verschiedene Klemmentypen vorgeschlagen [141], die entsprechend den Anforderungen auch für Lösungen mit erhöhter Sicherheit oder zusätzlichem Schwingungsschutz eingesetzt werden können. Es waren:
- Gleitklemmen mit begrenzter Haltekraft, die ein Durchrutschen des Leiterseiles ab einer bestimmten Zugkraft gestatten und
- Haftklemmen, die das Durchrutschen des Leiterseiles begrenzen oder verhindern können [142].
Bei Längsbund-Isolatoren werden 2 Beiseile beiderseits der Kopfrille durch den Isolator geführt (Bild 129 und Bild 130) [24], [140].
Bild 129: Längsbund-Stützen-Isolator
Die beiden Beiseile sind vor der Montage vorzuformen. Das Leiterseil ist im Bereich der Auflage am Isolatorkopf mit Wickelband zu umwickeln. Das Wickelband darf nicht bis unter die Klemmen reichen [142].
Bild 130: Leiterseilbefestigung am Längsbund-Stützen-Isolator
Bei der Montage sind die Beiseile durch die Kopfbohrungen durchzustecken und durch die Klemmen mit dem Leiterseil zu verbinden (Bild 131).
Bild 131: Montierter Längsbund
Die nach unten gebogenen Enden der Beiseile wirken gleichzeitig als Lichtbogenschutz. Für schwingungsgefährdete Strecken sind längere Beiseile mit 4 Beiseilklemmen zu verwenden. Geeignete Beiseilklemmen für Längs-bunde sind in den Bildern 132 bis 134 dargestellt.
Bild 132: U-Bügelklemme als GleitklemmeBild 133: Bügelschraubklemme als Haftklemme
Bild 134: Deckelklemme als Haftklemme
Mittelbund-Isolatoren besitzen nur eine Bohrung unterhalb der Kopfrille zur Aufnahme eines Beiseiles (Bild 135 und Bild 136) [142], [144], [145].
Bild 135: Mittelbund-Stützen-Isolator
Bild 136: Leiterseil-Befestigung am Mittelbund-Stützen-Isolator
Bild 137: "Schwingungssichere" Befestigung am Mittelbund-Stützenisolator
Für die Beiseilbefestigung am Mittelbund-Isolator sind die in den Bildern 138 und 139 dargestellten Klemmen geeignet.
Bild 138: Klemmen für die Mittelbundbefestigung oben: Gleitklemme unten: Haftklemme
Bild 139: Zahnklemme für die Mittelbundbefestigung
Die Vorteile des Längsbund- und des Mittelbund-Isolators sind:
* Das Leiterseil ist nicht fest mit dem Isolatorkopf verbunden. Es kann frei schwingen.
* Es gibt keine Metallteile, die fest am Isolatorkopf befestigt sind.
* Das lange Beiseil übernimmt den Schutz des Leiterseiles vor Lichtbögen und vor Seilschwingungen.
Für Winkeltragmaste wurde der Mittelbund-Isolator als sog. Schrägbund-Isolator ausgeführt. D. h., die tiefe Seilrille und die Bohrung durch den Isolatorkopf wurden so ausgeführt, dass eine Führung des Leiter- und des Beiseiles ohne Knicke und scharfe Kanten im Winkel der Leitungstrasse möglich ist (Bild 140).
Bild 140: Kopf des Schrägbund-Stützen-Isolators
Die Haltekraft und die Anordnung der Klemmen kann bei allen Beiseilen so gestaltet werden, dass
* eine Verhinderung oder Begrenzung des Durchrutschens des Leiterseiles,
* eine begrenzte Haltekraft oder
* das Durchgleiten des Leiterseiles bei Seilbruch, Baumsturz oder bei abnormalen Differenzzügen (ungleiche Eislast)
erreicht wird. Die Beiseile bieten außerdem einen zusätzlichen Schutz des Leiterseiles vor Lichtbogeneinwirkungen.
Diese neuen Stützen-Isolatoren erfüllten zunächst in Verbindung mit den dafür ausgebildeten Leiterseilbefestigungen durch Seilklemmen die Anforderungen.
Die Befestigung mit begrenzter Längsverschiebbarkeit bewährte sich jedoch bei dynamischen Beanspruchungen nicht besonders gut. Es kam zu Traversen- und Mastumbrüchen. 1970 durchgeführte umfangreiche Untersuchungen [145] ergaben, dass die Leiterseil-Befestigung mit Spiralen auf Grund der mit diesen Armaturen erreichbaren beachtlichen dämpfenden Wirkung, die geeignetste Befestigungs-Methode ist.
Die Spiralen ermöglichen eine zuverlässige und elastische Befestigung des Leiterseiles am Stützen-Isolator [146]. Für Längsbund- und Mittelbund-Befestigung wurden dazu unterschiedliche Bund-Spiralen entwickelt (Bild 141 und 142).
Bild 141: Längsbund-Spirale
Bild 142: Mittelbund-Spirale
Je nach Isolatorenbauart werden die Bund-Spiralen als
- vorgeformte Einzelstäbe oder als
- Stabbündel
geliefert. Sie lassen sich ohne Hilfswerkzeug montieren.
1982 bringt die USA-Firma Lindsey eine Kopfklemme (Tragklemme) auf den Markt, die für das nachträgliche Aufschrauben auf den Kopf von Stützen-Isolatoren und Freileitungs-Stützern geeignet ist (Bild 143) [150].
Die unter der Bezeichnung UNICON angebotene Kopfklemme mit schwingender Mulde besteht aus einer Aluminium-Legierung und hat den Vorteil, dass sie mit nur 1 Schraubbolzen montiert werden kann.
Bild 143: UNICON-Kopfklemme (Lindsey)
Eine ähnliche Konstruktion mit schwingender Tragmulde entwickelte Dalekovod (Bild 144) [152].
Bild 144: Kopfklemme von Dalekovod
Die gleichen Tragmulden können auch für Stützen-Isolatoren mit am Kopf aufgekitteter Metallkappe verwendet werden.
Das Porzellanwerk RWI bot 1985 einen Stützen-Isolator als Schwingklemmen-Stützen-Isolator an (Bild 145) [143], [147], [148].
Bild 145: Schwingklemmen-Stützen-Isolator
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