Licht gegenseitiger Anteilnahme geschrieben. Jedes Wort, das wir zu Papier brachten, wurde durch das Wissen geschärft und geschliffen, dass wir zusammen arbeiten. Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Sensibilität waren daher unbedingt notwendig.
Badru D. Kateregga und David W. Shenk
Ein muslimisches Gebet
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
Alles Lob gebührt Allah,
dem Herrn der Welten,
dem Allerbarmer, dem Barmherzigen,
dem Herrscher am Tage des Gerichts!
Dir (allein) dienen wir,
und Dich (allein) bitten wir um Hilfe.
Führe uns den geraden Weg,
den Weg derer,
denen Du Gnade erwiesen hast,
nicht (den Weg) derer,
die (Deinen) Zorn erregt haben,
und nicht (den Weg) der Irregehenden.
(Die Al-Fatiha, die Eröffnungssure des Korans)
Dies ist das Gebet, das von gläubigen Muslimen während der fünf Gebetszeiten mindestens siebzehn Mal am Tag wiederholt wird.
Ein christliches Gebet
Unser Vater im Himmel!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
(Matthäus 6,9–13; Luther 1984)
Dies ist ein Gebet, das Jesus Christus (der Messias) seine Jünger lehrte; manchmal wird es das Vaterunser genannt.
Teil 1
Der muslimische Glaube
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen.
1
Es gibt keinen Gott außer Allah
Das muslimische Zeugnis
Islam bedeutet die vollkommene Unterwerfung unter die Befehle und den Willen Allahs1, des einzig wahren Gottes. Die erste und wichtigste Lehre des Islam wird in der Schahada (Bekenntnis) verkündet: La ilaha illa ‘lla Muhammadun rasul Allah. Das bedeutet: Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhammad ist der Gesandte Allahs. Genau dieses Bekenntnis ist es, das – aufrichtig gesprochen und vollständig befolgt – einen Menschen zu einem wirklichen Muslim macht. Es ist diese Schahada, die einen Muslim sein ganzes Leben lang leitet.
Der Islam ist eine streng monotheistische Religion. Die Schlüsselsure (Abschnitt) des Korans bezeugt den Monotheismus des Islam.
Sprich: „Er ist Allah, ein Einziger,
Allah, der Absolute (Ewige Unabhängige, von Dem alles abhängt).
Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden,
und Ihm ebenbürtig ist keiner.“ (Koran 112)
Ein Muslim muss an einen Gott glauben, Allah. Der Glaube an Allah ist die Grundlage der al-Din (Religion) des Islam. Allah selbst befahl: „Und rufe neben Allah keinen anderen Gott an. Es ist kein Gott außer Ihm“ (Koran 28:88). An anderer Stelle lesen wir: „Gott allein gebührt der reine Glaube“ (Koran 39:3).
Gott ist Einer
Keine menschliche Sprache ist gut genug, um Gott zu beschreiben, denn niemand sonst ist wie Er. Gottes Wesen übersteigt unsere Vorstellungskraft. Dennoch wissen wir, dass Er Einer ist. Allah, der eine wahre Gott, ist uns nicht fern, denn Er ist immer bei uns. Der Koran sagt: „Wir [Gott] sind ihm [dem Menschen] näher als (seine) Halsschlagader“ (Koran 50:16).
Allah ist Einer, und nur Er ist Gott. Er ist der Einzige, der der Anbetung würdig ist. „Und Allah hat gesprochen: ‚Nehmet euch nicht zwei Götter. Er ist der Einzige Gott. So fürchtet Mich allein‘“ (Koran 16:51).
Alle anderen Dinge und Lebewesen, die Menschen kennen oder auch nicht kennen, sind Gottes Geschöpfe, und wir müssen anerkennen, dass alle Formen von Gottes Schöpfung sich in keiner Weise mit Ihm vergleichen lassen. „Sprich: ‚Ich bin nur ein Warner; und es ist kein Gott außer Allah, dem Einzigen, dem Allbezwingenden‘“ (Koran 38:65).
In einem anderen Vers sagt Gott: „Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde, und folgt keinen anderen Beschützern außer Ihm“ (Koran 7:3).
Weil Gott also Einer ist, kann niemand anders auch nur ein Atom Anteil an Seiner göttlichen Macht und Autorität haben. Gott allein besitzt göttliche Eigenschaften. Weil Gott Einer und nur Einer ist, ist es eine Sünde und ein Akt des Unglaubens, irgendein anderes Wesen mit Gott gedanklich in Verbindung zu bringen. Der Islam macht deutlich, dass Gott keinen Sohn hat, keinen Vater, Bruder, keine Schwester, Frau oder Töchter. Die vorislamische (Dschahiliya) Vorstellung, Göttinnen als Töchter Allahs zu bezeichnen (al-Manat, al-Lat, al-Uzza) wurde vom Propheten (Friede sei mit ihm) verurteilt, denn Allah braucht keine Töchter. Der eine Gott ist ganz anders als jede Person oder jede Sache, die einem in den Sinn kommen kann. Sein Wesen und seine Eigenschaften sind völlig einzigartig. Keiner ist Ihm gleich.
Gott der Schöpfer
Ein Muslim muss glauben, dass Allah der Schöpfer des Universums ist und all dessen, was es enthält. Der Koran sagt: „Er ist es, Der in Wahrheit die Himmel und die Erde erschuf“ (Koran 6:73). Weiter heißt es:
Seht, euer Herr ist Allah, Der die Himmel und die Erde in sechs Tagen erschuf, (und) Sich alsdann (Seinem) Reich majestätisch zuwandte: Er lässt die Nacht den Tag verhüllen, der ihr eilends folgt. Und (Er erschuf) die Sonne und den Mond und die Sterne, Seinem Befehl dienstbar. Wahrlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl! Segensreich ist Allah, der Herr der Welten. (Koran 7:54)
Diese Verse erinnern uns daran, dass sich nichts selbst ins Leben rufen kann. Alles, eingeschlossen die Erde, auf der wir leben, und der Himmel, den wir über uns erblicken, wurde vom allmächtigen Gott geschaffen.
Gott erschafft nicht einfach Seine Geschöpfe und überlässt sie dann sich selbst. Er hört nicht auf, neue Formen zu entwickeln. Er erhält alles, was Er schuf, so wie es Seine Art ist. „Er ist Allah, der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. Ihm stehen die schönsten Namen zu“ (Koran 59:24). Er ist der Erhalter des Universums.
Gott hat den Menschen erschaffen und versorgt ihn. Der Koran sagt zur Erschaffung des Menschen:
Er ist es, Der euch aus Erde erschuf, dann aus einem Samentropfen, dann aus einem Blutklumpen, dann lässt Er euch als Kind (daraus) hervorgehen, dann (lässt Er euch wachsen) auf dass ihr eure Vollkraft erreichen möget, dann (lässt Er) euch alt werden – wenngleich einige von euch vorher zum Sterben abberufen werden