Gain of Function, also einer »funktionsverstärkenden« Manipulation operieren. Die Genetiker können damit Gene entweder in ihrer Funktion verstärken oder dergestalt verändern, dass sie eine ganz neue Funktion erhalten. Solche genetischen Manipulationen finden in vielen universitären Forschungseinrichtungen der USA, Europa und Asien statt. Oft werden Viren und Erreger dadurch infektiöser und tödlicher gemacht.
Aufgrund der Gefährlichkeit solcher Laborprojekte hatte Präsident Obama auf diese funktionsverstärkenden Genmanipulationen 2014 ein Moratorium erlassen. Wie 2015 der Fachzeitschrift Nature zu entnehmen ist, wurde der University of North Carolina trotzdem erlaubt, die Forschungsexperimente mit genmanipulierten Coronaviren weiterzuführen.124
2017 hob Präsident Trump dieses Moratorium auf, und 2019 teilte das Fachblatt Science mit, dass Labore in den USA sowie in den Niederlanden erneut Experimente durchführten, um Influenza-Viren mittels dieser gefährlichen funktionsverstärkenden Technologie ansteckender zu machen.125
Diese Forschungsarbeiten verwendeten zusätzlich eine weitere Methode (die »gerichtete Evolution«, engl.: directed evolution), die Spektrum der Wissenschaft im Februar 2020 beschrieb. Forscher aus dem Team von Yoshihiro Kawaoka (University of Wisconsin) infizierten Frettchen mit »manipulierten« und dadurch gefährlicher gewordenen Influenza-Viren: »Nach einigen Tagen hatten sich die Viren genug angepasst, um durch die Luft übertragen zu werden. Eine zweite Gruppe aus den Niederlanden um Ron Fouchier ging ähnlich vor, nur dass sie die Mutationen gezielt einführten, und das auf Frettchen übertragene Virus war kein Hybrid, sondern das komplette H5N1. Die Versuche mit H7N1 ein Jahr später kamen ganz ohne genetische Veränderung aus. Der Erreger wurde einfach so lange künstlich zwischen Frettchen übertragen, bis er gut genug angepasst war, um sich durch die Luft zu verbreiten.«126
Die Technik der gerichteten Evolution hatte dazu beigetragen, dass sich das gefährliche Virus nun auch über die Atemluft verbreiten konnte.
Könnte SARS-CoV-2 das Produkt eines solchen Experiments sein? »Man kann auch aus meiner Sicht nicht komplett ausschließen, dass das neue Coronavirus das Produkt einer gerichteten Evolution nach dem Muster der Frettchenketten von Fouchier und Kawaoka ist. Nur: Dieses Szenario ist weit hergeholt im Vergleich zu der Vermutung, dass der Erreger aus wilden Tieren kommt«, so Lars Fischer in Spektrum der Wissenschaft.127
Wie oben erwähnt, wurde im Labor der University of North Carolina bereits 2015 ein gefährliches und höchst ansteckendes Coronavirus erschaffen. An diesem Projekt waren auch Wissenschaftler aus Wuhan und der Schweiz beteiligt; Idee, Leitung und Durchführung lagen jedoch bei den US-Wissenschaftlern.
Der Leitautor dieser Studie, die in der Fachzeitschrift Nature publiziert wurde, ist Prof. Dr. Ralph Baric. Ziel der Experimente war die Untersuchung des Krankheitspotenzials eines SARS-CoV-ähnlichen Virus, wie es damals in chinesischen Hufeisennasen-Fledermauspopulationen zirkulierte.
Hierzu hatten Baric und seine amerikanischen Kollegen anhand von Fledermaus-Coronaviren ein genmanipuliertes Virus zusammengebastelt, das genau wie das heutige SARS-CoV-2 das Angiotensin-konvertierende Enzym ACE2 hocheffizient nutzen konnte, um in die Zelle eines Organismus (Maus oder Mensch) einzudringen.
