ist ein Werk des berühmten Baumeisters Diego de Siloé, der zusammen mit Alonso Cano auch für die Kathedrale von Granada verantwortlich zeichnete. Almerías Kathedrale sieht nicht nur aus wie eine Festung, sie war wirklich als solche geplant, um der Bedrohung durch Piratenüberfälle zu begegnen. Auch ihr Name signalisiert Wehrhaftigkeit: Catedral Fortaleza. Von außen beeindrucken besonders das reich geschmückte Hauptportal im Süden und die vier wuchtigen Türme, die einst Kanonen beherbergten. Künstlerische Höhepunkte des spätgotischen, fast schon spielerisch wirkenden Inneren sind der aus Walnussholz geschnitzte Chor mit detaillierten Heiligenszenen, der Altaraufsatz und der edle Sarkophag des Architekten der Kathedrale, der in der Christuskapelle im Chorumgang steht.
Ganz im Gegensatz zum kriegerischen Erscheinungsbild der Kathedrale steht der Anblick, der sich hier am 14. Februar bietet: Dann strömen reichlich junge Menschen in die Kirche, um einem ganz besonderen Heiligen zu huldigen: Hier liegt der Hl. Valentin begraben, Schutzpatron aller Liebenden ...
♦ Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14,.30, 15.30-18 Uhr, So 13.30-18.30 Uhr. Eintrittsgebühr (Führungen) 5 €.
Centro Andaluz de la Fotografía (CAF): Das „Andalusische Zentrum der Fotografie“ belegt einen hübschen Säulenbau an der Calle Pintor Díaz Molino, ein Stück meerwärts der Kathedrale. 1992 eröffnet, zeigt das Zentrum wechselnde, teilweise durchaus hochkarätige Fotoausstellungen.
♦ Täglich 11-14, 17.30-21.30 Uhr; Eintritt frei.
Hospital Real: Etwas westlich des Zentrums der Fotografie liegt das unter Denkmalschutz stehende „Königliche Krankenhaus“. Beachtenswert an dem Bau, der bis heute tatsächlich noch als Hospital dient, ist besonders die neoklassizistische Fassade aus dem 18. Jahrhundert.
San Juan: Die im 17. Jh. errichtete Kirche steht noch ein Stück westlich des Hospital Real, von dort zu erreichen über die Calle Pedro Jover und die rechts abzweigende Calle San Juan. Sie erhebt sich an der Stelle einer früheren Moschee des 10. Jh., von der noch Grundmauern und die Gebetsnische Mihrab erhalten blieben; geöffnet ist sie jedoch leider nur während der Messen.
Barrio de la Chanca: Das Viertel westlich der Kirche San Juan scheint sich seit Jahrhunderten kaum verändert zu haben. Es ist das ärmste Gebiet der Stadt, der Verfall vieler Häuser unübersehbar. Nicht unbedingt ein Areal, das zum Herumstreifen einlädt: Die leidgeprüfte Bevölkerung dort, die teilweise noch in miserabel ausgestatteten Höhlenwohnungen lebt, fühlt sich zu Recht nicht als Sightseeing-Objekt und sieht Touristen gar nicht gern. Das Fremdenverkehrsamt warnt gar vor Überfällen und rät, das Barrio Chanca, wenn überhaupt, dann nur tagsüber und in der Gruppe zu besuchen.
Museo Arqueológico (Museo de Almería): Das mehrstöckige Archäologische Museum Almerías an der Carretera de Ronda, nördlich unweit der Bahnhöfe, ist ein wahres Schmuckstück, nicht nur architektonisch. Highlight der reichhaltigen und gut konzipierten Ausstellung, die Exponate von der Vorgeschichte bis zur Zeit der Mauren enthält, sind die Funde aus der Necrópolis de los Millares in der Alpujarra almeriense.
♦ Di-Sa 9-21 Uhr, So 9-15 Uhr; Eintritt frei.
Centro de Arte Almería: Diese Kunstgalerie unweit der Bahnhöfe beherbergt wechselnde Ausstellungen. Geöffnet nur zu den Ausstellungen, Di-So 10.30-13.30 Uhr, Fr/Sa auch 17-20 Uhr, der Eintritt ist in der Regel frei.
El Cable Inglés: Die imposante, auch „Puente Inglés“ (Englische Brücke) oder „El Alquife“ genannte Eisenkonstruktion steht unweit des Sporthafens am Stadtstrand Playa Almadrabillas. 1902 von einem britischen Unternehmen errichtet und 1904 in Betrieb genommen, war sie per Schienen mit dem Bahnhof verbunden und diente dem Verladen von Eisenerz auf Schiffe. Der 1970 stillgelegte Bau gilt heute als ein Wahrzeichen Almerías.
