einen Einblick geben, wie eine Geburt verlaufen könnte. Es geht in erster Linie darum, dass die Geburt ein schönes Erlebnis war, das so wie beschrieben in meinen Erinnerungen haftet. Natürlich erlebt jede Frau die Geburt ihres Kindes auf eine ganz eigene persönliche Weise.
Hausgeburt
Die Geburt meines Sohnes konnte ich kaum erwarten, ich hegte auch immer mal wieder ein paar Sorgen, ob denn wirklich alles gutgehen würde und was wäre, wenn, aber ich war mir ganz sicher, dass mein Kind zu Hause zur Welt kommen sollte. Ich konnte und kann mir bis heute nicht vorstellen, mich zu Beginn der Wehen in ein Auto zu setzen und mein gemütliches Zuhause zu verlassen, um in ein Krankenhaus oder Geburtshaus zu fahren.
Schon drei Wochen vor dem Geburtstermin richtete ich das Badezimmer schön her, denn ich stellte mir eine Wassergeburt in unserer Badewanne vor. Für einen Geburtspool haben wir in unserem kleinen Haus keinen Platz. Ich hatte Musik, angenehme Zitronengerüche, schöne Dekoration und eine Salzkristalllampe organisiert. Ich legte mir auch schon die Kleidung zurecht, welche ich nach der Geburt anziehen wollte, und alles, was es für das Baby brauchte. Das waren erstmal nur warme Decken zum Einkuscheln.
Zehn Tage vor dem errechneten Geburtstermin hatte das Warten ein Ende. Noch am Abend saß ich mit rundem Bauch auf der Couch und dachte, dass es wohl noch ewig dauern würde.
In der Nacht schlief ich gut und ruhig, bis ich am Morgen mit Wehen aufwachte, welche etwa alle zehn Minuten wiederkehrten. Zuerst wusste ich gar nicht genau, ob es wirklich Geburtswehen sind. Es zog einfach im Rücken, aber mir fehlte die Erfahrung, um dies genau einzuschätzen.
Ich lief im Haus umher, ließ die Badewanne volllaufen, richtete mir noch etwas Obst und Getränke und weckte meinen Mann. Er bat mich, doch bitte die Hebamme anzurufen. Sie hatte eine Stunde Fahrtzeit bis zu uns. Um etwa neun Uhr traf sie bei uns zu Hause ein. Ich bin in der Zwischenzeit schon in die Badewanne gestiegen und versuchte, die Wehen, die nun in kürzeren Abständen kamen, zu veratmen. Als die Hebamme kam, sprach sie ganz ruhig mit mir und zog sich dann erstmal wieder zurück. Kurz vor zehn Uhr bekam ich etwas Angst, ob ich die Geburtsschmerzen, die noch kommen würden, wohl aushalten könnte. Die Hebamme und mein Mann beruhigten mich. Vor der Badezimmertür sagte die Hebamme zu meinem Mann, dass es wohl noch dauern wird, als er fragte, wie weit ich wohl sei. Aber einen Moment später rief ich die beiden wieder herein und bat sie, nicht mehr zu gehen. Zwei Wehen später war der Kopf geboren und eine weitere Wehe später mein Sohn. Ich konnte es kaum glauben, ihn endlich in den Armen zu halten. Noch überraschter war ich, dass die Schmerzen, die ja angeblich noch kommen sollten, gar nicht stärker wurden. Natürlich waren die Wehen sehr intensiv und durchzogen den ganzen Körper, aber es war definitiv kein Schmerz, der nicht auszuhalten war.
Mein Mann half mir und unserem Sohn aus dem Wasser, trocknete uns ab und begleitete mich zusammen mit der Hebamme zum Bett. Dort konnten wir uns kennenlernen und ausruhen.
Alleingeburt
Die Geburt meiner Tochter ist noch nicht so lange her und daher sicher noch etwas genauer in Erinnerung. Fest stand für mich von Anfang an, dass ich mir die Geburt genauso wie bei meinem Sohn wünschte. Nur dass ich am liebsten auch ohne Hebamme wäre. Andererseits war es gut zu wissen, dass ich eine Hebamme im Hintergrund hatte und, wenn ich wollte, sie kontaktieren konnte.
