sechs Kilometer vor Tabernas. Hier entstand unter anderem „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Eastwood. Ein Whisky im Saloon, ein Pferderitt? Für eine Handvoll Euro ist der Spaß allerdings nicht zu haben, die Preise fallen ziemlich deftig aus. Dafür wird zur Saison auch einmal täglich ein Banküberfall inklusive Schießerei inszeniert, schwingen Can-Can-Tänzerinnen die Beine ... Daneben sind auch ein Tierpark und ein Schwimmbad zu besuchen.
♦ Im Sommer täglich 10 Uhr bis etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet, in den Wintermonaten nur am Wochenende. Eintrittsgebühr 23 €, Kinder von 4-12 J. 14 €, Parken geht noch extra. Tel. 950 365236. www.oasysparquetematico.com.
Fort Bravo: Ein Stück hinter Oasys gelegen, in der Nähe von Tabernas. In seiner Broschüre schmückt sich Fort Bravo, auch „Texas Hollywood“ genannt, unter anderem mit den Klassikern „Zwei glorreiche Halunken“ und „Die glorreichen Sieben“. Auch heute noch dient Fort Bravo gelegentlich als Filmkulisse, ist aber allerdings doch ein ganzes Stück kleiner als Oasys, was sich in geringem Umfang auch auf die Eintrittspreise auswirkt.
♦ Geöffnet prinzipiell ganzjährig und täglich 9-18 Uhr (im Sommer noch länger), zur NS dennoch vorheriger Anruf ratsam. Eintrittsgebühr p.P. 20 €, Kinder bis 11 Jahre 10 €. Man kann hier auch in Holzhütten (Cabañas) übernachten oder seinen Camper abstellen. Carretera Nacional 340 a, km 464/Paraje del Unihay s/n, Tel. 902 070814, www.fortbravo.org.
Tabernas: Wer schon im Gebiet ist, sollte nicht versäumen, dem Dorf Tabernas einen Besuch abzustatten. Die etwa 3700 Einwohner zählende Siedlung selbst bietet zwar außer einigen Bars nicht allzu viel. Der Aufstieg zu dem eindrucksvollen, wenn auch verfallenen maurischen Kastell (11. Jh.) oberhalb des Ortes wird jedoch mit einer weiten Aussicht belohnt.
Veranstaltungen Almería Western Film Festival, an mehreren Tagen Anfang/Mitte Oktober. 2011 begründetes Filmfestival, das sich - natürlich - dem Western widmet. Zu sehen neue Filme, aber auch Klassiker. www.almeriawesternfilmfestival.es.
Plataforma Solar: Im Hinterland von Tabernas, Zufahrt in nördlicher Richtung über die A 349 Richtung Tahal, liegt eine riesige Solaranlage, die nach etwas komplizierter Voranmeldung (Tel. 950 387990, www.psa.es) besichtigt werden kann.
In die Sierra de los Filabres
Bis auf über 2000 Meter Höhe führt die Reise in eine einsame und wild zerklüftete Mondlandschaft. Die Anfahrt zur Sternwarte „Observatorio Astronómico del Calar Alto“ erfolgt auf der A 92, vorbei an Gérgal. Jüngeren Datums ist eine zweite Zufahrt, die bereits vor Gérgal von der A 92 abzweigt und letztlich hinüber auf die andere Seite der Sierra führt. Die Sternwarte, übrigens die größte Europas, liegt auf dem Calar Alto, mit 2168 Meter der höchste Gipfel der Sierra de los Filabres. Die Aussicht auf die gefältelten, kahlen Hänge, die sich bis zum Horizont erstrecken, ist besonders bei Sonnenaufgang einfach traumhaft. Zu besichtigen ist die Anlage allerdings nur auf Voranmeldung (www.azimuthspain.com, p.P. 12 €) und zu recht seltenen Terminen. Wagemutige Enduro-Fahrer können sich von hier Abfahrten nach Norden oder Osten suchen, alle anderen werden die Rückfahrt wohl besser auf Asphalt antreten.
Sorbas
Das hübsche Dorf an der A 340, gut 25 Kilometer östlich von Tabernas, liegt spektakulär auf einem Felsplateau über dem Fluss Río Aguas und ist vor allem für seine Karsthöhlen berühmt.
