Carian Cole

To Love Talon


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hätte sie dich sofort aus dem Programm geworfen.“

      „Jetzt ist es zu spät. Hier sind wir nun.“

      Am liebsten hätte ich ihn getreten. „Hier sind wir nun? Was ist mit den Tests? Woher soll ich jetzt wissen, dass du keine Geschlechtskrankheiten hast?“

      Jetzt verteidigt er sich. „Ich habe keine Krankheiten. Vor zwei Wochen wurde ich getestet. Außerdem mache ich es nie ohne Kondome.“

      „Yippie“, sage ich sarkastisch.

      „Und wann hast du das letzte Mal, Miss Perfekt?“

      „Hab ich was?“

      „Sex mit jemandem gehabt.“

      Scheiße. Ich wollte es ihm nicht sagen. Sonst hält er mich endgültig für einen Freak. „Das geht dich zwar nichts an, aber auf jeden Fall nicht erst vor einem Monat. Ich habe mich an alle Regeln gehalten.“

      „Yippie“, äfft er mich nach. „Also, wann genau?“

      „Sage ich nicht.“

      Er lächelt teuflisch. „Sag’s mir, oder ich kitzele es aus dir heraus.“

      Ich schüttele den Kopf. „Es ist länger als drei Monate her, und mehr brauchst du nicht zu wissen.“

      Bevor ich ausweichen kann, stürzt er sich auf mich und kitzelt meine Seiten. Ich kichere hysterisch. Ich bin furchtbar kitzelig und kann nicht fassen, dass er das so schnell herausgefunden hat und nun schon das zweite Mal gegen mich einsetzt. Ich greife nach seinen Händen. „Hör auf! Bitte!“, flehe ich und lache unkontrollierbar. Er überwältigt mich restlos mit seiner Größe und Kraft, zerrt mich auf den Boden, kniet sich über mich und hält meine Arme an meinen Seiten fest. „Du kannst mich nicht jedes Mal kitzeln, wenn du dich durchsetzen willst.“ Ich versuche, zu Atem zu kommen.

      Das Haar fällt ihm vors Gesicht und er lächelt auf mich herab. „Oh doch, kann ich.“

      Obwohl er über mir hockt, entgeht mir nicht, dass er vorsichtig ist und aufpasst, mich nicht zu erdrücken. Außerdem entgeht mir nicht, dass seine muskulösen Schenkel mich in einer Stellung einklemmen, dass ich die große Wölbung zwischen seinen Beinen gut erkennen kann. Heißer Scheiß!

      „Sag’s mir“, befiehlt er erneut und hält meine Hände in seinem eisernen Griff.

      „Es ist lange her.“ Ich nehme den Blick von seinem Paket und sehe ihm ins Gesicht.

      „Wie lange?“

      Seufzend wende ich den Blick zum Fenster. „Drei Jahre.“

      „Drei verfickte Jahre?“, wiederholt er ungläubig. „Wie kannst du überhaupt noch am Leben sein?“

      „Sehr witzig.“ Ich winde mich unter ihm. „Lass mich los.“

      „Noch nicht. Sag mir erst, weshalb so lange.“

      Ich sehe ihn wieder an. „Musst du mich unbedingt so beschämen?“

      „Ich will dich nicht beschämen. Ich versuche nur, dich zu begreifen- und kennenzulernen.“

      „Ich hatte schon lange keine Beziehung mehr und jede Menge Pech beim Daten. Und ich habe dir ja erzählt, dass ich nicht gleich mit jedem ins Bett springe. Daher die drei Jahre. Bist du jetzt zufrieden?“

      Er legt meine Hände über meinen Kopf, sein Gesicht ist meinem sehr nah und seine Haare kitzeln mich. „Das kann ich ändern“, bietet er an und presst seine harte Erektion zwischen meine Beine.

      Mein Puls steigt und meine lange vernachlässigte Pussy zieht sich zusammen bei der intimen Berührung. „Aber ich dachte, ich entspreche nicht deinen Vorstellungen.“ Meine Stimme bricht und sabotiert meine Bemühungen, zu verbergen, wie sehr er mir unter die Haut geht.

