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Philosophieren mit Dilemmata


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Effektstärken liegt.6

      1. Die Blatt-Kohlberg-Methode war bis dahin die einzige Methode, mit der sich die Moralkompetenz effektiv fördern ließ, und zwar viel effektiver, als dies sonst in Interventionsstudien der Fall ist. Mir schien, dass man sie noch effektiver und vor allem besser lehrbar machen konnte, so dass Lehrer sie besser lernen können.

      2. Sie nimmt die Teilnehmer als moralische und denkende Wesen ernst. Auch hier, schien mir, konnte noch einiges verbessert werden. Vor allem schien es mir wichtig, den Teilnehmern viel mehr Zeit für die eigene Auseinandersetzung mit Dilemmasituationen zu geben, als dies dort der Fall war.

      Die Ziele der Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion®

      Moralkompetenz setzt sich aus einer Vielzahl von Teilfähigkeiten zusammen, die in Dilemmadiskussionen gebraucht und geübt werden:

¬ sich der eigenen Moralprinzipien bewusst werden; sie in Worte fassen.
¬ Umstände und Fakten einer Situation genau beachten.
¬ Die eigenen Prinzipien nach ihrer Wichtigkeit und Angemessenheit unterscheiden.
¬ Bei Konflikten zwischen gleichrangigen Prinzipien ein übergeordnetes Prinzip finden, das helfen kann, moralische Konflikte aufzulösen.
¬ Den eigenen Standpunkt auch dann vertreten, wenn Gegner anwesend sind und ei- ne andere Meinung vertreten als man selbst.
¬ Sich Zeit und Gelegenheit zum Denken und Diskutieren zu nehmen, auch wenn man zeitlich, emotional oder sozial unter Druck steht.
¬ andere Meinungen nicht nur zu tolerieren, sondern sie zu schätzen, weil sie einen zur Überprüfung der eigenen Argumente zwingen und dadurch vor Fehlern bewahren können.

      Didaktische Leitideen der KMDD

      I. Maximale Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft

      Optimale Aufmerksamkeit wird bei der KMDD durch verschiedene Mittel erreicht. Die wichtigsten sind

a) das Abwechseln von Phasen der Unterstützung und Herausforderung im Laufe einer KMDD-Sitzung,
b) die Selbststeuerung der Diskussion durch die so genannte Pingpong-Regel,
c) die Auswahl einer geeigneten Dilemmageschichte, und
d) die Grundregel, dass in der Diskussion über die Sache diskutiert wird und nicht über Personen.

      Für die Wirkung der KMDD ist es wichtig, dass die Übungsaufgaben für die Teilnehmer nicht zu einfach und nicht zu schwer sind, also eine mittlere Schwierigkeit besitzen. Wenn man die Lernenden mit zu einfachen Aufgaben unterfordert, lösen sie kaum Lernaktivitäten aus, ebenso wenn man sie mit zu schweren Aufgaben überfordert, was passieren kann, wenn man sie mit Geschichten konfrontiert, in denen eine reale Person vor einer schwierigen Entscheidungen steht. Wir lassen daher nur Geschichten diskutieren, in denen es um eine fiktive Person geht.

      II. Wechselnde Phasen der Unterstützung und Herausforderung

      III. Selbststeuerung der Diskussion

      Autonomie kann nur gelernt werden, wenn sie praktiziert wird. Daher erfolgt die Moderation bei der KMDD nicht durch den Lehrer oder die Lehrerin, sondern durch die Teilnehmer selbst. Nur auf diese Weise können die Teilnehmer lernen (und Vertrauen darin entwickeln), solche Diskussionen auch dann vernünftig und gewaltfrei zu gestalten, wenn keine Autorität eingreift. Die Selbstmoderation wird durch die Pingpong-Regel gesteuert, bei der derjenige, der gerade gesprochen hat, aus der anderen Gruppen jemanden aufruft, der sich durch Handzeichen meldet, um ihm zu antworten. Die Lehrperson ruft nur den ersten Redner auf, sonst beschränkt sie sich darauf, die Einhaltung der beiden Regeln zu überwachen.

      Diese Selbstmoderation