durch Ihr Vorhaben nicht nur bereichert, sondern auch verbessert?
Fragen Fortsetzung | ja | nein |
Gibt es für Ihre Praxisidee eine ausreichende Anzahl an Kunden und Patienten auf dem Markt? | ||
Schätzen Sie das Kaufkraftvolumen Ihrer möglichen Kunden genügend hoch ein? | ||
Können Sie beschreiben, welchen Nutzen Ihre Patienten und Kunden haben werden, wenn sie sich für eine Behandlung in Ihrer Praxis entscheiden? | ||
Haben Sie sich bereits über mögliche Lieferanten und deren Angebot, Qualität, Preise, Liefer- und Zahlungsbedingungen etc. informiert? | ||
Wissen Sie über aktuelle Entwicklungen Bescheid (Politik, Wirtschaft, Recht, Gesellschaft, Altersstruktur)? | ||
Wird Ihr Vorhaben von diesen Entwicklungen beeinflusst? Wenn ja, wie? | ||
Reichen für Ihr geplantes Vorhaben Ihre persönlichen, fachlichen, rechtlichen und kaufmännischen Kenntnisse aus? | ||
Haben Sie sich ein Ziel gesetzt, bis wann Sie starten wollen? |
4 Frauen als Gründerinnen
Viele Frauen verwirklichen sich heutzutage den Traum von der Selbstständigkeit. Nach einer Studie der KfW Research, dem volkswirtschaftlichen Kompetenzzentrum der KfW-Bankengruppe, wurden 2016 rund 608.000 kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland von Frauen geführt (Volkwirtschaft Kompakt, Nr. 164, 21. August 2018). Die von Frauen geführten Unternehmen beschäftigten mit 3,1 Mio. Menschen 10 % aller Erwerbstätigen im Mittelstand und erzielten einen Umsatz von 297 Mrd. Euro. Aber auch die Existenzgründungszahlen zeigen, eine selbstständige Erwerbstätigkeit ist für Frauen heute zu einer wichtigen beruflichen Option geworden. Waren im Jahr 2002 34 % der Unternehmensgründungen von Frauen initiiert, liegt der Frauenanteil an den Gründungsaktivitäten mittlerweile bei 40 % (KfW Gründungsmonitor 2019). Aus den jährlichen Ausgaben des KfW Gründungsmonitors geht hervor, dass sich knapp 700.000 Frauen in den Jahren 2016 bis 2018 auf den Weg in die Selbstständigkeit gemacht haben.
4.1 Gründerinnen 45+ im Kommen
Warum Frauen in die Selbstständigkeit starten, dafür gibt es vielfältige Beweggründe. Flexiblere Arbeitszeitgestaltung und damit bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist einer davon. Eine wichtige Gruppe sind zudem Frauen, die in der Selbstständigkeit die Möglichkeit sehen, nach der Familienphase oder Veränderungen im privaten Bereich wieder in das Berufsleben einzusteigen (Wiedereinsteigerinnen). Andere Frauen stehen mitten im Beruf, haben aber das Gefühl, nicht weiterzukommen („gläserne Decke“) und wollen noch einmal neu durchstarten.
Was auch immer dazu drängt, sich auf das Abenteuer Existenzgründung einzulassen – seit Jahren zeichnet sich in Deutschland im Gründungsgeschehen der Trend ab, dass nicht nur immer mehr Frauen sich auf den Weg in die Selbstständigkeit machen, sondern zunehmend auch Existenzgründerinnen und Existenzgründer mittleren Alters. Der typische Gründer 45plus ist zwar immer noch männlich. Dennoch gewinnen laut der RKW-Studie Gründerinnen und Gründer ab dem mittleren Alter: Schlüsselfaktor für die Wirtschaft Frauen an der Altersgruppe 45plus zunehmend an Bedeutung: „Die Dynamik der Unternehmensgründungen in der Gruppe der 45+ scheint im besonderen Maße von Frauen bestimmt zu sein, denn immer mehr von ihnen wechseln in der Lebensmitte in die berufliche Selbstständigkeit“. In der RKW-Studie wird die Gründung durch Ältere als ein wachsendes Phänomen bezeichnet.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) informiert in der Broschüre Existenzgründungen im besten Alter, dass etwas mehr als ein Drittel aller Gründungen bereits auf das Konto von Menschen ab 45 Jahren gehen. Entscheidende Startvorteile älterer Gründerinnen und Gründer seien langjährige Lebens- und Berufserfahrung, Branchenkenntnisse, Führungserfahrung, Eigenkapital und eine gute Vernetzung. Allerdings haben es Frauen besonders mittleren Alters immer noch schwerer, ihr Vorhaben umzusetzen. Der RKW-Leitfaden für die Gründungsberatung 45plus stellt dazu fest, dass vor allem für ältere Gründerinnen besondere Hürden zu meistern sind, wie traditionelle Rollen- und Familienbilder, klassische Arbeitsaufteilung der Familienarbeit oder auch Normen und Werte, wonach das Unternehmertum immer noch als männliche Tätigkeit angesehen wird.
4.2 Typische Merkmale von weiblichen Gründungen
Frauen gründen anders als Männer, heißt es an anderer Stelle des RKW-Leitfadens: „Sie gründen meistens mit kleineren Geschäften oder starten als Soloselbstständige und gründen hauptsächlich im Bereich von sozialen oder personenbezogenen Dienstleistungen.“ Weiterhin wird darauf hin gewiesen, dass auch zum Teil brüchigere Lebens- und Erwerbsbiografien, zum Zeitpunkt der Gründung ein höheres Lebensalter und die Doppelbelastung Familie/Beruf, von der viele Frauen betroffen sind, die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, beeinflussen. Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) spricht von der Gründung als Lebensabschnittprojekt, in dem Frauen Unternehmensführung und Familienaufgaben miteinander vereinbaren. In der bga-Broschüre Wandel-Wirtschaft-Weichenstellung Unternehmensgründungen von Frauen im Fokus heißt es dazu: „So kombinieren immer mehr Frauen in einem bestimmten Lebensabschnitt eine abhängige Beschäftigung in Teilzeit mit einer selbstständigen Tätigkeit im Nebenerwerb.“
4.3 Spagat zwischen Familie und Beruf
Neben Anforderungen, die jeder Existenzgründer zu meistern hat, ist – wie Studien und Erfahrungen zeigen – für Frauen vor allem das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei einer Unternehmensgründung von besonderer Bedeutung. Für Existenzgründerinnen mit Familie ist daher ein ganzheitlicher Ansatz bei der Gründung wichtig, um Partner, Kinder, Haushalt und Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen.
Denn nach wie vor sind für Haushaltsführung und Kinderbetreuung meistens die Frauen zuständig, obwohl, wie der Monitor Familienforschung (Ausgabe 38 – September 2017) aufzeigt, eine partnerschaftlich-egalitäre Aufgabenteilung von einem beträchtlichen Teil der Elternpaare heute angestrebt wird. „Insbesondere bei der Kinderbetreuung wollen sich viele Väter intensiv beteiligen, unabhängig davon, ob sie nur mit 35