Martina Meier

Die Krimizimmerei


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war.

      „Ich bin übrigens Kommissar Blacktry. Und wer seid ihr?“

      „Ich bin Liv Morales. Und das sind Mia Magwill und Lola Smith.“

      Mr Blacktry machte sich wieder an die Arbeit.

      Wir setzten uns auf eine Bank. „In der Nacht von gestern auf heute habe ich geträumt, dass in der Birkmanstreet 13 eingebrochen wird. Exakt das steht auch in meinem Krimi. Das ist doch merkwürdig, oder?“, sagte ich.

      Mia sagte: „Allerdings!“

      „Ich habe noch etwas geträumt, was in meinem Buch steht! Ich lese es euch einfach vor: Die Gestalten hauten mit dem Sack ab …“

      Als ich fertig gelesen hatte, staunten Mia und Lola nicht schlecht. „Krass“, sagte Mia.

      „Oh mein Gott!“, sagte Lola und sprach Gott so aus, als würde sie ihn anbeten.

      „Ok“, sagte Mia, „das bedeutet, dass irgendein Detektiv jetzt in irgendeinem Leuchtturm eingeschlossen ist.“

      „Oh Mann“, sagte Lola.

      „Nicht oh Gott?“, konterte ich.

      „Ha ha ha“, lachte sie tonlos.

      Die Polizei fuhr wieder weg und wir drei schauten uns im Haus um. Nichts. Nicht der geringste Hinweis. Nicht einmal ein winziger Fingerabdruck. Doch dann rief Lola: „Leute, ich glaube, hier ist was!“

      „Was denn?“, riefen Mia und ich und liefen ins Schlafzimmer, wo Lola gerade ein blutverschmiertes Kopfkissen hochhielt. Uns blieben die Münder offen stehen.

      „Okay“, sagte ich schließlich, „wir nehmen den Bezug mit.“

      „Warum hat die Polizei das nicht gesehen?“, fragte Mia.

      Lola sagte: „Die Tür war abgeschlossen. Ich habe sie mit einem Dietrich geknackt.“

      „Die Polizei hätte das doch auch gekonnt. Merkwürdig!“

      „Da hast du recht“, sagte Lola.

      Wir gingen raus und zurück in Lolas Zimmer. Dort schrieben wir auf, was wir bisher herausgefunden hatten. Dabei fiel mir auf, dass das alles fast genauso in meinem Buch passiert war und ich das alles auch noch einmal geträumt hatte. Das sagte ich auch Mia und Lola. „Das heißt“, sagte Mia, „dass jetzt auf irgendeiner Insel in irgendeinem Leuchtturm irgendein Detektiv eingesperrt ist.“

      „Ach nee!“, sagte Lola.

      „Hey, nicht streiten!“, wies ich die beiden zurecht.

      „Jaja …“, sagte Mia.

      „Jaja heißt: Leck mich am A…“, sagte Lola.

      „Ich weiß“, maulte Mia.

      Wir beschlossen, unsere Ermittlungen draußen fortzusetzen. Vor der Haustür starrte ich hinter die beiden, denn da war … ein Hundehaufen. Nein, Scherz, da lag ein Bonbonpapier. Klartext Leute: Was da war, raubte mir den letzten Nerv. Es war eine verhüllte Gestalt. Die anderen beiden drehten sich langsam um. Ich wollte weglaufen, doch ich war wie gelähmt. Ich erholte mich von meiner Schockstarre, doch komischerweise lief ich nicht weg.

      Ganz im Gegenteil: Ich ging sogar auf die Gestalt zu. Mit einer unerwarteten Bewegung riss ich der Gestalt die Kapuze vom Gesicht. Es war … Tom aus unserer Klasse. Tom, in den Lola so verknallt war. Das gab es doch nicht.

      „Ernsthaft?!“, fragte Mia.

      Was wollte der denn hier?! Lola sagte gar nichts. Dafür wurde sie rot. Ich drehte mich um und zog mit Mias Hilfe Lola von Tom weg. Wir wollten jetzt nur noch zurück zu unseren Eltern. Sie erzählten uns, dass wir einen Ausflug zur Steilküste machen würden. Daraufhin gingen wir in Mias Zimmer und recherchierten im Internet: An der Steilküste gab es drei Leuchttürme, die noch in Betrieb waren, und zwei, die es nicht mehr waren. Diese zwei schauten wir uns im Netz genauer an. Der eine war ziemlich heruntergekommen, doch der andere würde sich bestimmt gut als Versteck eignen. Er stand versteckt an einer Steilküste namens Cliffs of Mystery.

