William H. Clark

Der weite Weg nach Westen


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Kanus nur mit Schwierigkeiten befahrbar. Er ist von heller Farbe, wie der Platte.

      5. September [CLARK] Schickten Shields und Gibson zu den Ponca-Siedlungen, die am Ponca River auf der unteren Seite etwa zwei Meilen von der Mündung entfernt in einer offenen, schönen Prärie gelegen sind. Zu dieser Zeit ist diese Nation außer Reichweite und auf Büffeljagd. Es werden weder Mais noch Bohnen angebaut, Gibson tötete einen Büffel in der Siedlung. Die zwei Männer, die schon mehrere Tage abwesend sind, sind uns voraus.

      7. September [CLARK] Captain Lewis und ich gingen stromaufwärts zu dem kegelförmigen Gipfel, er ist etwa 70 Fuß höher als die Hochebenen ringsumher.

      Nachdem wir die Kuppel hinuntergestiegen waren, entdeckten wir eine Ansammlung kleiner Tiere, die in der Erde gruben (diese Tiere werden von den Franzosen ›kleine Hunde‹ genannt). Wir töteten eines und eines fingen wir lebend, indem wir eine große Menge Wasser in sein Loch gossen. Wir versuchten, bis zur Höhle eines der Tiere hinunterzugraben, aber nachdem wir sechs Fuß gegraben hatten, ließen wir eine Stange hinunter und stellten fest, dass wir noch nicht einmal die Hälfte bis zu seiner Behausung gegraben hatten. Wir fanden zwei Frösche in dem Loch und töteten ganz in der Nähe eine dunkle Klapperschlange mit einer solchen Erdratte im Bauch (diese Ratten sind sehr zahlreich). Das Revier dieser Tiere geht über ungefähr vier Acres Boden auf einem sanft abfallenden Abhang und enthält oben am Hang viele Löcher, aus denen diese kleinen Tiere sich aufrichten und ein pfeifendes Geräusch von sich geben. Bei Gefahr schlüpfen sie schnell in ihr Loch. Wir schütteten in eines der Löcher fünf Fass Wasser, ohne dass es voll wurde. Man sagt, dass eine Art Eidechse, auch eine Schlange mit diesen Tieren in Gemeinschaft lebt. Wir können dies aber nicht bestätigen.

      [ORDWAY] Shields tötete einen Präriehund, der den Captains zum Abendessen zubereitet wurde.

      10. September [CLARK] Auf einem Hügel backbords entdeckten wir das Rückgrat eines Fisches, 45 Fuß lang und zum Schwanz hin sich verjüngend und einige Zähne etc. Die Gelenkstücke waren abgetrennt und alle versteinert. Gegenüber dieser Insel gibt es 1 ½ Meilen vom Fluss entfernt eine große Salzquelle mit hohem Salzgehalt.

      11. September [CLARK] Hier stieß der Mann wieder zu uns, der uns vor 22 Tagen mit den Pferden verlassen hatte, seitdem uns voraus war und beinahe verhungerte. Seit zwölf Tagen hatte er keine Nahrung außer Weintrauben und einem Hasen, den er erlegte, indem er ein Stück hartes Holz statt einer Kugel verschoss. Weil er annahm, das Boot sei ihm voraus, war dieser Mann vorangeeilt, solang er konnte, und als er schwach und klapprig wurde, entschloss er sich aufzugeben und auf ein Handelsboot zu warten, das kommen sollte. Er sparte ein Pferd als eiserne Reserve auf. So wäre ein Mann in einem Land des Überflusses aus Mangel an Gewehrkugeln oder einer anderen Waffe, die sich zum Töten eines Wildtieres geeignet hätte, fast verhungert.

      13. September [LEWIS] Ich tötete ein … Stachelschwein; ich entdeckte es in einem Silberpappelbaum in der Nähe des Flusses auf dem Backbordufer. Die Blätter der Silberpappeln waren zerrupft. Ich nahm deshalb an, dass es sich in dieser Jahreszeit am Blätterwerk der Bäume mästet. Das Fleisch dieses Tieres ist eine wohlschmeckende und gesunde Nahrung. Die Stacheln hatten noch nicht ihre übliche Länge erreicht.

      14. September [CLARK] Bei meinem Erkundungsgang tötete ich einen der in dieser Gegend häufigen Gabelböcke. Er ist etwa so hoch wie ein ausgewachsener Hirsch, nur ist sein Körper kürzer, die Hörner sind nicht sehr hart und gabeln sich oberhalb des Ansatzes. Eine Geweihsprosse ist kurz, die andere rund und scharf gekrümmt, sie wachsen unmittelbar über seinen Augen. Sein Fell ist hellgrau, hinter den Ohren verläuft ein schwarzer Streifen den Hals hinunter, an der Kinnlade und rund um den Hals ist er weiß; ebenso an den Flanken und am Hinterteil rund um seinen kurzen Schwanz. Er ist sehr lebhaft veranlagt, hat nur ein Paar Hufe an jedem Fuß. Seine Nüstern sind groß, seine Augen wie die eines Schafes. Er ähnelt mehr einer Antilope oder afrikanischen Gazelle als irgendeiner Ziegenart.

