hat die Medizin auch ihre Berechtigung, nämlich genau dann, wenn eine Krankheit vorliegt und Abweichungen von dem normalen Schwangerschafts- und Geburtsverlauf auftreten. Es sollte eine Unterscheidung zwischen vorbeugenden Maßnahmen und notwendigen Maßnahmen gemacht werden.
Eine Frau kann jedoch nur für sich selbst entscheiden, wenn sie ausreichend Wissen über die natürlichen Vorgänge hat.
Die Macht der Gedanken
Die Einstellung zur Geburt ist entscheidend für das Wohlbefinden der Frau und hat auch Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Geburt. Wenn sich die Frau mit positiven Gedanken beschäftigt, auf die Geburt freut und das Kind willkommen heißt, dann kann sie ihren Geist und Körper positiv auf dieses Ereignis vorbereiten. Ängste, die aufkommen, sind natürlich und berechtigt. Wichtig ist, diese Ängste anzunehmen, den Hintergrund dafür herauszufinden und daran zu arbeiten, diese Angst aufzulösen. Die größte Angst betrifft meist die Geburtsschmerzen. Sie entsteht durch Erzählungen und unzureichendem Wissen über den Geburtsvorgang im Körper. Die Evolution hat bei den Lebewesen dafür gesorgt, dass die Gebärenden von Natur aus bestens dafür ausgestattet sind, denn sonst wäre das Fortbestehen dieser Art gefährdet.
Entspannung und Atemtechniken
Während der Geburt ist es für den gesamten Geburtsverlauf sehr hilfreich, wenn die Frau mental und körperlich entspannt ist. Denn sobald sich die Frau verspannt, werden auch die Muskeln angespannt und können den normalen Geburtsverlauf verzögern.
Entspannung erreicht die Gebärende zum einen durch positive Gedanken an den Geburtsverlauf, zum anderen auch durch eine ruhige Atmosphäre an einem Ort, an dem sie sich wohlfühlt, mit gedämmtem Licht, ruhigen musikalischen Klängen und beruhigenden Düften.
Während der Geburt sind eine entspannte Gebärposition und eine bewusste Atmung die Bereiche, die eine Frau kontrollieren kann. Es ist hilfreich, sich schon während der Schwangerschaft mit diesen Bereichen zu beschäftigen, um gut vorbereitet in die Geburt zu gehen.
Bei der Atmung gibt es während der Geburt verschiedene Techniken, die während der unterschiedlichen Geburtsphasen zum Einsatz kommen können. Der Sauerstoff, der durch die Atmung zugeführt wird, ist der wichtigste Stoff für die Arbeit der Muskeln in der Gebärmutter. Die Phasen, welche während der Geburt durchlaufen werden, sind die Eröffnungsphase, in der die Ruheatmung zur Anwendung kommt, dann die Geburtsphase, in der die bewusste langsame und tiefe Atmung eingesetzt wird, und zum Schluss der Geburt setzen die Presswehen ein, mit denen das Kind auf die Welt kommt, hierbei kann der Verlauf mit einer weiteren besonders tiefen Atmung begleitet werden.
Die bewusste Ruheatmung wird angewendet, um allgemein zur Ruhe zu kommen und zwischen den Wehen den Körper noch mal bewusst zu entspannen. Mit der Ruheatmung ist das langsame und tiefe Ein- und Ausatmen gemeint.
Die Geburtsatmung hilft, die Wehen zu veratmen und das Kind während der Geburt, gedanklich gesehen, nach unten zu atmen. Es geht nicht darum zu pressen, sondern bewusst zu atmen, dabei den Mund zu öffnen, um die gesamte Kiefermuskulatur locker zu halten. Diese lockere Haltung wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Sobald die Zähne zusammengebissen werden, verkrampft sich unweigerlich auch der Rest des Körpers.
Entscheidend für die richtige Atmung ist, dass sich diese für die Frau angenehm und passend anfühlt.
Der Geburtsverlauf
Körper und Geist hängen unmittelbar zusammen. Daher ist zunächst die gedankliche Einstellung von Bedeutung für den Geburtsverlauf. Es hilft dem Körper, wenn man sich in Gedanken visualisieren kann, wie das Kind stetig weiter nach unten rutscht, der Körper der Frau dabei lockerer und weiter wird, bis das Baby schließlich geboren wird. Die Gebärmutter und der Damm sind mit Muskeln ausgestattet, die sich enorm weiten können. Man kann sich die Öffnungsarbeit der Muskeln wie das Öffnen einer Rose vorstellen. In jedem Falle darf man davon ausgehen, dass der Körper ohne äußere Einflüsse bestens auf die Geburt vorbereitet ist, und weiß, was zu tun ist, um dem Baby auf die Welt zu helfen. Die Dauer des Geburtsverlaufes kann sehr unterschiedlich sein. Manche Babys werden innerhalb von einer Stunde geboren, andere Babys und deren Mütter lassen sich mehrere Stunden Zeit. Der Gemütszustand der gebärenden Frau hat einen großen Einfluss auf die Geburtsdauer. Wenn sich die Frau unwohl fühlt oder sich aus Angst und Unsicherheit innerlich zusammenzieht, dann verzögert dies den Geburtsprozess.