      „Da fahren wir morgen hin!“, sagte Lola.

      „Perfekt“, stimmte ich zu.

      Am nächsten Tag ruderten wir an den Cliffs of Mystery mit einem kleinen wackeligen Ruderboot zu diesem Leuchtturm. Angekommen, schlichen wir uns langsam an. Die Tür stand einen Spaltbreit offen. Wir gingen rein.

      „Hil…“ Lola wurde überwältigt.

      „Aaah …!“ Mia auch! Ich rannte, doch zu spät. Wir wurden in ein Verlies gesperrt. „Mein Handy“, hörte ich Mia rufen. „Kein Netz!“, kam kurz darauf ihre Stimme aus dem Dunkeln.

      „Ich habe eine kleine Taschenlampe“, rief Lola und bald darauf erschien ein kleines Licht.

      „Toll“, meinte ich ironisch.

      „Leute, da hinten ist jemand“, sagte Mia.

      „Hallo!“, erklang eine Männerstimme.

      „Guten Tag“, sagte eine Frauenstimme.

      Lola leuchtete in die Ecke, aus der die Stimmen gekommen waren. Dort saßen ein Mann und eine Frau. „Wer sind Sie?“, fragte Lola. Der Mann hielt uns eine Visitenkarte hin:

      Privatdetektiv Jansen

      Schnell, erfolgreich, diskret

      Ich löse jeden Fall

      Tel. 369/07652409

      Da meldete sich die Frau zu Wort: „Ich wurde entführt. Normalerweise wohne ich in der Birkmanstreet 13.“

      Mia und ich schauten uns an. „Vor unserer Tür hier steht keine Wache, aber der Schlüssel steckt“, sagte ich.

      „Mr Jansen, geben Sie mir die Zeitung in der Ecke und Mia, du gibst mir deine Haarspange!“

      Kurz darauf schob ich die Zeitung unterm Türschlitz durch und stocherte mit der Haarspange im Schloss. Es klirrte. Ich zog die Zeitung wieder herein – darauf lag der Schlüssel. Wir schlossen die Tür auf. „Ich habe einen Plan“, sagte ich, „ich schreie: Wir sind frei, anschließend verstecken wir uns, dann kommen die beiden Gestalten und wir locken sie in die Kammer, in der wir gefangen waren. Wir stoßen die Tür zu und drehen den Schlüssel um. Fertig.“

       „Und wie willst du sie da rein locken?“, fragte Lola.

      Ich stotterte: „Keine Ahnung …?“

      „Wir überraschen sie und schubsen sie in die Kammer“, schaltete sich der Detektiv ein.

      Gesagt, getan.

      Es funktionierte tatsächlich und wir konnten die beiden Entführer dort einsperren, wo wir selbst gerade noch gefangen gewesen waren. Wir stiegen ins Boot und ruderten, so schnell es ging, zurück zur Küste. Endlich konnten wir die Polizei verständigen, die die beiden Entführer im Leuchtturm festnahm. Es waren Tom und sein bester Freund Mike! Aus einer Laune heraus hatten sie sich überlegt, genau dasselbe zu machen, wie es in dem Buch beschrieben wurde, das ich gerade las.

      Was für ein Abenteuer! Davon würde ich bestimmt noch oft meinen Kindern und Enkelkindern erzählen. Doch jetzt hieß es erst mal: Ferien machen in Brighton – wir drei: Mia Magwill, Lola Smith und ich, Liv Morales.

      Katie, aus Wohltorf, Deutschland

      *

      Entführung in Hollywood

      Lilly und Flo waren Zwillinge, sogar eineiige Zwillinge. Sie wohnten in einer schönen Villa mitten in Berlin und freuten sich schon riesig auf den nächsten Tag, denn sie würden mit ihren Eltern nach Hollywood fliegen und dort in dem berühmten Film Hanni & Nanni mitspielen. Es war schon spät am Abend, als Flo und