      „Das dachte ich zumindest.“ Er lässt meine Hände los, streichelt mir über den Arm, über die Rippen, über die Kurve meiner Hüfte, seine Hand greift um meinen Schenkel und er zieht mich an sich. „Aber anscheinend will mein Körper dich trotzdem … und ich habe den Verdacht, dass deiner mich auch will.“

      Ich schnappe nach Luft. „Aber ich will mehr als das“, hauche ich, will es, und doch noch so viel mehr. Mit der Nase streichelt er meinen Hals, knabbert zart an mir, und ich kämpfe gegen das Verlangen an, meine Beine um ihn zu schlingen.

      „Achtundzwanzig Zentimeter, Baby. Wie viel mehr willst du noch?“

      Ich stoße ihn von mir. Er rollt sich neben mich auf den Rücken und lacht. „Das ist nicht witzig!“ Ich schlage ihm auf den Arm.

      „Ich mache doch nur Spaß.“

      „Woher weißt du so genau, dass es achtundzwanzig Zentimeter sind?“

      „Ich habe ihn gemessen. Wenn du willst, können wir das Ergebnis gern zusammen überprüfen. Ruf unten an und lass uns ein Lineal hochbringen.“

      Kopfschüttelnd versuche ich, nicht zu lachen. „Kannst du nicht einmal eine Minute ernst sein?“

      Er setzt sich auf und lehnt sich an die Couch. Ich merke, dass er versucht, ernst zu bleiben. „Okay. Ich bin todernst.“

      Er spitzt die Lippen und sieht zum Brüllen komisch aus. Seine Haare sind zerzaust. Zögernd strecke ich die Hand aus und streiche sie ihm glatt. „Ich habe darüber nachgedacht“, beginne ich. „Beim Sex stehen wir offensichtlich auf verschiedenen Seiten. Du hast gesagt, dass Frauen dich immer nur dafür wollen und dass es für dich nichts weiter als Sex ist. Für mich ist das Gegenteil der Fall. Ich kann keinen Sex völlig ohne Gefühle haben. Das ist sicher ein Teil unserer Herausforderung. Du sollst lernen, erst Sex zu haben, wenn du auch etwas dabei fühlst, und ich soll dir zeigen, dass ich dich für mehr als nur einen guten Liebhaber halte.“

      Er blinzelt gespielt verwirrt. „Meinst du wirklich?“

      „Ja.“

      „Das klingt anstrengend und könnte nach hinten losgehen. Warum sollten sie das von uns verlangen?“

      „Damit wir lernen, uns gegenseitig wertzuschätzen?“

      „Aber was, wenn sich bei keinem von uns Gefühle einstellen?“

      Genau das ist mein Problem. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns je ineinander verlieben werden. Freundschaft und sich gut verstehen, vielleicht. Aber verlieben? Das sehe ich noch nicht. „Dann gehören wir einfach nicht zusammen“, murmele ich traurig.

      „Das bedeutet also keinen Sex?“

      Ich schlage ihn wieder neckend. „Ganz genau. Kein Sex.“

      „Niemals?“, fragt er entsetzt.

      Ich stehe auf und rücke meine Kleidung zurecht. „Lass uns nicht daran denken. Erst einmal sollten wir uns auf unsere erste Aufgabe konzentrieren, eine gemeinsame Wohnung zu finden.“

       Kaptiel 11

       Talon

      „Das ist dein Auto?“, fragt sie erstaunt, als ich sie zu meinem Geländewagen auf dem Hotelparkplatz führe.

      „Yep.“ Mein neuestes Spielzeug ist ein Ford F-150 Pick-up mit Seilwinde, breiten Reifen und einem Airbrush-Schädel auf den Seiten.

      „Ein Monster-Truck? Hat der überhaupt eine Straßenzulassung?“ Sie starrt an dem Wagen hoch und ihr Kopf reicht kaum bis zur Tür.

      Ich nehme ihr die Tasche ab und werfe sie auf den Rücksitz. Das Hochzeitskleid lassen wir vom Hotel verpacken und zu mir nach Hause schicken, denn es ist zu wuchtig, um es einfach so herumzutragen. „Natürlich.“ Ich halte ihr die Beifahrertür auf. „Bitte einsteigen, Milady.“

      Sie starrt nach oben und sieht mich dann wieder an. „Talon, ich kriege nicht einmal ein Bein hoch. Wie soll ich da einsteigen?“