komplett ausgebaute A 44 nach Granada ab - wer eine kaum frequentierte und landschaftlich mindestens genauso reizvolle Alternative sucht, der sei auf die erheblich zeitaufwändigere Variante ab Almuñecar via Otívar hingewiesen, die allerdings streckenweise nicht in allerbestem Zustand ist.
Salobreña
Das hübsche Städtchen ist der beliebteste Badeort der Einwohner Granadas. An Wochenenden und im Hochsommer herrscht dementsprechender Andrang.
Gekrönt von einem maurischen Kastell: die Altstadt von Salobreña
Zu anderen Zeiten kann man in dem nett gelegenen Städtchen einige recht angenehme Tage am Meer verbringen. Auf nichtspanische Urlauber ist man hier wenig eingestellt, das Aufkommen an Souvenirläden und Ähnlichem tendiert deshalb erfreulich gegen Null. Entdeckt wurde Salobreña dagegen von einigen Mitteleuropäern, die sich in den Häusern im hoch gelegenen Altort einquartiert haben. Manche der ehemaligen Einwohner dort oben scheinen dagegen des mühevollen Aufstiegs müde geworden und hinab in die Neustadt gezogen zu sein - an vielen Häusern hängen Schilder mit der Aufschrift „Zu verkaufen“.
Umgeben von ungemein fruchtbarer Landschaft, in der ausgedehnte Zuckerrohrfelder das Bild bestimmen, ist Salobreña gewissermaßen dreigeteilt. Die weiß gekalkten Häuser des Ortskerns gruppieren sich auf einem etwa einen Kilometer landeinwärts liegenden Felsklotz, der von einem maurischen Kastell gekrönt wird. Der älteste Bereich erstreckt sich im Osten um die Kirche; in das Gewirr engster Gässchen und verwinkelter Treppenwege wagt man sich besser nur zu Fuß, Parkplätze sind nicht so leicht zu finden. Unterhalb des Kastellhügels ist aus Wohnblocks eine Art Neustadt entstanden, die naturgemäß keine Schönheit darstellt. Gleiches gilt für die Urbanisation am Strand, die inmitten saftig grüner Felder liegt und sich immer weiter ausdehnt. Da sie etwas abseits liegt, beeinträchtigt sie das Gesamtbild dennoch nicht allzusehr - fraglich, was die Zukunft bringt ...
Baden: Vom Ortskern zum Strand sind es etwa eineinhalb Kilometer. Der Felsen „El Peñón“ trennt zwei Strände; an Wochenenden und im August wird es an beiden ziemlich voll, zur Nebensaison kann man über Mangel an Platz jedoch nicht klagen. Östlich des Felsens erstreckt sich der Hauptstrand von Salobreña, die Playa de la Charca, ein rund zwei Kilometer langer und ausgesprochen breiter Strand aus Sand und Kies, in dessen Hinterland die Urbanisationen aufragen. Der Bach, der hier mündet, soll dank einer Kläranlage sauber sein, etwas Abstand kann wohl dennoch nicht schaden. Nordwestlich des Peñon-Felsens liegt mit der Playa de la Guardia ein gut einen Kilometer langer, aber relativ schmaler Kiesstrand, der landeinwärts von Zuckerrohrplantagen begrenzt wird.
Sehenswertes
Viel Spaß bereitet ein Bummel durch die Oberstadt. Oft öffnen sich dabei reizvolle Ausblicke, wie bei der Kirche Nuestra Señora del Rosario oder im südlich gelegenen Viertel Albayzin.
Castillo Árabe: Die Burg oberhalb des Ortskerns ist seit dem 10. Jh. urkundlich belegt. Kern der in drei Teile gegliederten Anlage ist die maurische Alcazaba mit dem Turm Torre del Homenaje, die den Nasridenkönigen zeitweilig als Sommerresidenz diente, jedoch auch als Gefängnis für entmachtete Herrscher genutzt wurde. Die übrigen beiden Bereiche entstanden erst im 15. Jh. unter christlicher Herrschaft. Die Wälle, Mauergänge und Türme des Kastells machen einen sehr wehrhaften Eindruck, eine gepflegte Parkanlage im Inneren lädt zu schattiger Rast. Am schönsten hier oben ist jedoch der weite Blick in alle Richtungen, über Zuckerrohrfelder aufs Meer und in der Gegenrichtung bis zur Sierra Nevada. Der Zugang ist am leichtesten zu finden, wenn man sich an der Kirche orientiert.