      16. September [LEWIS] Wir entschieden, den Rest dieses Tages und den nächsten an dieser Stelle zu bleiben, um unser Gepäck zu trocknen, das durch die schweren Regenschauer der letzten drei Tage durchnässt war, und auch um einen Teil unserer Ladung vom Boot auf die rote Piroge umzuladen. Wir hatten beschlossen, die rote Piroge nun doch bis zum Winterquartier mitzuführen, wo auch immer das sein würde. Während einige der Männer damit beschäftigt waren, bereiteten andere Häute auf, wuschen und besserten ihre Kleidung aus etc. … Dieser Platz ist stärker bewaldet als alle anderen Flussabschnitte seit Tagen und mit Silberpappeln, Ulmen, irgendeiner Esche und vielen Bäumen einer kleinen Weißeichenart mit schmackhaften Eicheln bewachsen … Fast das ganze Jagdwild frisst gerne Eicheln; Büffel, Wapiti, Hirsch, Bär, Truthahn, Enten, Tauben und sogar Wölfe ernähren sich von ihnen.

      17. September [LEWIS] Da ich seit vielen Tagen auf dem Boot geblieben war, entschloss ich mich, an diesem Tag mit dem Gewehr am Ufer zu jagen und das Hinterland zwischen Fluss und Corvus Creek zu erkunden. So brach ich vor Sonnenaufgang mit sechs meiner besten Jäger auf … Das Land fällt wie üblich in eine prächtige, ebene Prärie ab, die sich bis zum Horizont erstreckt. Von dieser Ebene aus hatte ich einen ausgedehnten Überblick stromabwärts, und die unregelmäßigen Hügel, die die gegenüberliegenden Seiten des Flusses und des Wasserlaufes säumen, lagen vor meinen Augen ausgebreitet. Das umliegende Land war etwa einen Monat vorher abgebrannt, und junges Gras war zu einer Höhe von vier Zoll aufgeschossen und bot ein lebhaftes frühlingshaftes Grün dar.

      Nach Westen erstreckte sich eine hohe Hügelkette von Nord nach Süd durch das Land und schien ungefähr 20 Meilen entfernt … Diese überaus angenehme und wunderschöne Landschaft wurde noch großartiger durch riesige Büffel-, Hirsch-, Wapitihirsch- und Antilopenherden, die wir in jeder Richtung auf den Hügeln und Prärien beim Grasen sahen … Wir fanden die Antilopen außergewöhnlich scheu und wachsam, sodass wir keinen Schuss abfeuern konnten, weil sie, sobald sie ruhen, dafür gewöhnlich den höchstgelegenen Platz in der Umgebung nehmen und weil sie wachsam und äußerst schnell außer Reichweite sind. Ihr Geruchssinn ist sehr fein, so ist es fast unmöglich, sich ihnen auf Schussweite anzunähern; kurzum, sie wittern den Jäger fast immer und fliehen gut drei Meilen weit … Antilopen, die in einer steilen Schlucht verschwunden waren, erschienen nun in einer Entfernung von etwa drei Meilen auf der Seite des Kammes, der sich schräg über mir über etwa vier Meilen erstreckte. So schnell hatten sich diese Antilopen entfernt und waren wieder in meinem Blickfeld erschienen, dass ich zunächst zweifelte, ob es dieselben waren, die ich gerade überrascht hatte. Aber meine Zweifel verschwanden bald, als ich die Geschwindigkeit ihrer Flucht entlang des Kammes vor mir begriff. Es kam mir eher wie der schnelle Flug von Vögeln vor als wie die Bewegung von Vierfüßlern. Es ist sicher nicht übertrieben zu behaupten, dass die Schnelligkeit dieses Tieres der eines prächtigen Vollblutpferdes gleichkommt, wenn nicht gar überlegen ist.

      [CLARK] Colter tötete … eine merkwürdige Art Hirsch von einer ungewöhnlich dunkelgrauen Farbe, seine Fellhaare sind lang und fein, die Ohren groß und lang, er hat ein kleines Receptaculum unter den Augen wie ein Wapitihirsch. Der Schwanz ist so lang wie bei einem gewöhnlichen Hirsch, rund (wie bei einer Kuh), ein Büschel schwarzer Haare um das Schwanzende herum, diese Art Hirsch springt wie eine Ziege oder ein Schaf.

      18. September [CLARK] Ich erlegte einen Präriewolf von etwa der Größe eines grauen Fuchses, buschiger Schwanz, Kopf und Ohren wie ein Wolf, unauffälliges Fell. Er gräbt sich in den Boden ein und kläfft wie ein kleiner Hund. Wir hatten diese Wölfe bisher für Füchse gehalten, aber wir bekamen keine Füchse zu Gesicht. Es gibt sehr viele große Wölfe, sie sind von einer hellen Farbe und haben ein langhaariges Fell.

      [ORDWAY] Die Knochen des Wolfes wurden beiseitegelegt und mit den Fellen aufbewahrt … um sie im nächsten Frühling mit den anderen Merkwürdigkeiten in die Staaten zurückzuschicken.

      20. September [GASS] Wir kamen auf der Nordseite an einer langen Kette von dunkelfarbigen Steilufern vorbei. Diese und andere der gleichen Art geben dem Missouri seine schlammige Farbe. Die Erde, aus der sie zusammengesetzt sind, löst sich wie Zucker auf; jeder Regen wäscht große Mengen von ihr aus, und die Schnelligkeit der Strömung hält sie bis zur Mündung in den Mississippi vermischt und im Wasser schwebend.

      21. September [CLARK] Um