Folgende Aussagen sind der o.g. Studie entnommen: »Mithilfe des revers genetischen Systems für SARS-CoV [2] generierten und charakterisierten wir ein chimäres Virus. […] Ähnlich wie bei SARS war auch bei SHC014-MA15 [der Name der Virus-Chimäre] ein funktionelles ACE2-Molekül als Eintrittspforte [in die Zellen] erforderlich. Dieses manipulierte Virus war in der Lage, ›eine gravierende Infektion sowohl in menschlichen Atemwegs-Zellkulturen als auch in Mäusen zu verursachen‹, [denn die] in vivo-Experimente [zeigen], dass sich das chimäre Virus in der Mauslunge vermehrt und stark pathogen wirkt.«128
Mit anderen Worten: An dieser amerikanischen Universität wurde ein neues Coronavirus herbeimanipuliert und ihm dabei die Fähigkeit verpasst, ACE2 geschickt als Eintrittspforte in Zellen zu nutzen. Somit wurde das Virus höchst infektiös und verursachte gravierende Atemwegserkrankungen – wie »unser« SARS-CoV-2. Diese Forschungsarbeit löste seinerzeit bei den Wissenschaftlern weltweit großes Erschrecken aus, zeigte es doch eindeutig, wie leicht man Viren manipulieren kann und wie gefährlich diese werden können. Richard Ebright, Molekularbiologe von der Rutgers University und Experte für medizinischen Schutz vor biologischen Kampfstoffen, sagte dazu: »Das einzige Ergebnis dieser Arbeit ist die Schaffung eines neuen, nicht-natürlichen Risikos in einem Labor.«129
SARS-CoV-2 ist viel ansteckender als SARS-CoV (1), das 2003 kursierte. Könnte dies darauf hindeuten, dass das neuartige Coronavirus einem Labor entstammt? Oder hatte es diese Fähigkeit auf natürlichem Wege erworben? Oder wurde eine der vielen im Labor erschaffenen SARS-CoV-Chimären vielleicht so lange von Tier zu Tier übertragen, bis es durch Aerosole, also über die Luft, übertragbar wurde?
Angesichts der oben aufgeführten Experimente in den USA (2015) sowie in China (2017) und den daraus gewonnenen Erkenntnissen stellt sich eine weitere Frage: Was ist eigentlich aus dem 2015 manipulierten SARS-Coronavirus der University of Northern Carolina geworden?
Dieses Coronavirus wurde ja gentechnisch gezielt so verändert, dass es gefährlicher und ansteckender wurde. Könnte es sein, dass die damals in Nature Medicine veröffentlichten Studienergebnisse militärischen US-Forschungslaboren zur Verfügung gestellt wurden? Oder dass die Militärs die veröffentlichten Studienergebnisse eigenständig umgesetzt haben?
Diese Fragen sind umso bedeutsamer, als die US-Gesundheitsbehörde CDC 2019 erneut feststellen musste, dass das amerikanische Hochsicherheitslabor Fort Detrick nicht alle Substanzen oder Erreger dokumentiert hatte, an denen dort geforscht wurde.
US-militärische Hochsicherheitslabore: Historie und Fakten
Die Supermacht USA beheimatet mehrere militärische Forschungslabore. Bekannt sind unter anderem das bereits erwähnte Fort Detrick im US-Bundesstaat Maryland sowie das Hochsicherheitslabor auf dem abgeriegelten Militärstützpunkt Dugway Proving Ground im US-Bundesstaat Utah – eine Anlage der US-Armee zum Testen biologischer und chemischer Waffen. Dieses militärische Areal ist knapp halb so groß wie das Saarland und nur über eine einzige, vom Militär kontrollierte Straße erreichbar.
Hier befindet sich das wichtigste US-Militärlabor für die Entwicklung und Testung biochemischer Waffen und anderer Stoffe wie Halluzinogene und nervenbeeinflussende Substanzen. In dieser Einrichtung werden außerdem inaktive wie aktive (= gesundheitsschädigende) Erreger erforscht130 und die tödlichsten biologischen Agenzien der Welt aufbewahrt und getestet.131
Welche Laborunfälle dort im Laufe der Zeit passierten, wurde vor Kurzem im Business Insider dargelegt: »[…] Im Jahr 2011 kam es in der Anlage erneut zu einer Panne: Sie wurde geschlossen, nachdem Arbeiter eine Ampulle mit dem Nervengas VX verloren hatten. Niemand durfte die Einrichtung betreten oder verlassen, nicht einmal die Angestellten.
2016 leiteten die CDC und das Verteidigungsministerium eine groß angelegte Untersuchung ein, nachdem ein Überprüfungsteam festgestellt hatte, dass Dugway mehrere Jahre lang ohne Wissen der Regierung gefährlich gearbeitet hatte. USA Today vermeldete »eklatante Fehler« seitens der Führung und des Personals. In den Berichten wurde Brigadegeneral William King, der befehlshabende Oberst in Dugway, besonders hervorgehoben.
Bei der Rechenschaftsprüfung der Army wurde King als unqualifiziert bezeichnet, da ihm die Ausbildung und Schulung fehlte, um die für den Betrieb von Dugway unerlässlichen Vorkehrungen zur biologischen Sicherheit wirksam zu überwachen. […] Unter Kings Kommando versandte die Einrichtung versehentlich lebende Anthrax-Proben an andere Labore. Und das nicht nur einmal, sondern mehrere Male. Über ein Jahrzehnt lang.
Derselbe Bericht enthüllte, dass Arbeiter regelmäßig und vorsätzlich Daten in wichtigen Aufzeichnungen manipuliert hatten. Die Aufzeichnungen sollten belegen, dass Krankheitserreger, die an einen anderen Ort transportiert wurden, abgetötet waren und