Horst-Joachim Lüdecke

Energie und Klima


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is low confidence in observed trends in small-scale severe weather phenomena such as hail and thunderstorms because of historical data inhomogeneities and inadequacies in monitoring systems.“

      Und schließlich fasst das IPCC in AR5, WG1, Kapitel 2.6, S. 219 zusammen:

      „There is limited evidence of changes in extremes associated with other climate variables since the mid-20th century.

      Da insbesondere in den USA Tornados als Extremwetterereignisse gefürchtet sind, lassen wir hier die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zu Wort kommen. Sie hat die historischen Trends von Tornados in den USA ab 1954 mit entsprechenden Grafiken publiziert55 und keine statistisch signifikanten Zunahmen, weder an Häufigkeit noch an Stärke gefunden. Schaut man auf die Südhemisphäre, sieht es ähnlich aus, hier nehmen die Zyklone an den australischen Küsten sogar auffallend ab, wie Bild 5 zeigt.

      Bild 5:

       Anzahl von Zyklonen um die australischen Küsten zwischen 1969 bis 2016. Die abnehmenden Trendline für schwere Zyklone ist eine lineare Regression der Daten, wobei die Grafik vom Buchautor aus den numerischen Daten der staatlichen australischen Wetterbehörde 56 erstellt wurde.

      Die starken kurzfristigen Schwankungen im Bereich weniger Jahre in Bild 5 verdeutlichen, wie die in den Medien regelmäßig auftauchenden „Nachweise“ von Extremwetterzunahmen zu erklären sind. Die Zeiträume für klimarelevante Aussagen sind stets zu kurz. Eine global zunehmende Heftigkeit von Stürmen, Tornados und Zyklonen im 20. und 21. Jahrhundert ist ein Mythos. Dasselbe gilt generell für alle Extremwetter weltweit57.

      2.3.2 Gletscher

      Die Veränderung von Gletschern hängt von der Umgebungstemperatur, den Niederschlägen und den Schmutzteilchen auf der Gletscheroberfläche ab. Letztere verändern die Albedo (Reflexionsstrahlung) der Gletscheroberfläche, die Sonneneinstrahlung wird stärker absorbiert und trägt somit zum Schmelzen des Eises bei. Da unzweifelhaft seit Anfang des 19. Jahrhunderts in unseren Alpen die Gletscher zurückgehen, wird dies in den Medien und der Wahrnehmung jedes Bergwanderers als deutliches Warnsignal der kommenden Wärmekatastrophe durch anthropogenes CO2 angeführt. Das ist aber falsch, denn Anfang des 19. Jahrhunderts gab es praktisch noch gar kein anthropogenes CO2. Der Grund der beginnenden Schmelze muss also ein anderer gewesen sein. Man kennt ihn bis heute nicht. Laufend tauchen in schmelzenden Gletscherzungen der Alpen Baumreste auf, deren genaue Altersbestimmungen und Fundhöhen belegen, dass in etwa zwei Dritteln der letzten 9000 Jahre die Alpengletscher kleiner und die Temperaturen höher als heute waren. Wald ist in Höhen gewachsen, die heute wieder vergletschert sind und dies ohne alles menschliches Zutun58,59,60 (Bild 6)

      Bild 6:

       Gletscher-, Waldgrenz- und Temperaturentwicklung der Nacheiszeit, Bild nach Prof. Gernot Patzelt 58 .

      Aus globaler Sicht machen die polfernen Gletscher in den Alpen, im Himalaya, im Kaukasus, in Nordeuropa und in Neuseeland nur etwa 2 % der Gesamtgletschermassen der Erde aus. 90 % befindet sich in den riesigen Gebieten des Südpols (Antarktis) und schließlich 8 % in Grönland (Arktis). Der Grönlandgletscher nimmt ab. Die Masse des antarktischen Eisschildes hat dagegen leicht zugenommen61. Zum Thema Massenänderung von Gletschern berichtet der Forscher Roger J. Braithwaite, der weltweit Massenbilanzierungs-Messungen von 246 Gletschern zwischen 1946 und 1995 vorgenommen hat62. Sein Fazit: „Es gibt Gegenden mit hoher negativer Massenbilanz in Übereinstimmung mit der öffentlichen Wahrnehmung, dass die Gletscher schmelzen. Fast überall in Europa schmelzen die Gletscher, aber es gibt auch Regionen mit positiver Bilanz, und es gibt Gegenden, in denen praktisch nichts passiert, wie z.B. im Kaukasus.“ Weltweit gemittelt, ist kein Abnahmetrend der Gletscher unserer Erde auszumachen, der zu Alarm Anlass geben könnte63. Bereits die Warmzeit des Mittelalters relativiert das in den Medien so gerne verkündete „wegschmelzende Nordpoleis“, wobei hier auch noch regelmäßig in den Medien das unter 2.3.4 besprochene Meereis mit dem Grönlandgletscher von 2,6 Millionen Kubik-Kilometer Eisvolumen verwechselt wird. Der Grönlandgletscher hatte im Mittelalter zwar eine geringfügig geringere Eisbedeckung, aber annähernd das gleiche Gesamtvolumen wie heute64.

