik bist.“

      „Meinetwegen kann man es auch so nennen. Ich kann ihn nicht ausstehen, er kann mich nicht ausstehen. So ist es eben. Es kann nicht alles immer im Leben perfekt sein. Aber lass mich jetzt in Ruhe. Ich habe echt bessere Sachen zu tun, als hier so doof herumzustehen.“

      Am Ende:

      „Hallo Paul. Ich habe gehört, dass du eifersüchtig auf Maik bist.“

      „Eifersüchtig? Ne! Ich freue mich für ihn. Ist echt eine coole Sache, was er da erschaffen hat. Mir macht das Spiel echt Spaß. Schade, dass es jetzt irgendwie nicht mehr funktioniert. Hättest du unbedingt ausprobieren müssen. Der echte Knaller ist das. Diese coolen Riesen und die Hexen erst. Oh, ist ja schon gleich sechs. Tut mir leid, ich muss jetzt noch zum Fußball. Aber viel Glück bei der Gangsterjagd.“

      Ich wusste eigentlich schon, wer der Täter war und wollte ihn auch stellen, als plötzlich Jule kam. „Hallo Davin. Ich habe dich ja lange nicht gesehen. Bist du mal wieder an einem neuen Fall dran?“

      „Ja“, sagte ich. „Aber wieso störst du mich? Ich wollte gerade zu Max gehen. Also, bitte entschuldige mich.“

      Jule wurde sauer und ging eine Sekunde später.

      „Hallo Max, ich will dich nur etwas fragen. Wieso hast du Maiks Spiel zerstört?“

      „Was habe ich bitte gemacht?“

      „Du hast Maiks Spiel zerstört! Leugnen ist zwecklos. Du hast dich nämlich damit verraten, dass du wusstest, dass Maiks Spiel kaputt ist.“

      Im gleichen Moment fing Max an zu weinen. „Ich wollte ihm alles heimzahlen! Aber es war doof von mir, ich weiß.“

      Max hatte alles gestanden, konnte jetzt aber von der Schule fliegen. Damit war ein weiterer Fall erfolgreich gelöst. Und nicht nur das. Mit Jule versöhnte ich mich auch wieder.

      Ende gut, alles gut.

      Jetzt könnt ihr wieder aufstehen und fühlt euch wie neu. Schönen Tag noch und spielt schön.

      Frederike, 10 Jahre, aus Oberhausen, Deutschland

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