Johanna Söllner

Die Spionin von La Valletta | Erotischer Roman


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und fingere am Verschluss der Büstenhebe herum. Schnell ist sie offen und ich ziehe ihn aus. Es ist ein seltsames Prickeln auf der Haut, als ich die Bluse wieder zuknöpfe. Ich schaue mich im Spiegel an. Oh ja, sehr gut. Die Nippel drücken sich durch den dünnen Stoff. Und da ich jetzt schon dabei bin, finde ich auch, dass die Unterwäsche bei meinem Vorhaben entbehrlich sein dürfte. Sollten wir zur Sache kommen, dann werden wir keine unnötige Zeit mit solchen Banalitäten verschwenden. Ich werfe einen letzten Kontrollblick auf mich. Ja, ich bin zufrieden mit mir. Ein mittellanger schwarzer Rock. Die weiße Bluse. Und halbhohe schwarze Slipper. Die Haare trage ich offen. So komme ich die Treppe herab. Ich sehe, wie er unten steht. Irgendwie wirkt er etwas verloren. Wie bestellt und nicht abgeholt. Er dreht die Mütze in seiner Hand hin und her. Hätte ich ihn noch ein wenig länger zappeln lassen sollen? Egal. Denn auch mich freut es, ihn wiederzusehen. Immerhin habe ich ja nicht nur ein berufliches Interesse an dem schneidigen Offizier.

      »Hallo Jacky!«

      Ich falle ihm in die Arme. Küsse ihn. Presse meinen Körper an ihn. Ob er merkt, dass da unter der Bluse nur noch nackte Haut ist?

      »Wollen wir spazieren gehen?«

      Ich bin einverstanden und wie selbstverständlich ergreift er meine Hand. Ich lasse es geschehen. Wir schlendern gemächlich die Valletta Waterfront entlang. Früher war der Grand Harbour voll mit englischen Kriegsschiffen. Doch jetzt ist er wie leer gefegt. Da drüben liegen zwei ältere Kanonenboote. Die Apis und die Ladybird. Und etwas abseits ein niedrig gebautes Schiff. Der Küstenmonitor Terror. Ich deute auf die drei alten Schiffe, von denen müde die britische Kriegsflagge im schwachen Wind weht.

      »Und mit den drei Kähnen will uns die Royal Navy verteidigen? Wo sind denn all die anderen Schiffe hin?«

      »Die sind in Alexandria.«

      Er bleibt stehen und dann erzählt er mir von seinem Frust. Ich lege den Arm um ihn und lasse ihn reden. Schließlich sagt er:

      »Weißt du, wie lange die Regia Marina brauchen wird, um diese Seelenverkäufer zu erledigen?«

      Ich zucke die Achseln.

      »Fünfzehn Minuten. Vierzehn Minuten, um sich über diese armselige Flotte totzulachen und dann eine Minute, um sie alle in Grund und Boden zu bohren.«

      Traurig sieht er zu den drei kleinen Kriegsschiffen hinüber, die deutlich ausdrücken, welche Chancen uns die Admiralität gegen einen Angriff der Italiener gibt.

      Wir schlendern langsam weiter.

      »Aber die Air Force? Da sind wir doch sicher besser aufgestellt?«

      »Verzeih mir, aber ich darf dir darüber eigentlich nichts sagen.«

      Ich schweige. Besser, ich bohre jetzt nicht zu sehr nach. Allzu deutliches Interesse könnte ihn misstrauisch machen. Kommt Zeit, kommt Rat. Wir spazieren weiter. Das Wasser klatscht gegen die verwaisten Kaimauern. Dort liegt im Augenblick kein Kriegsschiff und die Kräne stehen still. Es ist, als ob sich ganz Malta vor einer unbekannten Faust ducken würde.

      »Nimmst du mich mal mit?«

      Er bleibt stehen. Schaut mich an.

      »Wohin soll ich dich mal mitnehmen?«

      »Na, mit in die Luft. Ich bin noch nie geflogen.«

      »Wo denkst du hin? Ich darf das nicht. Das ist strengstens verboten.«

      Ich küsse ihn. Und lasse dann meine Hand an seine Hose wandern. Darin befindet sich eine mächtige Beule. Ich greife beherzt zu. Er stöhnt leicht.

      »Und ich kann dich wirklich nicht überzeugen? Ach, komm. Ich versteck mich auch, bis wir in der Luft sind.«

      »Jacky, das geht ni …«

      Ich ersticke seinen Widerspruch mit einem heftigen Kuss.

