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1. Auflage September 2019
Copyright © 2019 by Poppy J. Anderson
Covergestaltung: Catrin Sommer rausch-gold.com
Unter Verwendung von © Jenn Werner
© AlexandrBognat - shutterstock.com
© Valentin Agapov - shutterstock.com
© Mike Flippo - shutterstock.com
Model: Filip Zadruzinksy
Korrektorat: SW Korrekturen e.U
Poppy J. Anderson
c/o copywrite Literaturagentur GmbH & Co. KG
Woogstraße 43
60431 Frankfurt/Main
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin. Personen und Handlung sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Markennamen sowie Warenzeichen, die in diesem Buch verwendet werden, sind Eigentum ihrer rechtmäßigen Eigentümer.
Prolog
„Meine Stiefmutter wird mich umbringen, wenn sie das hier jemals zu Gesicht bekommt.“
Dean betrachtete Taylors gequälte Miene, während der auf der Pritsche lag, eine Hand gegen seine Stirn presste und die andere zu einer Faust ballte. Das beständige Surren einer Tätowiernadel erfüllte den kleinen Raum. Aus den benachbarten Räumen des Studios waren ähnliche Geräusche sowie ab und zu ein Fluch zu hören. Jedes Mal, wenn einer seiner Bandkollegen einen solchen Fluch ausstieß, musste Dean grinsen, zumal er die Prozedur bereits hinter sich hatte. Er war der Erste gewesen, der sich heute Abend das Logo ihrer Band auf die Brust hatte stechen lassen, und jetzt sah er entspannt zu, wie die anderen tätowiert wurden, während er einen Schluck aus seiner Wodkaflasche nahm.
Entweder war er bereits leicht angetrunken oder dank seiner vorherigen Tattoos, die seinen gesamten rechten Arm zierten, schon so abgehärtet, dass er den leichten Schmerz der frischen Tätowierung kaum spürte.
Taylor dagegen schien alles zu spüren, weil er lauthals jammerte: „Verdammt! Das tut scheiße weh!“
Schmunzelnd streckte Dean seine Beine von sich und nahm einen weiteren Schluck.
Sein Kumpel war schwerer zu überzeugen gewesen als die anderen drei und wirkte noch immer wenig begeistert, dass von nun an eine Tätowierung seine linke Brust zieren würde. Taylor konnte ab und zu ziemlich konservativ und verklemmt sein. Dean dagegen war experimentierfreudiger und neugieriger. Im Gegensatz zu Taylor, der alles abwägte und lang und breit über Konsequenzen nachdachte, lautete Deans Motto, dass man nur einmal lebte und alles mitnehmen sollte, was einem das Leben bot. Gutmütig riet er seinem Freund: „Hab dich nicht so. Es ist ja gleich vorbei.“
Taylor schnaubte und starrte an die Zimmerdecke, während Stanley, der wohl beste Tattookünstler aus ganz Seattle, seelenruhig weitermachte, ohne sich durch ihr Gespräch stören zu lassen. „Nichts ist vorbei. Wenn Bess erfährt, dass ich mich habe tätowieren lassen, kann ich mir gleich mein eigenes Grab schaufeln.“
Dean lachte fröhlich auf, denn er hatte Taylors Stiefmutter bereits kennengelernt und fand sie keinesfalls so einschüchternd, dass sich ein erwachsener Mann ihretwegen in die Hosen machen musste vor Angst. „Das ist nicht dein Ernst! Du hast Angst vor deiner Stiefmutter?“
„Die solltest du auch haben, schließlich war dieses Tattoo deine Idee, Dean“, prophezeite Taylor und schaute ihn grimmig an, während er mit nacktem Oberkörper auf der mit Schutzfolie ausgelegten Pritsche lag und jedes Mal zusammenzuckte, sobald Stanley die Nadel an seiner Haut ansetzte. „Sie wird dir die Hölle heißmachen, weil du mich dazu überredet hast.“
Dean lachte leise auf und ließ die Wodkaflasche in seiner Hand kreisen. „Dann solltest du dich vermutlich vor deiner Stiefmutter niemals entblättern, damit sie nicht miterleben muss, dass sich ihr Goldjunge ein Tattoo auf die linke Brust hat stechen lassen. Oder ziehst du öfter vor ihr blank?“
Taylors