      Zum Arktiseis lassen wir zuerst die ZEIT in ihrer Ausgabe Nr. 24 vom 7.6.2007 mit dem Bericht „Der Bohrer im Eis“ über die Arbeit des Teams um den schon erwähnten Polarforscher Prof. Heinz Miller (AWI) zu Wort kommen31, wobei es hier auch noch um den Grönlandgletscher geht. Zitat ZEIT:

       … Im November 2006 veröffentlichten über 80 Mitglieder des Europäischen Bohrprojekts Epica (European Project for Ice Coring in Antarctica), darunter die Bremerhavener, eine wichtige Entdeckung: Zwischen Nord- und Südpol schwingt eine Klimaschaukel. Steigen in Grönland die Temperaturen, dann sinken sie in der Antarktis – und umgekehrt. Globale Meeresströme transportieren gewaltige Wärmemengen von Pol zu Pol.

       Wir konnten die Klimaschaukel äußerst präzise nachweisen und das Klima über 860.000 Jahre rekonstruieren“, berichtet Miller. In diesem Zeitraum schwankte es heftig. „Es gab acht Kalt-Warmzeit-Zyklen“, sagt er. Dabei reagierte der Nordpol (mit Temperaturänderungen bis zu 15 Grad in 20 Jahren) viel sprunghafter als der stabile Kälteklotz in der Antarktis, der 90 Prozent allen Eises birgt.

      Diese Daten von Nord- und Südpol widerlegen düstere Prophezeiungen, der Meeresspiegel könne in kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen. „Bis das Grönlandeis schmilzt, vergehen mehr als tausend Jahre“, versichert Miller. Denn es war in der Vergangenheit auch deutlich wärmer als heute, ohne dass die riesigen Gletscher verschwanden. Auch die Befürchtung, der aktuelle Klimawandel lasse das Treibhausgas Methan aus Sümpfen und Meeren ausgasen und das Klima „kippen“, finden die Glaziologen nicht bestätigt: „Wir sehen auch in wärmeren Zeiten keinen entsprechenden Anstieg des Methans.“ Ähnlich wie bei den Eisbären unterscheidet sich die reale Welt von der gefühlt „medialen“ Wirklichkeit. „Wer von Klimaschutz redet, weckt Illusionen“, mahnt Miller zu Bescheidenheit, Schlagworte wie Klimakollaps oder -katastrophe hält er für irreführend. Zitatende ZEIT.

      Dass die Zusammenhänge in Sachen Gletscher nicht so einfach liegen, wie oft vermutet, zeigt der berühmte Kilimandscharo-Gletscher. Glaziologen von der Universität Innsbruck untersuchten ihn intensiv65. Er schmilzt bereits seit 125 Jahren, als es noch kaum anthropogenen CO2-Emissionen gab. Seine Fläche hatte bereits um 90 % abgenommen, was zur Vorhersage führte, er würde in 20 Jahren völlig verschwunden sein. Inzwischen haben aber die Niederschläge in den Tropen zugenommen, und von einem Verschwinden in spätestens 20 Jahren wird kaum noch gesprochen. Inzwischen ist man mit solchen Aussagen vorsichtiger geworden, denn Gletscherschmelzen sind komplex, nicht immer auf Umgebungstemperaturen zurückzuführen und ihre Gründe oft unbekannt.

      2.3.3 Meeresspiegel

      Sieht man von extrem langfristigen Einflüssen der Plattentektonik und der eiszeitlichen Glazialeustasie ab, können Veränderungen von Meeresspiegeln von sehr vielen Vorgängen und sogar Ereignissen abhängen, die nicht einmal alle bekannt sind. Nachfolgend ohne Anspruch auf Vollständigkeit

       Wärmeausdehnung des Wassers,

       Kalben von Gletschern der Antarktis,

       Abschmelzen des Eisschildes in Grönland,

       Veränderungen der Meeresströmungen,

       Veränderungen im globalen atmosphärischen Wasserhaushalt,

       Intensive und großräumige Grundwassernutzung,

       Vulkanismus.

      Die Meeresoberfläche ist zudem keine Oberfläche einer Billardkugel.