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Satz und Layout: Wolkenart - Marie-Katharina Becker
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Einleitung
Lange Zeit während meiner Kindheit, Jugend und auch noch im Erwachsenenalter habe ich mich gefragt, was eigentlich mit mir los ist. Wieso kann ich mich so schlecht zusammenreißen? Wieso geht mir alles so nahe? Wieso kann ich nie bei einer Sache bleiben und muss immer Neues anfangen?
Wenn du dieses Buch liest, geht es dir vermutlich in vielen Punkten ähnlich wie mir, denn du weißt entweder schon sicher, dass du ein hochsensibles Multitalent bist oder vermutest es zumindest.
Mein Buch ist das erste Buch, das nicht nur die Themen Hochsensibilität und Scanner*in-Persönlichkeit miteinander kombiniert, sondern im Detail auf die Herausforderungen eingeht, die Menschen mit diesen spezifischen Persönlichkeitsmerkmalen haben. Dazu gehört auf der einen Seite die typisch hochsensible Seite, bei der du dir Ruhe und Zurückgezogenheit wünschst. Sie konkurriert jedoch immer mit deiner anderen, multitalentierten Seite, die neugierig ist, sich neue Erfahrungen wünscht und viele Projekte auf einmal umsetzt. Die größte Herausforderung ist also die Balance zu finden, das heißt beide Seiten in Einklang zu bringen, was oft scheinbar unmöglich erscheint.
Manchmal stehen die hochsensible Seite und die multitalentierte Seite im Konflikt zueinander. Du möchtest zum Beispiel ganz viele Ideen umsetzen und bist voller Energie. Doch wenn dann einige Projekte so richtig ins Rollen geraten, wird dir alles zu viel und deine hochsensible Seite denkt sich, dass du gerade nur allein sein und alles wieder abblasen möchtest. Ich möchte in diesem Buch genau die Menschen ansprechen, die sich in beiden Aspekten wiederfinden.
Im Buch erfährst du alles über deine Persönlichkeit als hochsensibles Multitalent. Gleichzeitig teile ich meine Erfahrungen und Strategien mit dir, die dafür gesorgt haben, dass ich als hochsensibles Multitalent meine Stärken erkennen und mein Potenzial entfalten konnte, um glücklicher zu sein.
Ich freue mich von Herzen, dass du diese eher seltenen Persönlichkeitsmerkmale als hochsensibles Multitalent mit mir teilst (welcome to the club!).
Mit dem Gendersternchen möchte ich im Buch die Geschlechtervielfalt jenseits eines binären Geschlechtermodells sichtbar machen. Auch an Stellen, an denen ich auf einen Schrägstrich zurückgreifen musste, möchte ich dennoch alle Menschen ansprechen, die sich nicht im binären Geschlechtermodell wiederfinden können oder wollen.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Lesen!
Deine Jacqueline
Kapitel 1 - Grundsätzliches über Hochsensibilität und viele Leidenschaften
In diesem Kapitel möchte ich die Persönlichkeitsmerkmale, die dich als hochsensibles Multitalent ausmachen, zunächst einzeln genauer beleuchten. Dazu widme ich mich zuerst dem linken, hochsensiblen Teil und gehe danach genauer auf den rechten Teil, also den Begriff des Multitalents, ein.
Im nächsten Kapitel beleuchte ich dann genauer, was hochsensible High Sensation Seeker ausmacht, also Menschen, die ich Multitalente nenne und die nicht nur hochsensibel, sondern auch vielseitig interessiert sind. Dieses Persönlichkeitsmerkmal kannst du in der Mitte der Grafik sehen, in der sich die beiden andere Aspekte überschneiden.
Hochsensibilität ist schon länger bekannt, wurde jedoch von der Öffentlichkeit erst so richtig wahrgenommen, als sich die amerikanische Forscherin Dr. Elaine N. Aron diesem Phänomen widmete. Sie veröffentlichte nicht nur wissenschaftliche Arbeiten dazu, sondern auch populäre Bücher für die Allgemeinheit. Inzwischen sind unzählige Bücher und Artikel zum Thema Hochsensibilität erschienen und es wird immer bekannter.
Elaine Aron benutzt den Begriff „Highly Sensitive Person“ (Abgekürzt HSP), der in ihren Büchern ins Deutsche mit „Hochsensible Menschen“ (HSM) übersetzt wurde.
Was ist Hochsensibilität?
Circa 15 bis 20 Prozent der Menschen sind hochsensibel, das heißt sie haben ein empfindlicheres Nervensystem, das mehr Stimulation wahrnimmt. Mit Stimulation sind Reize gemeint, die von außen kommen können oder aus dem Inneren heraus entstehen. Innere Reize können zum Beispiel durch Hunger, Durst, Schmerzen oder sexuelle Bedürfnisse entstehen, aber genauso gut können auch Erinnerungen oder Gedanken Reize auslösen. Äußere Reize entstehen durch die Interaktionen, die wir mit der Außenwelt eingehen.
Die Stärke und Dauer von Reizen und wie intensiv wir sie erfahren, ist bei jedem Menschen individuell. Generell nehmen hochsensible Menschen bereits ganz feine Reize wahr, die bei nicht hochsensiblen Menschen noch nicht im Bewusstsein ankommen. Die gleiche Situation oder Erfahrung kann also für einen hochsensiblen Menschen viel anstrengender sein als für nicht hochsensible Menschen. Beim gleichen Reiz ist das Erregungsniveau des Nervensystems individuell unterschiedlich.
Das heißt, du bildest dir nicht ein, dass etwas für dich erschöpfender ist, und du stellst dich nicht an, wie es so gern zu hochsensiblen Menschen gesagt wird. Hochsensibilität wird meist vererbt, aber auch wie wir aufwachsen hat einen Einfluss darauf, wie die Hochsensibilität bei dir ausprägt ist.
Elaine Aron definiert Hochsensibilität anhand der folgenden vier Indikatoren:
Verarbeitungstiefe
Übererregbarkeit
Emotionale Intensität
Sinnessensibilität
Im Folgenden möchte ich kurz auf jeden einzelnen Faktor eingehen und beschreiben, was ihn ausmacht. Von außen kannst du bei anderen Menschen gut beobachten, ob sie eventuell hochsensibel sind, wenn du auf diese vier Faktoren achtest.
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