Isolierkörpers ist mit einem Bleigewinde nach DIN 405, Teil 1 (Rundgewinde) versehen. Der Isolierkörper kann mit geraden oder gebogenen Stützen mit Rundgewinde montiert werden.
Ende der 1980er Jahre kamen Stützen-Isolatoren mit einer sehr großen Kopfrille auf den Markt (Bild 146), in die zur Aufnahme des Leiterseiles eine oben offene Kunststoffhülse aus Thermoplast eingelegt wurde (Bild 146 und Bild 147) [144].
Bild 146: Stützen-Isolator mit großer Kopfrille
Bild 147: Montierte Kunststoffhülse
Die Isolierkörper-Bohrung für die Aufnahme der Stütze war bei diesen Isolatoren
* mit einer Polyester-Hülse versehen oder
* mit Blei-Antimon-Gewinde ausgerüstet.
Außerdem konnten die Isolatoren mit einer bis zum 1. Schirm reichenden halbleitenden Glasur des Kopfes geliefert werden.
In zunehmendem Maße werden seit einigen Jahrzehnten für Stützen-Isolatoren die Isolierkörper wieder aus Glas hergestellt, wobei, wie bereits 1900 erprobt (Bild 14), vorgespanntes Glas eine besondere Rolle spielt. Bekannt sind die Glas-Stützen-Isolatoren der Firma Sediver (Frankreich), die unter der Bezeichnung "FIXRAP" mit einer Kopfkappe aus Metall und einer Schnellverschluß-Kopfklemme versehen sind [153].
Aus Spanien sind vor Jahren ebenfalls ein- und mehrteilige Glas-Isolatoren bekannt geworden [154] (Bild 148).
Bild 148: Mehrteiliger Glas-Isolator (Spanien)
Obwohl auch schon seit vielen Jahren versucht wurde, Kunststoffe für die Herstellung von Stützen-Isolatoren einzusetzen, sind zufriedenstellende Lösungen erst seit ca. 30 Jahren zu verzeichnen. In England wurden von Hendrix seit 1970 Stützen-Isolatoren aus Polyäthylen für Spannungen von 15 kV bis 35 kV hergestellt [151]. Die Vorteile gegenüber Pozellan-Isolatoren sind:
- widerstandsfähiger gegen Vandalismus (Beschuß mit Schrotflinten und Gewehren, Steinwurf),
- höhere Durchschlagfestigkeit,
- resistent gegen UV-Strahlung,
- bessere Selbstreinigungseigenschaften ("Wetterwäsche"),
- bequemere Handhabung bei Transport und Montage durch geringere Masse.
Gegenwärtig werden von Hendrix (England) Stützen-Isolatoren für 15 kV bis 35 kV mit 2 Kopfformen hergestellt:
* Bundkopf-Isolatoren (tie-top insulators, Bild 149) und
* "Schraubstock"-Isolatoren (vise-top insulators, Bild 150).
Bild 149: Polyäthylen-Bundkopf-Isolator (tie-top)Bild 150: "Schraubstock"-Isolator (vise-top) aus Polyäthylen
Der Bundkopf-Isolator ist mit den amerikanischen ANSI-Kopfausführungen (neck) C oder F versehen (siehe Bild 157). Er wird mittels feuerverzinkter Stahlstützen am Mast montiert (Bild 151) [155], [156].
Die Leiterseilbefestigung an diesem Isolator wird mit Hilfe einer 8-formigen Ringschleife (ring tie) aus EPDM-Gummi mit einem speziellen Montagewerkzeug vorgenommen (Bild 152) [155]. Mit diesem Werkzeug aus Kunststoff wird die Ringschleife über Leiterseil und Bundkopf geschlungen.
Der Schraubstock-Isolator (Bild 150) wird für Aluminium-Seile mit Aluminium-Einlagen in den Backen und für isolierte Freileitungsseile mit Nylon-Einlagen geliefert. An diesem Isolator kann für den Seilzug ein zweiteiliges Werkzeug (Bild 153) eingespannt werden, wobei dann auf andere Hilfsmittel (z. B. Seilrollen) verzichtet werden kann.
Bild 151: Montierter Bundkopf-Isolator aus KunststoffBild 152: Ringschleife aus EPDM-Gummi zur Leiterseilbefestigung am Bundkopf-Isolator
Bild 153: Hilfswerkzeug für den Seilzug, Anbringung am Vise-top-Isolator nach Bild 150
1988 entwickelte EMC Stützen-Isolatoren aus cycloalipatischem Kunststoff für Spannungen bis 33 kV (Bild 154) [157].
Bild 154: EMC-Stützen-Isolator aus Kunststoff
Diese Isolatoren können mit Innengewinde für die Aufnahme von Stahlstützen mit "Zink-Fingerhut" oder mit bereits im Isolierkörper befindlicher Zinkhülse geliefert werden.
1999 kommt ein weiterer Stützen-Isolator aus einem cycloalipatischen Epoxidharz auf den Markt, der auch für hohe Spannungen einsetzbar ist (Bild 155) [149].
Bild 155: Kunststoff-Stützen-Isolator
Bild 156: Stützen-Isolator mit GFK-Isolierstütze
In den USA werden für besondere Fälle zusätzlich zum Porzellan-Stützen-Isolator Isolier-Stützen verwendet (Bild 156) [158]. Als isolierender Teil der Stütze wird ein massiver Glasfaserstab (GfP) eingesetzt, der an den Enden in Aluminium-Gußkappen gefaßt ist.
Während in Deutschland ab 1929 die Formen und die Abmessungen für den Kopf des Isolierkörpers der Stützen-Isolatoren bis auf wenige Konstruktionsmaße in DIN VDE-Normen vorgeschrieben wurden, waren solche Festlegungen in den USA erst später in den ASA-Standards (ASA = American Standards Association) ASA C 29.5 und ASA C 29.6 enthalten. Diese ASA-Standards wurden nach 1961 umbenannt und erhielten die Bezeichnung ANSI-Standards (ANSI = American National Standards Institute), mit identischem Inhalt [277], [278].
Die Kopfausführungen (neck) nach ANSI wurden mit Buchstabenbezeichnungen A, C, F, J, K und N versehen, die auch heute noch gelten (siehe Bild 157 und Bild 158).
Bild 157: C-, F- und J-Neck nach ANSI C 29.5,
Klasse 55-2 bis
Klasse 55-7, für
NS- und MS-Stützen-Isolatoren
Bild 158: J- und K-Neck nach ANSI C 29.6,
Klasse 56-1 bis
Klasse 56-5, für
HS-Stützen-Isolatoren
Das Innengewinde der Isolierkörper ist nach ANSI C 29.6 festgelegt.
Für Freileitungs-Stützer aus Porzellan für Hochspannungszwecke wurden die Kopfabmessungen im Standard ANSI C 29.7 vorgegeben und erhielten die Bezeichnung "N-Neck" oder "F-Neck" (Bild 159).
Bild 159: N-Neck nach ANSI C 29.7 Klasse 57-4 und 57-6 für Freileitungs-Stützer
Die Kopfabmessungen nach Bild 159. finden auch bei Stützen-Isolatoren Anwendung, insbesondere bei solchen aus Kunststoff.
1974 wurde von der IEC beschlossen, mit der