Jona Jackson

Jesus und die Kirchen


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erlangt werden können. Es gibt Schätze im Himmel, die nur hier auf der Erde verdient werden können. Das hilft denen nicht, die verloren gehen. Aber es wird Errettete geben, die werden erkennen müssen: Ich habe die Chancen, die JESUS mir gegeben hat, nicht zur gegebenen Zeit genutzt! Die Zeit zwischen Errettung und irdischem Tod ist eine geschenkte Zeit, eine Zeit der unvorstellbaren Möglichkeiten. Es ist kein ‘Vorenthalten des Paradieses’, wenn wir nicht direkt nach der Errettung in das Reich Gottes eingehen. Das Reich Gottes beginnt hier, da wo wir uns freiwillig unter die Herrschaft Gottes stellen und die Zeit sinnvoll nutzen (L1912, Epheser 5:16: … kaufet die Zeit aus, denn es sind böse Tage. Was Luther hier leider mit ‘böse Tage’ übersetzt, bedeutet vom Grundtext her eher: ‘… auch wenn die Tage mühselig sind’, AA)

      Wie sieht nun eine sinnvolle Nutzung der geschenkten Zeit aus? Was kann ich ganz praktisch tun, um Schätze im Himmel zu sammeln? Was kann ich tun, wenn ich schon nicht gleich in das Paradies darf?

      Ich soll es nicht für mich alleine in Anspruch nehmen, was JESUS für mich am Kreuz erkauft hat. Die Frohe Botschaft, das Evangelium ist keine Beute, die ich mir persönlich aneignen kann. Unverzichtbarer Bestandteil dieses Evangeliums ist es, dass wir es teilen, dass wir andere einladen, dass wir weitersagen, was wir selbst erfahren haben.

      Mit diesem Auftrag fühlen sich viele dann aber hoffnungslos überfordert. Wir können uns kaum vorstellen, dass das wirklich für uns gelten soll, dass gerade wir es sein sollen, die JHWH mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut. Wir, mit all unseren Fehlern und Macken, kann JHWH das wirklich von uns erwarten? Luther hat diese Erkenntnis, dass wir mit dem Auftrag Gottes überfordert sind, so formuliert: »Wir sind allzumal untaugliche Knechte!«

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      Kennst du die Legende von dem indischen Kaiser Sheram und dem Erfinder des Schachspiels? Der Kaiser gewährte dem Erfinder einen Wunsch. Dieser bat um Reiskörner, auf dem ersten Feld ein Korn, auf dem zweiten Feld zwei und auf jedem der insgesamt 64 Felder jeweils das Doppelte vom vorhergehenden Feld. Der Kaiser empfand den Wunsch als bescheiden, ohne zu verstehen, dass sein Kaiserreich diesen Wunsch nicht hätte erfüllen können.

      Wenn jeder, der Christ wird, im ersten Jahr seiner Nachfolge zwei neue Nachfolger für JESUS werben würde, hätten nach spätestens 32 Jahren über acht Milliarden, also alle Menschen, vom Evangelium gehört. Das haben Millionen von bezahlten Geistlichen in 2000 Jahren nicht geschafft.

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       Es ist keine gute Idee, die Verbreitung des Evangeliums bezahlten Geistlichen und Missionaren zu überlassen …

      Lesen wir eine Geschichte aus dem ´Alten Testament`, L1984, 1. Könige 3:3-15, <IAK>:

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      Salomo aber hatte den HERRN lieb und wandelte nach den Satzungen seines Vaters David, nur dass er auf den Höhen opferte und räucherte. Und der König ging hin nach Gideon, um dort zu opfern; denn das war die bedeutendste Höhe. Und Salomo opferte dort tausend Brandopfer auf dem Altar. Und der HERR erschien Salomo zu Gideon im Traum des Nachts und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: DU hast an meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewandelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir, und hast ihm auch die große Barmherzigkeit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist. Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein. Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass es wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies, dein mächtiges, Volk zu richten? Das gefiel dem HERRN gut, dass Salomo darum bat. Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten. Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David gewandelt ist, so werde ich dir ein langes Leben geben. Und als Salomo erwachte, siehe, da war es ein Traum. Und er kam nach Jerusalem und trat vor die Lade des Bundes des HERRN und opferte Brandopfer und Dankopfer und machte ein großes Festmahl für alle seine Großen.