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Mythos
»Eine schwangere Frau braucht ärztliche Unterstützung und muss starke Geburtsschmerzen aushalten.«
Eine gesunde Frau braucht für die Geburt normalerweise keinen Arzt, sondern Ruhe und Geborgenheit. Geburtswehen können auf ganz unterschiedliche Weise empfunden werden. Besonders die Einstellung zur Geburt und der Umgang mit den Wehen tragen dazu bei, wie eine Geburt erlebt wird.
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Schon ein paar Tage vor der Geburt gibt es Anzeichen, die eine baldige Geburt ankündigen. Dies sind zum Beispiel Übungswehen oder auch der Abgang des Schleimpfropfes, welcher den Muttermund verschließt, und natürlich auch die Vorahnung der Schwangeren.
Bei einem üblichen Geburtsverlauf spürt die Frau zunächst leichte Wehen, welche auch Rückenschmerzen ähneln können. Diese leichten Wehen kommen manchmal im Abstand von zwei Stunden, nach und nach wird die Zeit zwischen den Wehen immer kürzer. Wenn die Wehen etwa alle 10 Minuten kommen, dann dauert es gewiss nicht mehr lange, bis das Baby geboren wird. In der Endphase der Geburt kommen die Wehen etwa alle zwei Minuten, bis dann zum Schluss die Presswehen einsetzen. Leider gibt es für werdende Mütter keine Standardbeschreibung über einen Geburtsverlauf. Manche Frauen merken keine Anzeichen vor der Geburt, und ehe sie sich versehen, sind sie schon mittendrin im Geburtsverlauf, ohne auch nur eine Übungswehe gespürt zu haben.
Selbst die Angabe, dass eine Schwangerschaft neun Monate dauert, ist ein Richtwert. Manche ausgereiften Babys kommen drei Wochen früher zur Welt und andere auch mal zwei Wochen später als zum errechneten Geburtstermin.
Hausgeburt und Alleingeburt
Vorbereitung
Die Ansammlung von Wissen ist die erste Vorbereitungsmaßnahme. So hat man die Möglichkeit, sich ausführlich Gedanken zu machen, wie man sich eine Geburt wünschen würde. So bin ich auch vorgegangen und habe immer wieder probiert, mir die Geburt genau so vorzustellen, wie ich sie erleben wollte.
Wenn Sorgen oder Ängste aufkamen, habe ich nach Informationen über die Fragen gesucht, so konnte ich mich selbst immer wieder beruhigen und Mut finden. Genau zu wissen, was ich wollte, war enorm beruhigend.
Bei jeder schwangeren Frau setzt vor dem Ende der Schwangerschaft üblicherweise der Nestbautrieb ein. Das heißt, sie hat das Bedürfnis, den Wohnraum schön herzurichten und alles Notwendige für das Baby zu organisieren. Für ein Baby braucht es gar nicht so viel, wie man meinen mag. Ich besorgte Babykleidung in Bio-Qualität und achtete darauf, dass alles leicht an- und auszuziehen war.
Das Baby braucht Hemdchen und Höschen, Socken, Mützen, Kleidung für draußen, Stoffwindeln als Tücher für alles, ein Pipitöpfchen, ein Tragetuch und einen Sitz für das Auto. Je nach Größe und Sicherheit des Elternbettes braucht man gegebenenfalls noch ein Beistellbett für das Familienbett. Auf den Kinderwagen haben wir in der ersten Zeit verzichtet, dieser kam später als Lastenschlepper dazu. Die Kinder werden meistens in der Trage mitgenommen, bis sie selbst laufen können.
Utensilien wie Schnuller, Windeln, Fläschchen, Wickeltisch und Sonstiges braucht man generell nicht.
Der Reiz, verschiedenste angebotene Babysachen zu kaufen, weil sie einfach so süß sind, ist oft groß. Zum Glück haben wir uns dazu nicht hinreißen lassen, denn das Baby ist am Ende einfach alleine schon süß genug. Und von dem gesparten Geld konnten wir später das Kinderzimmer einrichten. Erstmal brauchen die Kinder kein eigenes Zimmer. Sie schlafen im Familienbett und spielen dort, wo die Eltern sind.
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