Thomas Schröder

Andalusien Reiseführer Michael Müller Verlag


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sechs Kilometer vor Tabernas. Hier ent­stand un­ter anderem „Für eine Hand­voll Dollar“ mit Clint Eastwood. Ein Whisky im Sa­loon, ein Pferde­ritt? Für eine Handvoll Euro ist der Spaß aller­dings nicht zu haben, die Preise fallen ziemlich deftig aus. Dafür wird zur Sai­son auch ein­mal täglich ein Bank­über­fall inklusive Schießerei inszeniert, schwin­gen Can-Can-Tänzerinnen die Beine ... Daneben sind auch ein Tier­park und ein Schwimmbad zu besu­chen.

      ♦ Im Sommer täglich 10 Uhr bis et­wa eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet, in den Win­ter­mo­na­ten nur am Wochenende. Eintritts­gebühr 23 €, Kin­der von 4-12 J. 14 €, Parken geht noch extra. Tel. 950 365236. www.oasysparquetematico.com.

      Fort Bravo: Ein Stück hinter Oasys gele­gen, in der Nähe von Taber­nas. In seiner Bro­schüre schmückt sich Fort Bravo, auch „Te­xas Holly­wood“ ge­nannt, unter ande­rem mit den Klassi­kern „Zwei glorrei­che Halunken“ und „Die glor­reichen Sieben“. Auch heute noch dient Fort Bravo gelegentlich als Filmkulisse, ist aber allerdings doch ein ganzes Stück kleiner als Oa­sys, was sich in geringem Umfang auch auf die Eintrittspreise auswirkt.

      ♦ Geöffnet prinzipiell ganzjährig und täglich 9-18 Uhr (im Sommer noch länger), zur NS den­noch vorheriger Anruf ratsam. Eintrittsgebühr p.P. 20 €, Kinder bis 11 Jahre 10 €. Man kann hier auch in Holzhütten (Cabañas) übernachten oder seinen Camper abstellen. Carretera Nacio­nal 340 a, km 464/Paraje del Unihay s/n, Tel. 902 070814, www.fortbravo.org.

      Tabernas: Wer schon im Gebiet ist, sollte nicht versäumen, dem Dorf Ta­ber­nas ei­nen Besuch abzustatten. Die etwa 3700 Einwohner zählende Sied­lung selbst bie­tet zwar außer eini­gen Bars nicht allzu viel. Der Aufstieg zu dem eindrucks­vol­len, wenn auch ver­fallenen maurischen Kastell (11. Jh.) oberhalb des Ortes wird jedoch mit ei­ner weiten Aussicht belohnt.

      Veranstaltungen Almería Western Film Festival, an mehreren Tagen Anfang/Mitte Okto­ber. 2011 begründetes Filmfestival, das sich - natürlich - dem Western widmet. Zu se­hen neue Filme, aber auch Klassiker. www.almeriawesternfilmfestival.es.

      Plataforma Solar: Im Hinterland von Tabernas, Zufahrt in nördlicher Rich­tung über die A 349 Richtung Tahal, liegt eine riesige Solaranlage, die nach etwas komplizierter Vor­anmeldung (Tel. 950 387990, www.psa.es) besichtigt werden kann.

      Bis auf über 2000 Meter Höhe führt die Reise in eine einsame und wild zer­klüf­tete Mondlandschaft. Die Anfahrt zur Sternwarte „Observatorio Astro­nó­mi­co del Calar Alto“ erfolgt auf der A 92, vor­bei an Gérgal. Jüngeren Datums ist eine zweite Zu­fahrt, die bereits vor Gérgal von der A 92 abzweigt und letzt­lich hin­über auf die an­dere Seite der Sierra führt. Die Sternwarte, übrigens die größ­te Europas, liegt auf dem Ca­lar Alto, mit 2168 Meter der höchste Gipfel der Sierra de los Filabres. Die Aus­sicht auf die gefältelten, kahlen Hänge, die sich bis zum Horizont er­stre­cken, ist be­son­ders bei Sonnenaufgang einfach traum­haft. Zu be­sich­ti­gen ist die An­lage aller­dings nur auf Vor­an­mel­dung (www.azimuthspain.com, p.P. 12 €) und zu recht seltenen Terminen. Wage­mutige Endu­ro-Fahrer können sich von hier Ab­fahr­ten nach Norden oder Os­ten suchen, al­le anderen werden die Rück­fahrt wohl besser auf As­phalt an­treten.

