Doris E. M. Bulenda

Der Dämon und das Bauernmädchen | Erotischer Roman


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Welten mit seiner menschlichen Fracht in den Armen durchschritten und war wohlbehalten in seiner Behausung in der Dämonenwelt angelangt. Er schaute auf das Mädchen, das ihn mit großen Augen anstarrte. Dann stellte er sie auf den Boden, hielt sie aber immer noch fest, damit sie nicht umfiel.

      Aber Agnes drohte nicht umzukippen, sie war kein ängstlicher Mensch. Sie war nur erstaunt und verblüfft über das, was sich da gerade getan hatte. Neugierig blickte sie sich um und überlegte, wo sie hier gelandet war. Auf den ersten Blick war nur zu sehen, dass sie sich wohl im Inneren eines Hauses befand. Der Raum sah sauber aus, und der Boden war mit dicken Teppichen belegt. Sonst gab es keine Einrichtungsgegenstände. Das Licht war ein wenig gedämpft, schien harte Konturen abzumildern und tat ihren Augen gut.

      Der Dämon vor ihr musterte sie schweigend. Schließlich traute sich Agnes, ihn genauer anzusehen und blickte zu ihm auf.

      »Wer bist du? Wo bin ich hier? Was hast du mit mir vor?«, brachte Agnes schließlich stammelnd heraus.

      Der Dämon lachte laut auf. »Ich bin der Dämon, den der Magier auf euren Wunsch hin beschworen hat. Er hat die Pforte zur Dämonenwelt geöffnet, und ich bin gekommen. Du hast mir gefallen, und deshalb habe ich dich mitgenommen. Du bist jetzt in der Dämonenwelt, in meinem Zuhause. Und was ich mit dir vorhabe«, er machte eine Pause, »ich will Liebe und Lust mit dir genießen.«

      Na ja, typisch Mann, warum sollte das bei einem Dämon auch anders sein? Agnes schaute das Wesen vor sich noch mal genauer an. Puh, war der groß und stark. Er sah wild aus und ungezähmt – und eigentlich war er ein ganz kleines bisschen … tja, verlockend und interessant. Sie wusste nicht, wie sie sich das erklären sollte, aber wenn sie ihn jetzt betrachtete, wusste sie, dass Widerstand sowieso keinen Zweck haben würde. Gegen diese Muskeln und diese Kraft hatte sie keine Chance. Also gut, dann würde sie freiwillig mitmachen und versuchen, den riesigen Dämon nicht zu verärgern. Vielleicht schaute ja auch ein bisschen Spaß für sie dabei raus. Sie zuckte die Achseln und wollte ihren Rock hochschieben, um den Unterleib für ihn freizumachen.

      Der Dämon lachte und hielt ihre Hände fest. »Nein, kleines Menschenmädchen, nicht so schnell. Zuerst wirst du ein paar dämonische Höflichkeitsformen lernen. Lege deine Handflächen gekreuzt an die Stirn, verneige dich vor mir, und rede mich in Zukunft mit ›dämonischer Gebieter‹ an.«

      Agnes schaute eine Sekunde verwirrt, aber dann nickte sie. »Dämonischer Gebieter« oder »Euer Gnaden«, »Euer Hochwohlgeboren«, »Hochedler Herr«, wo war da schon der Unterschied? Sie war ein Bauernmädchen, ein kluges Bauernmädchen, und sie wusste, dass die förmliche Anrede für viele Höherstehende sehr wichtig war. So legte sie die Handflächen gekreuzt auf die Stirn, verneigte sich und brachte sogar halbwegs laut heraus: »Mein dämonischer Gebieter.«

      Der Dämon nickte zufrieden, er kreuzte die Arme über der Brust, verneigte sich ebenfalls und sagte: »Sei willkommen in der Dämonenwelt, meine menschliche Herrin.«

      Damit hatte Agnes nicht gerechnet. Wieso nannte er sie »Herrin« und verneigte sich auch noch vor ihr? Aber anscheinend hatte das mit dieser dämonischen Höflichkeit zu tun, die er gerade angesprochen hatte. Sie schaute auf und sah, dass der Dämon von ihr eine Antwort erwartete.

      Wieder verneigte sie sich und improvisierte: »Ich danke dir, mein dämonischer Gebieter.«

      Damit schien sie den richtigen Ton getroffen zu haben, denn der Dämon nickte beifällig mit dem Kopf. »Nun, Menschenmädchen, jetzt werden wir uns auf unsere Liebesspiele vorbereiten.«

      Nachdem sie vorhin mit dem Hochschieben des Kleides falsch gelegen hatte, bewegte sich Agnes im Moment lieber nicht. Der Dämon kam zu ihr und streifte ihr vorsichtig das Kleid und das Unterhemd ab. Als sie nackt vor ihm stand, betrachtete er sie lange. Agnes versuchte sehr verlegen, ihre Blöße ein wenig mit den Händen zu bedecken, aber ihr Entführer schob ihre Arme weg und hielt sie fest.

      »Du bist sehr schön, Menschenmädchen. Sage mir deinen Namen.«

      »Agnes, ich heiße Agnes. Und wie heißt du … dämonischer Gebieter?« Zum Glück war ihr noch eingefallen, das anzuhängen, da der Dämon anscheinend großen Wert auf die förmliche Anrede legte.