Casa del Cine de Almería: Das 2011 eröffnete Kinomuseum der Stadt liegt in einem Vorort einige Kilometer nordöstlich des Zentrums. Untergebracht ist es in einem schönen, als „Cortijo Romero“ bekannten Gebäude des 19. Jh., das in den 60er- und 70er-Jahren eines der Zentren der hiesigen Filmproduktion war und auch diversen Hollywoodstars und Regisseuren als Unterkunft während ihrer Dreharbeiten am Cabo de Gata und der Wüste von Tabernas diente. Die (relativ kleine) Ausstellung ist hübsch und unterhaltsam mit Filmvorführungen und Projektionen konzipiert und birgt natürlich auch diverse Erinnerungsstücke an die große Zeit; im Obergeschoss erinnern ein Raum und ein Badezimmer an John Lennon, der 1966 bei den Dreharbeiten zu „Wie ich den Krieg gewann“ im Cortijo Romero wohnte und hier „Strawberry Fields Forever“ komponiert haben soll.
♦ Camino Romero 2, vom Zentrum über die Av. de Montserrat und die Av. del Mediterráneo, dann rechts in die Calle Francia. Geöffnet Di-So 10.30-13.30 Uhr, Fr/Sa auch 18-21 Uhr bzw. im Winter 17-20 Uhr. Eintrittsgebühr 3 €. Voranmeldung nötig: Tel. 950 210030, www.almeriaculturaentradas.es.
La Alcazaba
Die über tausend Jahre alte Hauptsehenswürdigkeit Almerías, eine der eindrucksvollsten maurischen Burgen überhaupt, besetzt ein Felsplateau knapp hundert Meter über der Stadt.
Erster Bauherr der Alcazaba war Kalif Abd Ar-Rahman III. Seine Nachfolger, ab 1489 auch die christlichen Herrscher, ließen die Anlage noch erweitern. Nach der Alhambra von Granada ist sie das zweitgrößte maurische Bauwerk in Europa; ihre mächtigen Mauern mit einer Gesamtlänge von über 1400 Metern messen bis zu drei Meter Stärke und fünf Meter Höhe. Sie schützten ein Gebiet, das auf einer Fläche von mehr als 35.000 Quadratmetern bis zu 20.000 Menschen aufnehmen konnte. Doch war die maurische Alcazaba nicht nur eine Festung, sondern auch kunstvoll konstruierte Wohnstatt der Herrscher von Almería. Die Pracht ihrer Gärten und Paläste verglichen zeitgenössische Dichter sogar mit dem Glanz der Alhambra. Im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zerstört, ist nach langer Restaurierung die einstige Schönheit heute zurückgekehrt, und dies so eindrucksvoll, dass die Alcazaba in „Game of Thrones“ die Hauptstadt von Dorne spielen durfte.
♦ Am besten steuert man die Alcazaba von der Calle Almanzor aus an, die nahe der Plaza Vieja beginnt; der Zugang ist gut beschildert. Der Aufstieg von der Meerseite durch das Viertel Barrio de la Chanca ist aus den erwähnten Gründen weniger ratsam. Geöffnet ist April bis Juni Di-Sa 9-21 Uhr, So 9-15 Uhr, Juli bis Mitte September Di-Sa 9-15, 19-22 Uhr, So 9-15 Uhr, im restlichen Jahr Di-Sa 9-18, So 9-15 Uhr. Eintritt frei.
Die Alcazaba besitzt nur einen Eingang, der im Süden der Anlage liegt. Durch die Puerta exterior 1, das äußere Tor, gelangt man über ein komplexes Verteidigungssystem, zu dem auch die zickzackförmige Zugangsrampe gehört, hinauf zum eigentlichen Eingang. Die Rampe führt vorbei am „Spiegelturm“ Torre de los Espejos 3, der vermutlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. stammt; wie es heißt, verdankt er seinen Namen einem heute fehlenden Arrangement von Spiegeln, durch das den Schiffen im Hafen Signale vermittelt werden konnten. Durch die Puerta de la Justicia 2, einen Torbau der Nasridenzeit des 15. Jh., gelangt man in den ersten der drei Bereiche innerhalb der Festung.
Erster Bereich (Primer Recinto): Dieser erste der drei durch Mauern voneinander getrennten Abschnitte der Alcazaba ist auch der größte. Ursprünglich diente er als Militärlager und als Zufluchtsort für die Bevölkerung in Kriegszeiten. In den Vierzigerjahren legte man hier Gärten an, die ein wenig an die von Granada erinnern, wurden sie doch von einem leitenden Architekten des Erhaltungsprogramms der Alhambra geplant. Etwa in der Mitte des Geländes liegt das einzige Bauwerk innerhalb