Vier Tage vor dem Geburtstermin wurde ich langsam nervös. Meine Mutter hat an dem Tag Geburtstag, und wir fuhren noch in ein nahe gelegenes Eiscafé. An dem Tag sollte es nicht so weit sein, ich hoffte, dass jeder in der Familie seinen eigenen Geburtstag bekommt. Natürlich erhielt ich von den Geburtstagsgästen noch schlaue Tipps, wie ich die Geburt mal in Gang bringen könnte. Doch ich hoffte einfach auf einen ganz natürlichen Anfang. Mein Baby würde schon wissen, wann es rauskommen möchte. Ich war trotzdem etwas unruhig. Nachdem ich meinen Sohn ins Bett gebracht hatte, setzte ich mich am Abend noch ins Badezimmer und machte es mir gemütlich, indem ich das warme Licht der Salzkristalllampe einstellte und ruhige Musik anmachte. Während ich auf einer weichen Decke vor einem kleinen Heizofen saß, wünschte ich mir ganz stark, dass meine Tochter bald geboren würde. Danach ging ich auch ins Bett und schlief gut ein. Aber ich schlief nicht lange, denn kurz vor Mitternacht wachte ich mit leichten Wehen auf. Zuerst wollte ich liegen bleiben, doch das war mir dann zu unangenehm. Zumal ich meinen Sohn und meinen Mann nicht aufwecken wollte. Ich schlich mich aus dem Zimmer und spazierte wieder im Haus umher. In Gedanken ging ich immer wieder zu meinem Baby und sagte innerlich, dass es gerne kommen dürfte und ich mich sehr auf die Geburt freue. Dann setzte ich mich ins Badezimmer und massierte leicht den Bauch. Wenig später wurden die Wehen stärker, sodass ich leicht zu singen begann. Vorsichtshalber weckte ich meinen Mann und sagte ihm Bescheid. Die Hebamme rief ich auch an. Sie fuhr gleich los, hatte aber wieder einen weiteren Weg vor sich. Innerhalb einer guten Stunde wurden die Wehen immer stärker. Das Wasser in der Badewanne war warm und angenehm, dennoch wollte ich in dem Moment nicht darin bleiben. So stieg ich wieder heraus und hockte mich auf eine Decke. Nach zwei heftigen Wehen, während derer ich das Bedürfnis hatte Wasser zu trinken, wurde meine Tochter schon geboren. Es ging ganz schnell, und ich konnte immer wieder nur sagen, welch ein Wunder es ist, dass sie schon da ist. In den Momenten der Geburt kam auch die Hebamme an, dies bekam ich aber erst mit, als meine Tochter schon geboren war.
Als kurze Zeit später auch die Nachgeburt geboren war, legte ich mich mit meiner Tochter auf die Couch. Mein Mann ging noch mal zu unserem Sohn ins Bett, bis dann beide zusammen gegen fünf Uhr morgens aufwachten und wir gemeinsam kuschelnd in den Tag starten konnten.
Besonders schön war bei beiden Geburten, dass diese in einer komplett vertrauten und ruhigen Atmosphäre stattfinden konnten. Es gab keine fremden Menschen, grelles Licht oder störende Geräusche.
Beide Kinder sind sanft und ruhig zur Welt gekommen. Sie atmeten direkt und tranken wenig später bereits die erste Muttermilch.
Wochenbett
Nach der Geburt des Kindes ist in den ersten Tagen und Wochen ein gewisser Zauber im Haus. Die Zeit des Wochenbettes ist die Zeit, in der das Neugeborene in der Familie ankommt und die Bindung von allen Familienmitgliedern gestärkt wird. Viel Ruhe und Familienzeit darf man sich während der Wochenbettzeit gönnen. Wir genossen jeweils etwa drei Wochen das Wochenbett, bevor wir uns dann immer mehr nach draußen bewegten und die Zeit des Tragens begann. Ich denke, dass die ruhigen Geburten auch dazu beigetragen haben, dass beide Kinder von Anfang an sehr zufrieden wirkten und wenig schrien. So konnten wir die Wochenbettzeit sehr genießen.
Wir haben auch nur sehr wenig Besuch empfangen. Denn sobald sich Besuch ankündigt, kommt unweigerlich etwas Unruhe und Stress auf. Für den Besuch möchte man gerne etwas zu Essen bereitstellen oder wenigstens die Wohnung wieder auf Vordermann bringen. Wobei die Prioritäten sicher erstmal woanders liegen sollten. Die frisch gebackene Mama darf sich ausruhen, erholen und die Zeit mit dem Baby genießen. Wenn bereits Geschwisterkinder da sind, dann kommen diese natürlich auch mit dazu. Denn auch für Geschwister ist die Ankunft des neuen Babys etwas ganz Besonderes, aber auch mit Umstellungen der Familienkonstellation verbunden. Wenn kleine Geschwisterkinder in der Familie leben, ist es für die Mama gar nicht so leicht, in den ersten Tagen mit dem Baby im Bett zu bleiben und ein paar Wochen Ruhe zu erhalten. Der Körper braucht aber Erholung und viel Ruhe, um sich von der Schwangerschaft umzustellen. Hier ist es wichtig, dass jede Frau auf sich schaut und nur das macht, was möglich ist und guttut. Für alles andere kann natürlich der Partner einiges übernehmen und für die Frau und die Kinder da sein. Ein gutes Netzwerk mit Großeltern und Freunden kann weitere Entlastung bringen, wenn sie nicht nur zu Besuch kommen, um das Baby zu begrüßen, sondern auch, um mit den älteren Kindern zu spielen, vielleicht eine Mahlzeit zu kochen, oder, wenn die Eltern das möchten, beim Aufräumen zu helfen. Viele Mütter haben einfach das Bedürfnis nach einem sauberen Nest.
Auch der Papa braucht Zeit, um mit dem Baby vertraut zu werden, das geht am besten, wenn er auch ein paar Wochen daheimbleiben kann. Manchmal ist das nicht möglich und die Zeit mit dem Baby ist begrenzt. Doch auch nach der Arbeit oder nachts kann das Baby einfach mal bei Papa auf dem Bauch schlafen oder getragen werden.
Was passiert im Körper nach der Schwangerschaft
Nach der Geburt fühlen sich viele Mamas