Kitty. Für die Zeit deiner Ausbildung bist du mein persönliches Eigentum – Sascha hat zugestimmt –, und du weißt ja, ich dulde kein Versagen und auch keine Aufmüpfigkeit. Ich denke, mehr brauche ich nicht zu sagen?«
Als wäre es eine Selbstverständlichkeit erwiderte Kitty leise: »Ja, Herrin!«
Chrissies Augen leuchteten. »Gut so, das höre ich gern. Also, weiter. Du wirst ein umfangreiches Sportprogramm absolvieren, wirst deinen Körper stählen, erhältst sozusagen eine Model-Ausbildung, nur dass diese in der Ausbildung zu einer Sub enden wird. Kitty, ich warne dich, enttäusch mich nicht! Sascha hat dich mir anvertraut, ich habe mich da weit aus dem Fenster gelehnt, weil ich von deiner Art, wie du dich gibst, bereits jetzt fasziniert bin. Du wirst eine wundervolle Sub werden – denn du lebst all das eigentlich jetzt schon.«
Kitty zuckte leicht zusammen. Sie würde ihre Freundin nie enttäuschen, und sie würde selbstredend die beste Sub werden, die der Klub je hervorgebracht hatte. Kitty hatte sich ihre persönliche Messlatte sehr hoch gelegt. Sie spürte in sich den eisernen Willen, diese Ausbildung zu absolvieren – etwas anderes hätte auch keinen Sinn ergeben.
Sie war bereit.
***
Die Ausbildung beginnt
Gerade mal drei Tage war Kitty nun in Nizza, und das Tempo begann, rasant anzuziehen.
Der ansässige Figaro hatte eine völlig neue Kitty zu Tage befördert, mit Extensions und frechen Strähnchen sah Kitty einfach umwerfend aus. Die Visagistin hatte ihr ein Puppengesicht gezaubert, sodass Kitty sich bereits selbst als Schülerin oder Zofe sah. Man hatte den Leuten bereits erzählt, dass Kitty dort eingestuft werden würde – zumindest solange, bis sie idealerweise einen Herrn gefunden hatte, welcher sie dem Klub abkaufte.
Kitty hatte ohne Frage Talent, ansonsten hätte sie Chrissie auch nicht in die Ausbildung genommen. Sie wirkte schüchtern, ja fast scheu – was durchaus erwünscht war. Sie freute sich über Komplimente, die man ihr machte – es war sozusagen das Warm-up für die Dinge, die folgen sollten.
Man brachte Kitty in einen so genannten Käfig, in welchem sie auf Anordnung ihrer Herrin erst einmal untergebracht werden würde. Zum einen diente dieser dazu, Kittys Ansichten zu festigen, aber auch dazu, sich beobachten zu lassen. Hier war sie nie allein – Tag und Nacht würde sie von Augen überwacht werden – das war nicht angenehm, zumal die Käfige nicht viel Platz boten. Doch es war vonnöten, um die Grundeinstellung der Aspirantin kennenzulernen. War sie devot genug, dieses Warm-up auszuhalten, wäre sie auch für alle anstehenden Aufgaben gerüstet.
Der Käfig wirkte bedrohlich auf Kitty, und sie schluckte hart. »Ich will …?«
Chrissie, die sie zu den Käfigen begleitet hatte, hob sofort einen Finger: »Noch einmal, Kitty! Du hast hier nichts zu wollen! Du hast hier Befehle auszuführen – und die kommen zu hundert Prozent von mir! Haben wir uns da verstanden? Für dich gibt es keine Gold-Card, du durchläufst das volle Programm wie alle anderen auch. Wenn du gehen willst, dann geh jetzt!«
Völlig irritiert warf sich Kitty vor Chrissie auf den Boden und flüsterte die nächsten Worte fast: »Aber ich muss doch auch mal aufs Klo?« Sie errötete.
Chrissie tätschelte sie leicht, bevor es eine Ohrfeige setzte. »Meine süße kleine Kitty, als Sub musst du lernen, dich oftmals zurückzunehmen«, zischte Chrissie sie gereizt an. »Funktioniert das nicht: Da stehen Waschschüssel und Eimer – es ist alles da, was du für deine Bedürfnisse brauchst. Und jetzt tu das, wozu du hier bist – übe dich in Demut.«
Kitty hockte sich stumm in die Ecke ihres Käfigs und hielt den Kopf gesenkt.
Ihr bekommt mich nicht klein, nicht mich, dachte sie bei sich, ich werde eine gute Sub, ich werde es euch allen beweisen.
Chrissie, die inzwischen zu dem Aufseher gegangen waren, welcher die Nacht über auf Kitty aufzupassen hatte – gab die Anweisungen, nichts durchgehen zu lassen.
Kitty hat es sich unterdessen für die Nacht eingerichtet, man hatte ihr Bücher über das Sklaventum gegeben, welche sie durcharbeiten möge. Sie trug einen Jogginganzug und war angekettet worden. Das diente als reine Vorsichtsmaßnahme, sollte Kitty die Nächte nicht so verbringen wollen, wie dies die Ausbildung vorschrieb.