♦ Täglich 10-14 Uhr, im Sommer auch 18-21 Uhr, im Winter nachmittags wechselnde Zeiten, manchmal auch geschlossen; Eintrittsgebühr 4 €.
Museo Histórico: Am ehemaligen Rathausplatz Plaza del Antiguo Ayuntamiento präsentiert das Geschichtsmuseum (leider seit Jahren mit unsicherer Zukunft geschlossen) vielfältige Funde aus der langen Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Der zeitliche Rahmen reicht vom Neolithikum bis ins Mittelalter; eine Fotoausstellung ist angeschlossen. Unweit des Museums verbindet das tunnelartige, wahrscheinlich im 16. Jh. entstandene Gewölbe La Bóveda die Altstadt La Villa mit dem vorgelagerten Viertel Albayzin.
Basis-Infos
Information Oficina Municipal de Turismo, Plaza de Goya s/n, zu erreichen über die nördliche Zufahrt von der Fernstraße. Geöffnet täglich 10-14 Uhr, im Juli/August auch nachmittags. Kleines Häuschen mitten auf dem Platz, vielsprachig, freundlich und engagiert geleitet. Hier auch Verkauf eines Wanderführers in Englisch und Spanisch. Tel. 958 610314.
Verbindungen Bus: Haltestelle der Agentur ALSA an der Avenida Garcia Lorca, unweit der Infostelle. Busse nach Almería 2-mal, Granada 9-mal, Málaga 6-mal täglich, nach Almuñecar etwa alle ein bis zwei Stunden.
Ortsbusse: Erstaunlich, dass sich das kleine Städtchen diesen Luxus leisten kann. Mo-Fr halbstündlich bis stündlich dreht (außer zur Siesta) der Ortsbus auf zwei Linien seine Runden, verbindet so auch den Altort mit dem Strand - eine gute Möglichkeit, einen ersten Überblick über Salobreña zu erhalten. Abfahrt unter anderem an der Plaza de Goya nahe der Infostelle.
Einkaufen Wochenmarkt jeden Di und Fr vormittags beim Marktgebäude, Nachtmarkt in Strandnähe von etwa Juli bis Mitte September jeden Freitag ab 20 Uhr.
Feste Día de la Cruz, am 3. Mai, das Fest der schön geschmückten Maikreuze.
Fiesta de la Virgen del Carmen, 16. Juli; das Fest der Schutzheiligen der Fischer und damit der Patronin des Ortsteils La Caleta.
Fiesta de San Juan y San Pedro, zu Ehren der beiden Heiligen, vom 24. bis 29. Juni. Fiesta de la Virgen del Rosario, mehrere Tage um den 7. Oktober. Fest der Schutzpatronin Salobreñas, mit Handwerksmesse und traditioneller Wallfahrt zum Strand.
Übernachten/Essen & Trinken
Übernachten Vorwiegend preiswerte kleine Pensionen, die großteils am östlichen Fuß des Hügels liegen, unweit der Antigua Carretera de la Playa. Zur spanischen Urlaubssaison kann es allerdings schwierig werden, eine Bleibe zu finden.
*** Hotel Avenida Tropical €€€, unweit des Zentrums an der Straße zum Strand, die Zimmer dorthin zumindest zur Saison sicher nicht ganz leise. Gut in Schuss gehaltenes Quartier mit Dachterrasse, geräumigen Zimmern und ordentlicher Ausstattung. Avenida del Mediterráneo 35, Tel. 958 611544, [email protected] www.hotelavenidatropical.com.
** Hotel Miba €€€€, westlich etwas außerhalb von Salobreña und erheblich besser, als die Kategorie vermuten ließe. Kleines, 2014 eröffnetes Boutiquehotel mit nur acht Zimmern; sehr schöne Lage mit Blick auf den Ort, die Burg und das Meer. Exquisites Design, sehr geräumige Zimmer mit Balkon, Pool auf dem Dach, gehobenes Restaurant. Auch Suiten. Carretera N 340, km 325; aus Richtung Málaga kommend gleich bei der ersten Abfahrt nach Salobreña; Tel. 958 617228; www.hotelmiba.es.
Mein Tipp ** Hostal Jayma €, im Gebiet westlich der Infostelle, mit etwas Glück finden sich Parkplätze vor der Tür. Sehr gut geführtes, freundliches Haus,