      Salomo fühlte sich nicht bereit, die Nachfolge auf dem Thron seines Vaters anzutreten, vielmehr fühlte er sich hoffnungslos überfordert. Ist das nicht genau die Situation, in der wir uns als Christen befinden? Hoffnungslos überfordert, diese herausragende Aufgabe anzunehmen, das Evangelium, die Frohe Botschaft vom Ewigen Leben zu verbreiten? Ich kenne die Geschichte von Salomos Traum seit Kindertagen. Verstanden habe ich sie erst über 50 Jahre später. Ich meinte diese lange Zeit, dass Salomo JHWH Gehorsam versprochen hätte und um ein weises Herz gebeten hätte. Doch das steht so nicht in der Bibel. Ich weiß nicht, wie ich zu dieser falschen Auffassung kam. Ich habe aber daraus gelernt: Vertraue nicht deiner Erinnerung, vertraue nur dem, was in JHWHs Wort steht! Salomo kapituliert vor JHWH. Er gesteht JHWH seine Unfähigkeit ein. Aber Salomo weiß auch, dass JHWH sich nicht durch die Unfähigkeit seiner Diener einschränken lässt. Das hat er aus dem Leben seines Vaters David und seiner Vorväter gelernt. Und so jung Salomo auch sein mag, er weiß offensichtlich auch, dass man JHWH besser keine Versprechungen macht, die man nicht halten kann. Salomo verspricht JHWH genau nicht seinen Gehorsam. Sondern er bittet JHWH um ein gehorsames Herz. Nicht um ein weises Herz, sondern um ein gehorsames Herz. Ohne ein gehorsames Herz sind wir nichts, oder schlimmer, wir sind ein Hindernis für JHWH, um das ER herumarbeiten muss. Aber mit einem gehorsamen Herz können wir in der Hand JHWHs ein wunderbares Werkzeug werden. Dieses gehorsame Herz haben wir nicht, und wir können es auch nicht einfach bekommen.

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       »Schaffe DU, JHWH, in mir ein gehorsames Herz!«

      Das war der Schlüssel, der Salomo zu einem Diener JHWHs gemacht hat, von dem wir heute noch reden. Es macht nichts, wenn du JHWH nichts zu bringen hast. Es macht nichts, wenn du zu jung bist. Es macht nichts, wenn du dich überfordert fühlst. Das alles ist kein Grund, vor JHWHs Auftrag davonzulaufen. Das, genau das, können wir von Salomo lernen. Diese Bitte hat mein Leben verändert:

       »Schaffe DU JHWH in mir, schenke DU mir ein gehorsames Herz!«

      Nein, damit habe ich die Verantwortung nicht auf JHWH geschoben, ich habe damit JHWH nur den Platz in meinem Leben gegeben, der IHM gebührt. Ich warne dich: Sprich diese Bitte nicht leichtfertig aus! Keine andere Bitte hat so viel Schmerz in mein Leben gebracht wie die Bitte um ein gehorsames Herz. Denn ein gehorsames Herz fällt nicht vom Himmel. Nichts ist schwerer, als ein natürliches Herz, so wie wir es von Geburt an haben, in ein gehorsames Herz zu verwandeln. Das ist eine schmerzhafte Operation, die unser ganzes irdisches Leben andauert. JHWH um ein gehorsames Herz zu bitten, bedeutet, die Schmerzen dieser Operation ertragen zu wollen, ohne Rücksicht darauf, wie schwer es wird. Sprich diese Bitte nicht aus, wenn du diesen Weg nicht wirklich gehen willst!

      Und doch: Es ist die wundervollste Bitte, die wir vor JHWH bringen können! Nichts hat mein Leben so verändert wie diese Bitte. Auch wenn es immer wieder einen hohen Preis kostet, ich halte an dieser Bitte fest. Danke, JHWH, dass du diese Bitte erhörst, wenn sie ehrlich gemeint ist. Aus JHWHs Sicht können wir ihm mit nichts besser gefallen als mit einem gehorsamen Herzen, das ER selbst in uns bereitet. Überraschend ist die Antwort JHWHs auf Salomos Bitte um ein gehorsames Herz: »So tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz …« Wenn wir JHWH um ein gehorsames Herz bitten, so erhalten wir ein weises und verständiges Herz. JHWHs Weisheit und Wahrheit