Doch nichts lag Kitty ferner, als sich hier ungebührend aufzuführen, sie saß ruhig und völlig gelassen in ihrem Käfig und wartete auf den Morgen. In der Nacht verspürte Kitty einen gewissen Drang und fragte ihren Wächter, ob er nicht einmal kurz wegschauen könne, doch dieser entgegnete nur: »Süße, so spielt das Leben, entweder du pinkelst da jetzt rein, oder es läuft dir die Beine hinunter, und das muss ich deiner Herrin melden. Was ist dir also lieber?«
Kitty seufzte tief, dann konnte sie nicht mehr und erleichterte sich auf dem Eimer. Nein – sie wollte heute Nacht niemanden mehr sehen, sie wollte allein sein, nachdenken und in sich gehen. Dieser Wächter reichte ihr vollends.
***
Chrissie wäre auch erbost gewesen, wenn man sie wegen so einer Lappalie belästigt hätte. Sie arbeitete in den Nachtstunden gern an ihren Akten, sie begutachtete die eingehenden Bewerbungen sehr genau, besonders die männlichen Aspiranten unterlagen extrem strengen Auflagen. Meist scheiterte es schon an der entsprechenden Schwanzgröße – sie mussten schon etwas aufzuweisen haben, diese Jungs. Die Dicke der Schwänze spielte eine große Rolle dabei, jedoch auch, ob diese leicht gekrümmt wirkten oder gerade abstanden.
Bei der gehobenen Klientel, die der Klub bediente, war so etwas nicht erwünscht. Die Gattin des Ölbarons würde Perfektion verlangen – und diese bekam sie. Da half auch kein Ziehen, Dehnen oder gar ein Implantat. Chrissie sah sofort, welcher Schwanz echt oder wo nachgeholfen worden war. Bildeten sich die Herren ein, so einfach in den Klub Einzug zu halten, so scheiterten sie oftmals an ihr, denn Chrissie selbst nahm die sogenannte Schwanzvisite vor. Auch wurden hier die Hoden vermessen. All dies wurde fein säuberlich in eben diese Akten eingetragen, die nun vor Chrissie lagen. Hier trennte sich bereits die Spreu vom Weizen. Mit viel Glück kamen vielleicht fünf von fünfzehn Aspiranten in die engere Wahl – hier kannte Chrissie kein Erbarmen.
Sie arbeitete gern in der Nacht, zum einen, weil ihr der Job am Tage wenig Zeit für ein Aktenstudium ließ, zum anderen, weil sie sich den ein oder anderen Fick genehmigen konnte, welcher am Tage kaum drin war.
Jetzt gelüstete ihr nach Paco, welcher einen Riesenschwanz sein Eigen nannte, und der sie für eine halbe Stunde in ungeahnte Höhen katapultierte, die Chrissie herrlich locker und entspannt werden ließen. Also ließ sie nach ihm schicken. Paco war einer von Chrissies Lieblingen, diese Sporen würde sich Kitty erst noch verdienen müssen.
***
Um acht Uhr am nächsten Morgen stand Chrissie bereits wieder vor dem Käfig ihrer ehemaligen Schulkameradin und blickte in ein tiefenentspanntes Gesicht. Offenbar hatte Kitty eine ruhige Nacht gehabt. Sie bat die Kleine, sich fertig zu machen und sich bei ihr einzufinden, die Züchtigungen würden nun beginnen.
Kittys Herz jubilierte. Würde sie nun tatsächlich ihre ersten Schläge genießen dürfen?
Sie hatte sich verrechnet, denn eine ganze Demutsprüfung stand auf dem Plan, welche Kitty nicht recht schmecken wollte.
Chrissie hatte die Order ausgegeben, dass das Mädchen fünf Stunden nackt auf der Veranda stehen möge, und wehe, sie würde sich auch nur einen Millimeter von ihrem Platz entfernen. Ungehorsam wurde sofort bestraft, und ein Einknicken oder Versagen wurde hier nicht geduldet. Kitty blickte ratlos auf Chrissie, als diese ihr noch ein Schild um den Hals hing, auf welchem zu lesen war: Ich muss auf Geheiß meiner Herrin fünf Stunden hier stehen – es stellt ein Vergehen da, wenn ich nur einen Zentimeter nach links oder rechts ausweiche. Dafür werde ich hart bestraft. Ich bin ein Nichts, ein Niemand.
Kitty konnte es nicht so recht begreifen. Tat sie das wirklich?
Mittlerweile füllte sich die Veranda bereits in rasantem Tempo. Das Personal grinste hämisch, die Gäste wirkten eher amüsiert. Die ersten Griffe in Richtung Scham erfolgten, und die Mitarbeiter des Klubs zogen an Kittys Nippeln, um sie aus der Reserve