      »Liebst du mich?«

      »Ja. Ich bete dich an. Du bist meine Liebesgöttin.«

      »Möchtest du mit mir schlafen?«

      »Ich …«

      Ich küsse ihn wieder. Packe seine Hand und schiebe sie in meine Bluse. Er erstarrt in meinen Händen, als er feststellt, dass da darunter nichts mehr ist. Nur die nackte Haut .…

      »Bitte. Ich will dich, Pete, ich will es mit dir treiben. Aber bitte erfüll mir doch diesen kleinen Gefallen. Du kannst mich doch zum Flugplatz schmuggeln. Und dann fliegen wir eine kleine Runde. Und wenn wir dann wieder gelandet sind, dann verspreche ich dir, dann zeige ich dir, wie man wirklich fliegt.«

      »Ich bin erledigt, wenn man uns erwischt.«

      »Quatsch. Man wird uns nicht erwischen. Wer soll uns schon sehen? Wir sind doch hoch in der Luft. Nur wir zwei. Nur du und ich.«

      Ich presse mich ganz eng an ihn. Und seine Hand beginnt mit meinem Nippel zu spielen. »Gut. Ich mach´s.«

      Er führt mich zur Mall hinauf. Diese prachtvolle Alleestraße führt gerade hinauf zu den Stadttoren von Valletta. Dort hat er sein Fahrzeug geparkt. Er lässt mich einsteigen und quetscht sich dann hinters Lenkrad. In schneller Fahrt geht es durch die Städte, um den großen Hafen hinaus in Richtung des Inselinneren. Wir haben den Siedlungsgürtel bereits verlassen, als er plötzlich anhält.

      »Ich muss dich an der Wache vorbei schmuggeln. Du musst dich hinten reinlegen.«

      Der Wagen ist ein Viersitzer und ich muss mich nun vor der hinteren Sitzbank auf den Boden legen. Es ist saumäßig unbequem und stickig, zumal er jetzt auch noch eine alte staubige Decke über mir ausbreitet. Doch es hilft nichts. Ich muss da durch. Endlich hat er alles vorbereitet. Er startet den Wagen und losgeht die wilde Fahrt. Jetzt hier im Verborgenen habe ich das Gefühl, als ob ich jede Bodenwelle und jedes Schlagloch doppelt spüre. Dann wird er langsamer. Ich höre ihn sagen:

      »Wir sind jetzt gleich am Kontrollpunkt. Halt dich ja still.«

      Das braucht er mir nicht extra zu sagen. Immerhin ist England ja eine Nation im Krieg und ich bin gerade dabei, mich in einen Militärstützpunkt einzuschmuggeln. Das finden die Tommies sicher nicht allzu lustig.

      »Guten Tag, Sir. Ihren Ausweis bitte.«

      Ein paar bange Sekunden tröpfeln dahin.

      »Danke, Sir!«, und dann lauter: »Kann passieren.«

      Der Motor heult auf und ruckend geht es weiter. Mein Herz jubelt. Wir sind drin. Ich hab es geschafft. Jetzt heißt es, die Augen offen halten. Nach ein paar Minuten bleiben wir wieder stehen. Die Fahrertür öffnet sich. Er steigt aus.

      »Na, Jenkins. Ist meine Lady startklar?«

      »Yesssir! Natürlich, Sir.«

      »Hören Sie zu, Jenkins. Sie haben nichts gesehen und nichts gehört. Verstanden? Ich fliege heute im speziellen Auftrag.«

      »Yesssir! Ich höre und ich sehe nichts. Und wer ist diesmal die Glückliche, wenn ich fragen darf?«

      »Sie dürfen nicht, Sie vorlauter Kerl …«

      Dann öffnet sich der Wagenschlag und die Decke wird von mir weggezogen. Ich blinzle in das grelle Sonnenlicht.

      »Na los! Komm raus.«

      »Jenkins, darf ich vorstellen? Jacky.«

      Der Mann macht einen tiefen Diener vor mir.

      »Mylady!«

      »Jenkins ist schon seit Jahr und Tag mein Mechaniker. Er kümmert sich um meine Maschinen. Und um meine Gäste. Vor allem kann er schweigen wie ein Grab.«

      Der Mechaniker grinst mich anzüglich an. Das ist also nicht das erste Mal, dass der gute Pete Damen auf einen Rundflug eingeladen hat. Na ja, mir soll´s egal sein. Und dann zeigt Pete auf einen Doppeldecker, der unmittelbar neben uns geparkt ist.

      »Ich darf dir meine kleine Lady vorstellen? Eine Fairey Swordfish MK II. Die hier ist eine Aufklärerversion, aber man kann sie auch mit ein paar Handgriffen zum Torpedobomber umbauen. Zwar schon ein