der Behandlung in die multiprofessionelle Arbeit integrieren (
• Mit ACT als übergreifendem Stations- oder Abteilungskonzept mit einem gemeinsamen Vokabular und einem übergeordneten prozessorientierten Modell ist es möglich, sich über Behandlungskonzepte auszutauschen, gemeinsam Fallkonzepte zu erarbeiten und eine gemeinsame Evaluierung des Therapieverlaufs vorzunehmen (
• Die ACT kann als Teil des methodenspezifischen Therapieangebots genutzt werden, z. B. in Form einer ACT-Gruppe oder Gruppenangeboten zu einzelnen Kernkompetenzen (z. B. Achtsamkeitsgruppe, Wertegruppe, o. ä.). Genauso kann sie in Einzeltherapien das vorrangige Behandlungskonzept darstellen, das Teil eines anderen integrativen Ansatzes sein kann (
• ACT-Interventionen können auch als Bausteine einzelner (psycho-)therapeutischer Angebote im Rahmen der bestehenden Einzel- und Gruppentherapien einfließen (z. B. einzelne Übungen oder Fragestellungen der Gruppengespräche). Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass Haltung und Orientierung mit den anderen Interventionen und dem grundlegenden Behandlungskonzept vereinbar sind (
Ergänzend gibt es eine Reihe alternativer Möglichkeiten, die ACT in die therapeutische Arbeit in Kliniken zu integrieren. Wir empfehlen, sich im Team/mit den Kolleginnen und Kollegen immer wieder auszutauschen und Erfahrungen miteinander zu teilen. Es gibt nicht »die ACT« – ACT ist ein Modell und
Abb. 2.3: Schematische Darstellung möglicher ACT-Bausteine in stationärer und tagesklinischer Behandlung (dunkelgraue Felder = ACT-Interventionen)
eine Sammlung von Methoden, die einer therapeutischen Intention folgt (Funktionalität und Zweckmäßigkeit) und variiert in der Anwendung abhängig von Kontext und beteiligten Personen.
Literatur
Zur Einführung in die Grundlagen der ACT
Eifert G (2011) Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT). Göttingen: Hogrefe.
Harris R (2011) ACT leicht gemacht. Ein grundlegender Leitfaden für die Praxis der Akzeptanz- und Commitment- Therapie. Freiburg: Arbor.
Luoma JB, Hayes SC, Walser RD (2009) ACT-Training Handbuch: Acceptance und Commitment Therapie. Ein Lernprogramm in zehn Schritten. 2. Aufl. Paderborn: Junfermann.
Wengenroth M (2017) Das Leben annehmen: So hilft die Akzeptanz- und Commitment- Therapie (ACT). 3. Aufl. Göttingen: Hogrefe.
Wengenroth M (2017) Therapie-Tools Akzeptanz- und Commitment- Therapie. Weinheim: Beltz.
Weitere Literatur
Eifert G, Forsyth JP (2009) Akzeptanz- und Commitment- Therapie für Angststörungen: Ein praktischer Leitfaden zur Anwendung von Achtsamkeit, Akzeptanz und wertgeleiteten Verhaltensänderungsstrategien. Tübingen: dgvt-Verlag.
Hayes S, Strohsal K, Wilson K (2014) Akzeptanz- und Commitment-Therapie: Achtsamkeitsbasierte Veränderungen in Theorie und Praxis. 1. Aufl. Paderborn: Junfermann.
Hayes LL, Ciarochi J (2015) The Thriving Adolescent: Using Acceptance and Commitment Therapy and Positive Psychology to Help Teens Manage Emotions, Achieve Goals, and Build Connection. Oakland, MA, USA: New Harbinger.
Harris R (2011) ACT leicht gemacht. Ein grundlegender Leitfaden für die Praxis der Akzeptanz- und Commitment- Therapie. Freiburg: Arbor.
Harris R (2013) Wer vor dem Schmerz flieht, wird von ihm eingeholt: Unterstützung in schwierigen Zeiten. ACT in der Praxis. München: Kösel.