      Das hübsche Dorf an der A 340, gut 25 Kilometer östlich von Tabernas, liegt spektakulär auf einem Felsplateau über dem Fluss Río Aguas und ist vor al­lem für seine Karsthöhlen berühmt.

      Höhlentouren Natur Sport Sorbas, Pa­raje Barranco del Infierno, im Sommer 10-20 Uhr, im Winter 10-13, 15-18 Uhr. Die Firma offeriert ver­schie­dene geführte Streifzüge durch die bizar­re Unterwelt des Karsts. Dauer der „Ba­sis­route“ etwa eineinhalb bis zwei Stun­den, Preis etwa 15 € pro Person, Kinder 10,50 €. Das nötige Equipment inklusive Helm und Stirn­lampe wird gestellt. Da man sich doch durch einige Eng­stel­len quetschen muss, ist eine gewisse Fit­ness erforderlich. Festes Schuh­werk ist ratsam, aus­la­dende Ruck­sä­cke etc. sind hinderlich. Prin­zipiell finden die Füh­rungen im Sommer etwa stündlich von 10-19 Uhr (nicht: 14 Uhr) statt, im Win­ter um 11, 12, 13, 16, 17 und je nach Monat auch um 18 Uhr; in der Hochsai­son und am Wo­chen­ende ist je­doch eher mit ge­re­gel­tem Betrieb zu rech­nen als an ei­nem Montag im Februar. Re­ser­vierung dringend geboten: Tel. 950 364704. www.cuevasdesorbas.com.

      Eine faszinierende Landschaft an den Südhängen der Sierra Ne­vada. Die Alpujarra Almerías ist dünner besiedelt, rauer und deutlich tro­ckener als die weitaus häufiger besuchte Alpujarra der Provinz Granada.

      Achtung: Wer auf dieser Route, einer der landschaftlich schöns­ten Strecken An­dalu­siens, an ei­nem Tag bis hinüber nach Gra­na­da fah­ren will, sollte sehr früh am Mor­gen starten, denn die kur­ven­rei­chen Straßen senken die ge­wohn­te Rei­se­ge­schwindigkeit er­heb­lich. Besser je­doch, man plant gleich eine Zwi­schen­über­nach­tung in der Alpujarra gra­na­dina ein.

      Die Alpujarra almeriense erhält we­sentlich weniger Niederschläge als die Nach­bar­re­gion der Provinz Granada. Entsprechend lebensfeindlich wirken die kahlen, grau­brau­nen und sand­far­be­nen, durch Erosion tief einge­schnit­tenen Löß­hügel der hie­si­gen Sierras. Besonders reizvoll ist der Kon­trast zu den frucht­baren Landstri­chen am Fluss und den bewässerten Terras­sen, die müh­sam den Hängen abgerun­gen wur­den: Hier wachsen Wein, Oran­gen, Wal­nuss­bäu­me und Feigen - Oa­sen in der Wüste.

      Nekropole der Kupferzeit: Sammelgrab in der Siedlung Los Millares

      Noch östlich der eigentlichen Alpu­jarra-Region, kurz hinter dem Städt­chen Gádor, liegt eine der bedeutends­ten vorgeschichtlichen Ausgrabungs­stät­ten ganz Europas.

      Wer das karge, windumtoste Gelände heute besucht,