light gemacht.«
Der Ball flog jetzt mit atemberaubender Geschwindigkeit hin und her. »Wo du es sagst – da war so eine negative Aura, was Hinterhältiges.«
Pföderl rutschte unruhig auf der harten Bierbank herum, in puncto Sitzfleisch war er gegenüber seinen beiden Zeugen eindeutig im Hintertreffen: »Aus Hall also, Jackl, Jakob. Wie noch?«
»Hm«, machte Sonnleitner. »Einen Schlitzaugen-Schlitten hat er gefahren, einen Allrad-Jeep von Suzuki oder Toyota.«
Rabensteiner wischte sich einen Speichelrest aus dem Mundwinkel. »Kennzeichen IL – Innsbruck-Land. Die Buchstabenkombination war irgendwas mit JE oder IF.«
»Habt’s die Schönhuberin schon befragt?«, wandte Sonnleitner ein.
Pföderl verneinte. »Noch nicht. Wieso? Wisst ihr da noch was?« Die vielsagenden Blicke entgingen ihm nicht.
Rabensteiner höhnte. »Du bist doch bei der Kripo. Ich bin nur der Security-Sepp.«
Sonnleitner enthielt sich jeder Polemik. »Sie war doch sein Gspusi, schon ein bisserl her, dann hat er die Rumänin aufgegabelt und es gab eine Menge böses Blut.«
Pföderl fahndete in den Taschen seines zerknautschten Sakkos nach einem Kaugummipackerl und stieß dabei auf ein Gerät, das er dort drin nicht vermutet hatte: ein Diktafon. Wieso hatte er das Gespräch nicht mitgeschnitten? Das war doch reichlich unprofessionell. Er fühlte, wie die Wut in ihm hochkochte. »Dass oben am Kirchberg die Trafostation in die Luft geflogen ist, davon habt’s ihr nichts mitbekommen, oder?«
»Wir waren doch unten am Parkplatz, später sind wir nauf nach Untereck, zur Kapelle«, wiegelte Sonnleitner ab. Pföderl bezweifelte, dass er von den beiden Zipfelklatschern die Wahrheit erfahren würde – da müsste er schon die Daumenschrauben anziehen.
Rabensteiner pulte mit einem Zahnstocher in seinen Hauern herum. »Weißt du, ob der Japsen-Jeep da noch da war, Sepp?«
»Schon möglich. Ehrlicherweise war ich nicht ganz bei mir«, merkte sein Sparringspartner mit bedauernder Miene an.
Das Pflanzerl war nur noch lauwarm – Pföderl hatte es also eilig. Ein herzhafter Biss, und ein Spritzer süßer Senf landete auf seinem samtteuren Sakko. »Verdammt, ze fix! Der war richtig teuer, reine Schurwolle – Markenware.« Er riss eine Serviette aus dem Spender und suchte mit hektischen Bewegungen die Senfspuren zu beseitigen, verschmierte dabei allerdings nur den Mostrich aus dem Hause Develey auf dem edlen Zwirn.
Sonnleitner klopfte ihm mit einem schadenfrohen Grinsen auf die Schulter. »Wir packen’s wieder, Barthl. Die Pflicht ruft. Denk dir nix. Meine Frau sagt immer: Schmeiß das alte Zeug weg, die armen Negerkinder brauchen aa was zum Anziehen!«
»Wie? Ihr wollt’s jetzt nicht einfach so gehen, oder?«
Rabensteiners Bärenpranke legte sich auf seinen Unterarm. »Wieso ned? Falls du noch was wissen willst, immer gern!« Breitbeinig wie zwei Desperados in einem B-Movie stapften sie zu ihren im Halteverbot parkenden Dienstwagen. Ratlosigkeit machte sich in ihm breit. Er war hier aufgewachsen, war ein Kind der Berge, manchmal hatte er jedoch das bedrückende Gefühl, ein Fremder im eigenen Land zu sein.
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