Kabat-Zinn J (1982) An outpatient program in behavioral medicine for chronic pain patients based on the practice of mindfulness meditation: Theoretical considerations and preliminary results. Gen Hosp Psychiatry 4 (1): 33–47.
Linehan MM (1987) Dialectical Behavior Therapy for Borderline Personality Disorder: Theory and Method. Bull Menninger Clin 51: 261–276.
Luoma JB, Hayes SC, Walser RD (2009) ACT-Training Handbuch: Acceptance und Commitment Therapie. Ein Lernprogramm in zehn Schritten. 2. Aufl. Paderborn: Junfermann.
Robin CJ, Schmidt H, Linehan MM (2012) Die Dialektisch-Behaviorale Therapie, eine Synthese aus radikaler Akzeptanz und der Anwendung gelernter Fertigkeiten. In: Hayes S, Folette V, Linehan MM (Hrsg.) Achtsamkeit und Akzeptanz. Das Erweitern der kognitiv-behavioralen Tradition. Tübingen: dgvt-Verlag.
Wilson KG, Dufrene T (2008) Mindfulness for Two. An Acceptance and Commitment Therapy Approach to Mindfulness in Psychotherapy. Oakland, MA, USA: New Harbinger.
3 Implementierung von ACT als berufsgruppen-übergreifendes Therapiekonzept in klinischen Teams
Ronald Burian
3.1 ACT als therapeutisches Konzept im klinischen Setting implementieren – Einführung
Wer den Plan hat, ACT in einem klinischen Setting mit mehreren Berufsgruppen einzuführen, sollte dies mit der Bereitschaft für eine gemeinsame Expedition angehen.
Implementierung bedeutet mehr als die bloße Vermittlung von theoretischem Wissen an das Team. Eine gute Reiseplanung – mit Augenmaß und langem Atem – ist dabei der entscheidende Punkt. Wenn beispielsweise die Mitglieder des Teams in Workshops oder im Selbststudium etwas über ACT erfahren haben, bedeutet das eben noch lange nicht, dass die Umsetzung des Wissens in die Praxis gelingt. Und vor allem sagt die Theorievermittlung nichts über die Nachhaltigkeit der Unternehmung auf dem langen und mühsamen Weg »durch die Ebenen« der weiteren Reise des Teams aus.
Es gibt einige entscheidende Kriterien, die es wahrscheinlicher machen, dass die Expedition gelingt und der Ansatz in der Praxis greift. Diese sollen in diesem Kapitel daher näher erläutert werden:
Die Implementierung von ACT als berufsgruppen-übergreifendes Therapiekonzept in klinischen Teams gelingt besonders gut, …
• … wenn die Grundlagen leicht verstehbar vermittelt werden: dies hängt in großem Maß von der Fähigkeit und Bereitschaft der Trainerin oder des Trainers bzw. der Referentin oder des Referenten ab, die ACT-Inhalte so aufzubereiten, dass auch nicht-akademische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des therapeutischen Teams einen guten Zugang bekommen.
• … wenn das Therapiekonzept über rein verbale Interventionen hinausgeht und im praktischen Handeln und Verhalten der Teammitglieder im Patientenkontakt umsetzbar ist.
• … wenn es gelingt, mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich in die Implementierung einzubinden und sich die Last somit auf mehrere Schultern verteilt.
• … wenn es gelingt, dass die Einführung des Konzeptes von der Abteilungsleitung und den unmittelbaren Vorgesetzten befürwortet und mitgetragen wird.
• … wenn die Einführung des Konzepts als gemeinsame Erfahrung eines Teams spürbar wird und die Mitglieder des Teams Einfluss auf die Gestaltung des Prozesses nehmen können.
3.2 Was wissen wir zur Evidenz? – Empirische Daten und Stand der Forschung
In der Literatur finden sich bisher keine Studien, in denen die Effektivität von Maßnahmen zur Implementierung