target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_d7866981-13da-5d57-af53-685b7ff01931">14 »Versuch über den menschlichen Verstand, Band I, Kap. 12, § 17 (Locke 1690/2006, 185).
15 Kritik der reinen Vernunft B 164 (Kant 1974a, 156).
16 Brief an Schultz vom 18.9.1831, Werke, Hamburger Ausgabe Bd. 4, S. 450.
17 Fichte 1962 ff., I, 2, S. 433. – Vgl. auch Historisches Wörterbuch der Philosophie, I, Sp. 679-683, »Außenwelt/Innenwelt«.
18 Deutsche Übs. des Originaltexts aus D. Sylvester (Hrsg.), René Magritte. Catalogue Raisonné II: Oil Paintings and Objects 1931–1948. Antwerpen: Menil Foundations, Fonds Mercator 1993, S. 184.
19 Zum Repräsentationsbegriff in der Hirnforschung und seiner Kritik vgl. Kapitel 2.1.2.
20 Die Begriffe »Leiblichkeit« und »Verkörperung« werden in der Untersuchung weitgehend synonym gebraucht, wobei der erste Begriff eher die subjektive Leiberfahrung zum Ausdruck bringt, der zweite die Einbettung der Subjektivität in einen lebendigen Organismus.
21 Diesen Zusammenhang von optischer Wahrnehmung und Bewegung hat auch Hans Jonas (1973, 198–225): »Wir können daher sagen, dass der Besitz eines Körpers im Raume, der selber ein Teil des zu erfahrenden Raumes und der Selbstbewegung im Widerspiel mit anderen Körpern fähig ist, die Vorbedingung für ein Sehen der Welt darstellt« (ebd. S. 225). – Ebenso zu erinnern ist hier natürlich an V. v. Weizsäckers »Gestaltkreis« als Theorie der Einheit von Wahrnehmung und Bewegung (v. Weizsäcker 1986).
22 So die mit Absicht an den Cyberspace erinnernde Formulierung Metzingers (1999, 243).
23 Nach Damasios damit übereinstimmender Auffassung bestand Wahrnehmung in ihrer evolutionär ursprünglichen Form darin, »… die Außenwelt durch die Veränderungen zu repräsentieren, die sie im Körper hervorruft (…). Anfangs gab es kein Berühren, Sehen, Hören oder Bewegen an sich, sondern nur eine Empfindung des Körpers, wie er berührte, sah, hörte oder sich bewegte« (Damasio 1996, 306, 309; Hvhbg. im Orig.). Der Körper ist also das Vermittlungsorgan, durch dessen periphere Empfindungen hindurch die Umwelt wahrgenommen wird.
24 Dies hat selbst Descartes klar gesehen: Die Reizung der Schmerznerven im Fuß lasse uns den Schmerz zwar nur so empfinden, »als ob« er im Fuße wäre. Diese illusionäre Lokalisierung sei aber doch sinnvoll, weil sie uns den Fuß z. B. zurückziehen lasse. »Zwar hätte Gott die Natur des Menschen auch so einrichten können, dass dieselbe [Nerven-]Bewegung im Gehirn dem Denken irgend etwas anderes darstellte, etwa sich selbst, sofern sie sich im Gehirn oder im Fuß oder an einer der dazwischenliegenden Stellen befindet (…); aber nichts anderes hätte zur Erhaltung des Körpers gleich gut beigetragen« (Meditationen VI, 23; Descartes 1959, 157 ff.; Hvhbg. v. Vf.). Nur zieht Descartes daraus nicht den notwendigen Schluss, das Subjekt der Schmerzen selbst als leibräumlich zu denken.
25 »Der Stock des Blinden ist für ihn kein Gegenstand mehr, er ist für sich selbst nicht mehr wahrgenommen, sein Ende ist zu einer Sinneszone geworden« (Merleau-Ponty 1966, 173).
26 Einerseits kann man die Gummihand-Erfahrung als Illusion bezeichnen – schließlich wird die eigene Hand tatsächlich unter dem Tisch berührt. »Doch in einem anderen Sinn gibt es keine Illusion – vielmehr sind die Mechanismen, die bei dieser Illusion wirken, wenn wir sie so nennen wollen, die der normalen, erfolgreichen Wahrnehmung« (Noë 2009, 74; eig. Übers.). Solche Illusionen beweisen also nicht, dass die Wahrnehmung als solche illusionär oder nur eine »zutreffende Halluzination« sei. Im Gegenteil verweisen sie auf die synthetische, gestaltbildende Aktivität der Wahrnehmung, die die Umwelt für ein bewegliches und handelndes Wesen zugänglich macht.
27 Die Identitätstheorie behauptet freilich genau dies. Obgleich die Koextension von leiblichem und körperlichem Raum mit einer Identität von Bewusstsein und Gehirnprozessen unvereinbar ist, kann die Identitätstheorie hier freilich noch nicht ausführlich kritisiert werden (
28 So die bekannte Formulierung von G. Ryle in seiner Kritik des Leib-Seele-Dualismus (Ryle 1949).
29 Vgl. Aristoteles, De Anima 411 b 24 (»in jedem der Teile sind alle Teile der Seele vorhanden«); später dann Meister Eckehart: »Die Seele ist ganz und ungeteilt vollständig im Fuße und vollständig im Auge und in jedem Gliede« (Meister Eckehart 1958, Predigt 10, 161 ff.) oder Thomas von Aquin: »Anima hominis est tota in toto corpore et tota in qualibet parte ipsius« (Thomas von Aquin 1953, I q 93 a 3).
30 So Kant in den »Träumen eines Geistersehers« von 1766 (Kant 1905, 324 f.).
31 Vgl. Descartes, Meditationen, VI, 17, 19 (Descartes 1959, 151 ff.).
32 Auch das Leib-Subjekt ist insofern unteilbar ausgedehnt, als alle räumlich verteilten Leibempfindungen doch gleichermaßen dem Subjekt angehören und sich im sog. Körperschema zusammenschließen. Man kann dies beim Spüren des Leibes mit geschlossenen Augen leicht an sich selbst nachprüfen (vgl. dazu Schmitz 1995, 117 ff., sowie Fuchs 2000a, 97 ff.). Räumlich ist auch die am ganzen Leib empfundene Frische oder Müdigkeit, das Missbefinden oder Krankheitsgefühl (Plügge 1962). – Im Widerspruch zu dieser klaren phänomenalen Evidenz meinte Descartes, »…dass ich eine Substanz bin, (…) deren Natur nur darin besteht zu denken und die zum Sein keines Ortes bedarf, so dass dieses Ich (…) völlig verschieden ist vom Körper« (Mediationen VI, 13).
33 Diese Konzeption des im Organismus verkörperten Subjekts wird im 3. Kapitel ausführlich entwickelt. Vgl. dazu auch Fuchs 2000a, 137–150.
34 Vgl. Prinz (1992) sowie die ähnlichen Überlegungen von Roth (1994, S. 326 ff.).
35 Das von Aristoteles in »De anima« erstmals aufgeworfene Problem des »sensus communis« oder Gemeinsinns, der die verschiedenen Sinne zu einem einheitlichen Sinnesraum integriert, wird heute sinnesphysiologisch als »intermodale Wahrnehmung«, neurobiologisch als »Bindungsproblem« diskutiert.