Zwar gilt der kleine Ort mit bescheidener Infrastruktur dank einiger Werkstätten auch als Töpferdorf, seine wahre Attraktion liegt jedoch ein paar Kilometer östlich außerhalb und einige Etagen tiefer: Karst en Yesos de Sorbas heißt der über Jahrmillionen aus dem Gips gewaschene Höhlenkomplex, der mit Hunderten von Grotten, die teilweise von Wasserläufen durchzogen sind, für Hobby-Höhlenforscher geradezu ein Paradies darstellt. Dank eines rührigen Privatveranstalters sind solche unterirdischen Abenteuer in den Cuevas de Sorbas, wie die Höhlen auch genannt werden, sogar für völlige Laien möglich.
Höhlentouren Natur Sport Sorbas, Paraje Barranco del Infierno, im Sommer 10-20 Uhr, im Winter 10-13, 15-18 Uhr. Die Firma offeriert verschiedene geführte Streifzüge durch die bizarre Unterwelt des Karsts. Dauer der „Basisroute“ etwa eineinhalb bis zwei Stunden, Preis etwa 15 € pro Person, Kinder 10,50 €. Das nötige Equipment inklusive Helm und Stirnlampe wird gestellt. Da man sich doch durch einige Engstellen quetschen muss, ist eine gewisse Fitness erforderlich. Festes Schuhwerk ist ratsam, ausladende Rucksäcke etc. sind hinderlich. Prinzipiell finden die Führungen im Sommer etwa stündlich von 10-19 Uhr (nicht: 14 Uhr) statt, im Winter um 11, 12, 13, 16, 17 und je nach Monat auch um 18 Uhr; in der Hochsaison und am Wochenende ist jedoch eher mit geregeltem Betrieb zu rechnen als an einem Montag im Februar. Reservierung dringend geboten: Tel. 950 364704. www.cuevasdesorbas.com.
La Alpujarra almeriense
Eine faszinierende Landschaft an den Südhängen der Sierra Nevada. Die Alpujarra Almerías ist dünner besiedelt, rauer und deutlich trockener als die weitaus häufiger besuchte Alpujarra der Provinz Granada.
Achtung: Wer auf dieser Route, einer der landschaftlich schönsten Strecken Andalusiens, an einem Tag bis hinüber nach Granada fahren will, sollte sehr früh am Morgen starten, denn die kurvenreichen Straßen senken die gewohnte Reisegeschwindigkeit erheblich. Besser jedoch, man plant gleich eine Zwischenübernachtung in der Alpujarra granadina ein.
Die Gebirgslandschaft der Alpujarras teilt sich in die Provinzen Almería und Granada. Nach der christlichen Rückeroberung Granadas waren die Alpujarras das letzte Refugium der Mauren, später jahrhundertelang ein fast vergessenes Gebiet. Seit einer Reihe von Jahren jedoch ist die Alpujarra der Provinz Granada zum gern besuchten Ziel einer sanften Form des Fremdenverkehrs geworden. Anders die Alpujarrara almeriense, in der Unterkünfte immer noch recht rar und Busverbindungen spärlich bis inexistent sind, die Landschaft auf ihre eigene Weise aber ebenso großartig ist wie weiter westlich. Die beschriebene Reiseroute, die in der Alpujarra der Provinz Granada endet, verläuft zunächst von Almería Richtung Granada, biegt dann links ab zum Städtchen Alhama de Almería, das seinen Namen seit maurischen Zeiten den Thermalquellen verdankt, die hier entspringen: Al-Hamma bedeutet auf arabisch „heiße Quellen“. Von Alhama folgt die A 348 dem Flusstal des Rio Andarax, teils im Tal selbst, meist aber oberhalb.
Die Alpujarra almeriense erhält wesentlich weniger Niederschläge als die Nachbarregion der Provinz Granada. Entsprechend lebensfeindlich wirken die kahlen, graubraunen und sandfarbenen, durch Erosion tief eingeschnittenen Lößhügel der hiesigen Sierras. Besonders reizvoll ist der Kontrast zu den fruchtbaren Landstrichen am Fluss und den bewässerten Terrassen, die mühsam den Hängen abgerungen wurden: Hier wachsen Wein, Orangen, Walnussbäume und Feigen - Oasen in der Wüste.
Necrópolis de los Millares
Nekropole der Kupferzeit: Sammelgrab in der Siedlung Los Millares
Noch östlich der eigentlichen Alpujarra-Region, kurz hinter dem Städtchen Gádor, liegt eine der bedeutendsten vorgeschichtlichen Ausgrabungsstätten ganz Europas.
Wer das karge, windumtoste Gelände heute besucht,