      »Mein Name ist Z‘ehtar-Veh‘r, du kannst mich Veh‘r nennen. Komm, meine menschliche Herrin, du wirst jetzt als Erstes ein Bad nehmen.«

      Der Dämon schob einen Arm unter ihre Oberschenkel und legte den anderen um ihre Schultern, dann hob er sie hoch. Er trug sie durch eine Tür, die sich in einer Wand öffnete, in einen anderen Raum.

      Was Agnes dort als Erstes sah, war eine Wasserfläche. Eine riesige, kreisrunde Wasserfläche, ein gigantischer Badezuber, ganz im Boden versenkt. Das Wasser in diesem Zuber schimmerte milchig-weiß mit kleinen, hellblauen Sprenkeln.

      Der Dämon setzte seine menschliche Fracht am Rand ab. Der Untergrund war warm und weich unter Agnes‘ Füßen und fühlte sich sehr angenehm an.

      »Steige in das Wasser, Menschenmädchen Agnes. Es wird dir guttun, glaube mir.«

      Agnes schaute auf die Stelle, auf die der Dämon deutete. Ja, da waren Stufen, die in das Becken hinabführten. Sie setzte vorsichtig einen Fuß ins Wasser. Oh, das war angenehm, genau richtig temperiert, warm und weich umschmeichelte es ihren Fuß. Schon betrat sie mit dem zweiten Fuß das Becken und stieg schnell die Stufen hinunter. Das Wasser reichte ihr bis zur Brust, als sie unten angelangt war. Der Dämon bedeutete ihr, sie solle nach links gehen. Dort gab es eine Art Bank, auf die sie sich setzte. Jetzt war sie bis zum Hals im Wasser und es fühlte sich großartig an.

      Ihr übernatürlicher Entführer reichte ihr vom Beckenrand aus ein Stück Seife. »Hier, wasche dich gründlich damit, auch die Haare. Moment, warte, komme mit deinem Haupt näher an den Rand.«

      Agnes legte den Kopf in den Nacken, sodass der Dämon ihren Hinterkopf erreichen konnte. Der begann sofort damit, ihren dicken, festen Zopf aufzulösen. Das tat er ganz vorsichtig und behutsam, sie spürte kein einziges Ziehen oder Ziepen wie daheim, wenn die Mutter den Zopf aufmachte. Als die Haare offen waren, spielte der Dämon kurz damit, er streichelte darüber, wickelte sie sich lose um die Hand und löste sie wieder. Dabei achtete er peinlich genau darauf, ihre Haut nicht mit seinen Krallen zu berühren und sie damit zu verletzen.

      »So, jetzt seife dich gründlich ein, wasche dir auch die Haare und tauche ein paarmal unter. Dieses Wasser wird deinen Körper ein bisschen abhärten für die Dämonenwelt. Wenn du fertig bist, komme ich zurück.« Schon war der Dämon durch die Tür verschwunden.

      Agnes roch an der Seife. Die duftete sehr angenehm, wie eine Blüte oder eine Blume, fand sie. Und sie fühlte sich auch sehr gut auf ihrer Haut an. So wusch sich das Mädchen gründlich und ließ keine Stelle ihres Körpers aus. Nachdem sie auch die Haare eingeseift hatte, tauchte sie mehrfach unter und spülte den Seifenschaum wieder ab. Das Wasser fühlte sich immer angenehmer an, je länger sie darin liegen blieb. Es schien sie zu umschmeicheln und zu streicheln, leicht zu kitzeln und auch ein bisschen zu kratzen. Nur so, dass es gerade angenehm war. Agnes fühlte sich wohl und wäre am liebsten stundenlang in diesem wunderbaren, riesigen Bad geblieben.

      Die Tür öffnete sich und Z‘ehtar-Veh‘r, der Dämon, betrat den Raum. Er trug einen Krug und zwei Gläser in den Händen. Das stellte er am Beckenrand ab, dann ließ er sich der Länge nach neben dem Wasser nieder, sein Kopf direkt neben dem von Agnes. Sein großer Körper lagerte bequem auf der Seite, die Flügel waren zusammengeklappt und standen über seinen Kopf hinaus.

      Agnes betrachtete ihn staunend. Die vier Hörner auf dem Kopf, die riesigen Augen, die Nase, die fast nur aus großen Nüstern zu bestehen schien, der Mund, dem die Reißzähne etwas Gewalttätiges verliehen, und die Lippen, die sanft und weich aussahen. Der Körper des Dämons war dem eines Menschen recht ähnlich, aber die Muskeln schienen wesentlich stärker ausgeprägt zu sein. Die Schuppen seiner Haut leuchteten in diesem dämmrigen Licht und schienen kleine, grünblaue Lichtblitze abzugeben.

      Nur – der Dämon hatte gesagt, er wolle mit ihr Lust und Liebe genießen. Er trug keine Kleidung, und sie konnte seinen Unterleib genau betrachten. Da war nichts. Kein Schwanz, keine Hoden, also nichts, was da bei einem menschlichen